Frankreich siegt im Finale
Im WM-Finale von Hamburg hat Frankreich gegen Norwegen mit 23:21 gewonnen. Das war einigermaßen überraschend, denn die Norwegerinnen, Weltmeister von 1999, 20011 und 2015, waren das favorisierte Team. Die Partie bot dann auch alles, was ein Finale bieten kann, vor allem ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen. Zur Halbzeit stand es 11:10 für die Französinnen.
„Wir waren fabelhaft“, sagte Frankreichs Trainer Olivier Krumbholz und verwies auf den WM-Titel der französischen Männer Anfang des Jahres: „Mit zwei Goldmedaillen bei Weltmeisterschaften hat der französische Handball definitiv ein fantastisches Jahr 2017 hinter sich. „Die L'Equipe titelte auf ihrer Startseite im Internet in großen Lettern: „Heroisch“. In der Tat: Norwegen mit seinen 5,4 Millionen Einwohnern ist das Handball-Land der Welt. 11.261 Zuschauer verfolgten das WM-Finale in der Arena.
Niederlande holt Bronze
Der Vize-Europameister aus den Niederlanden besiegte Schweden im Spiel um Platz drei mit 24:21 (14:8) und sicherte sich damit die zweite WM-Medaille nach Silber vor zwei Jahren. Schweden verpasste dagegen auch bei seiner neunten WM-Teilnahme den Sprung aufs Treppchen. Quelle: Sport1
Finale: Frankreich – Norwegen
Titelverteidiger Norwegen steht bei der Handball-WM der Frauen nach einer beeindruckenden Vorstellung im Endspiel. Im ersten Halbfinale in Hamburg setzte sich der Weltmeister 32:23 (17:10) gegen die Niederlande durch und trifft am Sonntag (17.30 Uhr/Sport1 und www.handball-deutschland.tv) auf Frankreich, das 24:22 (11:12) gegen Schweden gewann.
Norwegen, das im Viertelfinale bereits Olympiasieger Russland deklassiert hatte (34:17), überrannte seinen Gegner in der Neuauflage des WM-Endspiels von 2015 zu Beginn regelrecht. Schnell führte der Top-Favorit 8:1 (12. Minute), die Niederländerinnen hatten mit der norwegischen Abwehr große Probleme und konnten ihrerseits vor allem Nora Mörk nicht stoppen. Die Rückraumspielerin erzielte als beste Werferin acht Tore.
Auch im zweiten Durchgang änderte sich in der ausverkauften Barclaycard Arena nichts am Bild, Europameister Norwegen dominierte und kam ungefährdet weiter. Eng ging es im zweiten Halbfinale zu. Bis zuletzt wechselte die Führung hin und her, Blandine Dancette (60.) machte in der Schlussminute mit dem Treffer zum 24:22 alles klar. Frankreich spielt damit um seinen zweiten WM-Titel nach 2003.
Für die Niederländerin Estavana Polman platzte dagegen am Freitag der Traum vom Titelgewinn jäh. Auf der Tribüne verfolgte ihr Lebensgefährte Rafael van der Vaart, ehemaliger Fußballstar beim Bundesligisten Hamburger SV, die bittere Niederlage. Quelle: DHB.de
Deutschland verliert im Achtelfinale
Nach der Niederlage gegen Holland sagte Deutschlands Trainer Michael Biegler noch: „Gegen Dänemark werden wir eine ganz andere Deutsche Mannschaft sehen“. Leider hatte er Unrecht: Deutschland verlor im Achtelfinale gegen Dänemark mit 17:21 und ist damit überraschend früh ausgeschieden. Die Hamburger Fans müssen in den Halbfinalspielen am 15. Dezember 2017 und am Finaltag in der Barclaycard-Arena (17. Dezember 2017) leider auf das deutsche Team verzichten.
Finale
Frankreich – Norwegen (So., 17. Dezember, 17:30 Uhr,Barclaycard Arena)
Spiel um Platz 3
Schweden – Niederlande (21:24)
Halbfinale
Schweden – Frankreich (22:24)
Niederlande – Norwegen (23:32)
Viertelfinale
Schweden – Dänemark (26:23)
Frankreich – Montenegro (25:22)
Niederlande – Tschechien (30:26)
Norwegen – Russland (34:17)
Achtelfinale
Dänemark – Deutschland (21:17)
Frankreich – Ungarn (29:26)
Montenegro – Serbien (31:29)
Slowenien – Schweden (21:33)
Rumänien – Tschechien (27:28)
Russland – Südkorea (36:35 n.V.)
Spanien – Norwegen (23:31)
Japan – Holland (24:26 v.V.)
Die Gruppen
Grupe A Trier | Gruppe B Bietigheim-Bissingen | Gruppe C Oldenburg | Gruppe D Leipzig |
Frankreich (gesetzt) | Norwegen (gesetzt) | Dänemark (gesetzt) | Holland (gesetzt) |
Rumänien | Schweden | Russland | Deutschland (gesetzt) |
Spanien | Tschechien | Brasilien | Serbien |
Slowenien | Ungarn | Montenegro | Südkorea |
Angola | Argentinien | Japan | Volksrepublik China |
Parguay | Polen | Tunesien | Kamerun |
Die Gruppenspiele der Deutschen
Tag | Zeit | Spiel | Ergebnis |
1. 12. | 19 Uhr | Deutschland – Kamerun | 28:15 |
3. 12. | 18 Uhr | Südkorea – Deutschland | 23:18 |
5. 12. | 18 Uhr | Deutschland – Serbien | 22:22 |
6. 12. | 18 Uhr | Deutschland – China | 24:9 |
8. 12. | 18 Uhr | Holland – Deutschland | 31:23 |
Tabelle der Gruppe C
Platz | Mannschaft | Spiele | Tore | Punkte |
1 | Serbien | 5 | 159:121 | 8:2 |
2 | Holland | 5 | 149:111 | 7:3 |
3 | Deutschland | 5 | 120:95 | 7:3 |
4 | Südkorea | 5 | 134:118 | 6:4 |
5 | Kamerun | 5 | 105:150 | 1:9 |
6 | China | 5 | 92:164 | 1:9 |
Vier Spiele in Hamburg
Deutschland ist vom 1. bis zum 17. Dezember 2017 Ausrichter für die Handball-Weltmeisterschaft der Frauen. Dabei spielt Hamburg eine gewichtige Rolle, wenn nicht gar die entscheidende. In der Hansestadt geht es um den Finaleinzug und schließlich um den Titel, denn die Barclaycard Arena ist Austragungsort für die beiden Halbfinalspiele und das Finale. Auch das Spiel um den dritten Platz wird in Hamburg ausgetragen.
Weiterhin gespielt wird in der Arena Leipzig (6.250 Plätze), in der GETEC-Arena Magdeburg (6.200), in der EgeTrans-Arena Bietigheim-Bissingen (4.500), der EWE-Arena Oldenburg (5.250). Die Hamburger Barclaycard Arena ist mit einem Fassungsvermögen von 12.500 Zuschauern die größte Arena des Turniers.
Die beiden Halbfinalspiele finden am 15. Dezember 2017 (17.30/20.30 Uhr) statt, am 17. Dezember 2017 folgen das Spiel um Platz drei (14.30 Uhr) und das Finale (17.30 Uhr).
Der TV-Sender Sport 1 überträgt alle Spiele der Deutschen Nationalmannschaft live. Darüberhinaus werden ab dem Viertelfinale auch alle andern Spiele live gezeigt.
Übrigens: Die Handball-WM der Männer im Jahr 2019 findet in Dänemark und Deutschland statt. In der Barclaycard Arena sind die Halbfinalspiele vorgesehen. Das Eröffnungsspiel und die Gruppenspiele der Deutschen Mannschaft sind in Berlin, das Finale in Kopenhagen.
Handball-WM der Frauen
Die erste Handball-WM der Frauen wurde 1957 in Jugoslawien ausgetragen. Seit 1993 wird die Weltmeisterschaft alle zwei Jahre gespielt. 2019 findet das Turnier in Japan statt, 2021 in Spanien und 2023 in Dänemark, Norwegen und Schweden. Rekordweltmeister ist Russland (auch UdSSR) mit sieben Titeln, gefolgt von Deutschland (auch DDR) mit vier Erfolgen. Dreimal gewann bisher Norwegen.
Die Deutsche Mannschaft
Als Gastgeber war die Mannschaft automatisch qualifiziert. Es ist der 22. Start eines deutschen Teams bei einer Handball-WM. Bisherige Erfolge: Weltmeister 1971 1975, 1978 (jeweils DDR) sowie 1993. Platz drei: 1965, 1990 (DDR), 1997.
Der 16er-Kader
Name | Position | Geburtsdatum | Verein | Spiele | Tore |
Julia Behnke | Kreis rechts | 28. März 1993 | TuS Metzingen | 45 | 55 |
Emily Bölk | Rückraum Mitte | 26. April 1998 | Buxtehuder SV | 23 | 57 |
Lone Fischer | links außen | 8. September 1988 | Buxtehuder SV | 47 | 89 |
Angie Geschke | Rückraum links/Mitte | 24. Mai 1995 | VfL Oldenburg | 95 | 174 |
Friederike Gubernatis | 1. April 1988 | Buxtehuder SV | 20 | 29 | |
Svenja Huber | Rechts außen | 23. Oktober 1985 | BVB 09 Dortmund | 53 | 170 |
Jenny Karolius | Kreis Mitte | 24. Mai 1986 | Bayer Leverkusen | 21 | 35 |
Isabell Klein | Rückraum rechts/ rechts außen | 28. Juni 1984 | Nantes Loire Atlantique HB (FRA) | 90 | 102 |
Katja Kramarczyk | Tor | 18. März 1984 | Bayer Leverkusen | 139 | 0 |
Antja Lauenroth | Kreis Mitte | 3. Oktober 1988 | BBM Bietigheim | 10 | 12 |
Anna Loerper | Rückraum Mitte | 18. November 1984 | TuS Metzingen | 234 | 406 |
Nadia Månsson | Rückraum links | 22. September 1988 | BVB 08 Dortmund | 77 | 245 |
Kim Naidzinavicius* | Rückraum MItte | 6. April 1991 | BBM Bietigheim | 90 | 199 |
Xenia Smits | Rückraum links | 22. April 1994 | Metz Handball (FRA) | 37 | 84 |
Kerstin Wohlbold | Rückraum Mitte | 11. Januar 1984 | Thüringer HC | 80 | 144 |
Clara Woltering | Tor | 2. März 1983 | BVB Borussia Dortmund | 221 | 1 |
Michael Biegler | Trainer | 5. April 1961 |
* Knieverletzung im Spiel gegen Kamerun. Fällt wohl für den Rest des Turniers aus.
Stand: 9. Dezember 2017
Der Modus
Bei der Weltmeisterschaft treten 24 Mannschaften an. Sie spielen in vier Sechsergruppen. Die jeweils vier besten Mannschaften kommen ins Achtelfinale. Ab dort geht es im K.o.-System weiter. Die Gruppenfünften und -Sechsten spielen um die Plätze 17 bis 24.
Weitere Informationen: Deutscher Handballbund