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Seit 1710... Geschichte des Staatsarchivs

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Staatsarchiv Hamburg Staatsarchiv Hamburg

Historie des Staatsarchivs Hamburg

Das Staatsarchiv als hamburgische Institution

Das Staatsarchiv blickt auf eine 300jährige Geschichte als eigene Verwaltungseinheit zurück. Seine Ursprünge reichen sogar bis ins Mittelalter. So wird im Jahre 1293 erstmals urkundlich ein städtisches Archiv erwähnt. Dieses war Aufbewahrungsort für die rechtlich bedeutsamen Urkunden und wurde unmittelbar vom Rat beaufsichtigt. Daran änderte sich auch nichts, als 1648 ein eigener Archivregistrator eingesetzt wurde.

Im Jahre 1710 wurde die Leitung des Archivs hauptamtlich einem Senatsmitglied, damals Secretarius genannt, übertragen. Hiermit begann für das heutige Staatsarchiv die Zeit als eigenständige Verwaltungsinstitution. Dabei unterstand es lange Zeit direkt dem Senat. Seit 2006 wirkt es als ein Amt der Behörde für Kultur und Medien.

Die Arbeit des Staatsarchivs ist heute von drei gleichermaßen wichtigen Aufgabenbereichen geprägt, die sich im Laufe der Zeit entwickelt haben. Der rechtswahrende Charakter des Archivs stand bis ins 19. Jahrhundert im Vordergrund der Tätigkeit. Entsprechend dem jahrhundertealten Prinzip des ius archivi, also der Beweissicherung durch ungebrochene amtliche Verwahrung, trug und trägt es dazu bei, dass Stadt und Bürgerinnen wie Bürger ihre Rechte dauerhaft belegen können.

Seit dem 19. Jahrhundert wurde das Archiv immer wichtiger für die Geschichtsschreibung. Die Fülle historisch belangvoller Unterlagen, die das Archiv verwahrt, dient bis heute Forschung und Wissenschaft sowie privaten Interessenten als unerschöpfliche Quelle einmaliger Informationen für ihre Arbeiten. Zum Ansehen des Archivs trugen auch die Archivare selbst bei, die mit eigenen historischen Veröffentlichungen hervortraten. Insbesondere ist hier Johann Martin Lappenberg (1794 - 1865) zu nennen, einem der angesehensten hamburgischen Gelehrten des 19. Jahrhunderts auf.

Mit dem Aufkommen der IT in der Verwaltung hat das Staatsarchiv seine Tätigkeit auf einem dritten Aufgabenfeld intensiviert: der Beratung der Behörden. Aufgrund seiner ungebrochenen Beschäftigung mit der Organisation von Verwaltungsschriftgut bringt das Staatsarchiv hier seine Kompetenzen in Fragen der Schriftgutverwaltung ein. Diese ist unabdingbar für den Umgang und die dauerhafte Sicherung elektronischen Schriftgutes.

Die Standorte

Räumlich führte der Weg von der mittelalterlichen Lade zum heutigen Archivzweckbau über viele Provisorien. So war das Archiv etwa im alten Rathaus am Neß untergebracht und im Gebäude der ehemaligen Courantbank. Dort wurde ein Großteil seines Archivgutes beim Großen Brand, der 1842 ein Viertel der Stadt zerstörte, vernichtet. Danach bezog es Räume im heutigen Rathaus, die für die steigende Menge an Archivgut jedoch bald zu eng wurden. Es dauerte allerdings bis 1972, ehe an der ABC-Straße ein Neubau eingeweiht wurde.

Seit 1997 ist das Staatsarchiv an seinem heutigen Standort anzutreffen. Der von dem Architekten Jan Störmer entworfene Bau gliedert sich in zwei Gebäudekomplexe. Neben einem modernen Verwaltungsgebäude mit Lesesälen und Öffentlichkeitsbereich steht ein blauer fensterloser Magazinquader. Eine geschickte passive Klimatisierung, die auf kostspielige und umweltschädliche technische Hilfsmittel verzichtet, gewährleistet, dass das Archivgut dort optimale Bedingungen für seine dauerhafte Verwahrung findet. Von außen weisen vergrößerte Nachbildungen wichtiger Archivalien auf den wertvollen Inhalt des blauen Würfels. Vor ihm ist die Plastik „Die Lauschende“ des Bildhauers Gustav Seitz errichtet.

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