Albrecht weiter: „Die in den Medien veröffentlichten jährlichen Aufwendungen der Bundeländer für eine Ganztagsklasse stimmen in Bezug auf Hamburg nicht mit unseren tatsächlichen Aufwendungen überein. Tatsächlich liegen die realen Aufwendungen in Hamburg zum Teil doppelt so hoch wie in den veröffentlichten Tabellen angegeben. Nach unserem aktuellen Erkenntnisstand beruht diese Tabelle auf wenig plausiblen Vorannahmen und Sonderberechnungen. Wir prüfen zurzeit, wie es zu diesen nicht unerheblichen Differenzen kommen konnte und werden dazu auch mit der Bertelsmann-Stiftung und den Studienleitern Kontakt aufnehmen.
Außerdem wird Hamburg das Thema in der Kultusministerkonferenz anmelden, denn auch die dort für andere Bundesländer angegebenen Zahlen werfen viele Fragen auf und scheinen wenig plausibel zu sein. So wird unter anderem dargestellt, dass einzelne Länder pro Klasse für das gleiche Ganztagsangebot angeblich bis zu 30 Mal mehr aufwenden als andere Länder. Zwar gibt es zwischen den einzelnen Bundesländern durchaus Unterschiede in der Personalausstattung, aber derart gewaltige Unterschiede für ein und dasselbe Angebot sind nach unserer Auffassung fragwürdig. Möglichweise führen die erheblichen organisatorischen Unterschiede in den Bundesländern zu größeren Verzerrungen. So ist nicht auszuschließen, dass zum Beispiel das Hamburger Lehrerarbeitszeitmodell, das es in keinem anderen Bundesland gibt, ebenfalls eine Vergleichbarkeit erschwert. Es wäre allerdings bedauerlich, wenn diese wichtige Diskussion durch solcher Verzerrungen überlagert wird.“