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BQ 21 Monitoring, Evaluation und Diagnoseverfahren Überfachliche Kompetenzen

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Das IfBQ stellt Einschätzungsbögen für die Dokumentation überfachlicher Kompetenzen von Kindern und Jugendlichen als Downloadversion zur Verfügung.

Einschätzungsbögen überfachliche Kompetenzen

Die Bögen zur Einschätzung überfachlicher Kompetenzen wurden vom IfBQ in Kooperation mit dem Institut für Pädagogische Lehr- und Lernforschung (IPL) der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (Leitung Prof. Dr. Jens Möller) entwickelt. Diese im Jahr 2012 zunächst als sog. KEKS-Bögen bereit gestellten Bögen wurden inzwischen mehrfach empirisch überprüft und überarbeitet. Seit Juni 2020 stehen die Bögen in einer deutlich gekürzten Fassung unter dem Namen ÜKO (Überfachliche Kompetenzen) für die Klassenstufen 1 bis 10 sowie für Kitas und Vorschulen zur Verfügung.

Der Erwerb überfachlicher Kompetenzen ist sowohl Voraussetzung als auch Ziel langfristig erfolgreicher Bildungsprozesse. Die Einschätzung überfachlicher Kompetenzen

  • erweitert den Blick auf die Kompetenzentwicklung der Kinder und Jugendlichen über die fachlichen Dimensionen hinaus und
  • bietet Ansatzpunkte zur Vereinbarung individueller Lern- und Entwicklungsziele.

Die ÜKO-Bögen des IfBQ zur Einschätzung überfachlicher Kompetenzen bieten pädagogischen Fachkräften in Kitas und Schulen die Möglichkeit, mit einem standardisierten Instrument regelhaft einen differenzierten Blick auf Kompetenzen, Entwicklungen und Potentiale einzelner Kinder und Jugendlicher zu werfen. Der Einsatz eines ökonomischen Verfahrens anhand transparent formulierter Kriterien erleichtert und versachlicht die Kommunikation zwischen allen am Lern- und Erziehungsprozess beteiligten Personen. Die Entwicklung überfachlicher Kompetenzen kann ab dem Vorschulalter bis in Jahrgang 10 anhand der bereit gestellten Bögen begleitet und nachvollziehbar in die Lernentwicklungsdokumentation einbezogen werden.

Struktur überfachlicher Kompetenzen

Personale KompetenzenLernmethodische Kompetenzen

Selbstwirksamkeit

…hat Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten

 

Selbstbehauptung

…entwickelt eine eigene Meinung und steht dazu

 

Selbstreflexion

…schätzt eigene Fähigkeiten realistisch ein und nutzt sie

Lernstrategien

…weiß wie sie/er gut lernt und kann sich die Arbeit einteilen

 

Problemlösefähigkeit

…nutzt verschiedene Wege, um Probleme zu lösen

 

Medienkompetenz

…kann Informationen zu einem Thema finden und zusammenstellen

Motivationale Einstellungen

Soziale Kompetenzen

Engagement

…setzt sich für Dinge ein, die ihr/ihm wichtig sind

 

Lernmotivation

…ist motiviert, etwas Neues zu lernen

 

Ausdauer

…arbeitet ausdauernd und konzentriert

Kooperationsfähigkeit

…arbeitet gut mit anderen zusammen

 

Konstruktiver Umgang mit Konflikten

…kann mit Streit und Konflikten umgehen

 

Konstruktiver Umgang mit Vielfalt

…achtet und respektiert andere Werte und Lebensweisen

Aufbau der Bögen

Die überfachlichen Kompetenzen werden in vier Bereiche unterteilt: Personale Kompetenzen und Motivationale Einstellungen, Lernmethodische Kompetenzen und Soziale Kompetenzen.

Diese Einteilung basiert auf Modellen nach Reetz (1990, vgl. Helm et al., 2012), Maag Merki (2001) sowie nach Weinert (2001, im Rahmen des OECD-Projekts „DeSeCo“ - Definition and Selection of Competencies).

Während die benannten Modelle drei übergeordnete Faktoren (Selbst-, Soziale, Methodische Kompetenzen) beschreiben, wurde für das ÜKO-Modell eine weitere Spezifizierung vorgenommen. Die Selbstkompetenzen werden unterteilt in Personale Kompetenzen und Motivationale Einstellungen. So entsteht unter Bezug auf die zitierten Modelle eine Struktur mit vier Kompetenzbereichen.

Innerhalb dieser vier Kompetenzbereiche werden jeweils drei Kernkompetenzen angeführt, deren Ausprägung auf einer fünfstufigen Skala eingeschätzt wird. Mit diesen drei Kernkompetenzen werden die wesentlichen Facetten des Kompetenzbereichs abgebildet und damit die Bandbreite umschrieben. Die Auswahl und Strukturierung dieser Kompetenzen erfolgte auf Basis wissenschaftlicher Recherchen sowie empirischer Erprobungen.

Möglichkeiten der Nutzung

Die Bögen stehen zum Download bereit und können ausgedruckt verwendet werden. Für Hamburger Schulen besteht zusätzlich die Möglichkeit, die Ergebnisse in einer vom IfBQ bereit gestellten Online-Eingabemaske einzugeben. Sie erhalten dann direkt Ergebnis-Rückmeldungen in graphisch aufbereiteter Form für die pädagogische Weiterarbeit.

Falls für die Hamburger Schülerinnen und Schüler Ergebnisse aus einer aktuellen KERMIT-Erhebung vorliegen, können Rückmeldungen erstellt werden, in denen ÜKO- und KERMIT-Ergebnisse im Überblick nebeneinander gestellt werden.

Die ÜKO-Bögen sind anschlussfähig an die Hamburger Schulzeugnisse. Sie können sehr gut ergänzend zu den KERMIT Erhebungen für die individuelle Planung der Lernentwicklung herangezogen werden. Inhaltlich beziehen sich die Bögen auf die in den Hamburger Bildungsplänen ausgewiesenen personalen, lernmethodischen und sozialen Kompetenzen sowie auf die motivationalen Einstellungen.

Für den vorschulischen Bereich orientieren sich die Bögen an den Hamburger Bildungsempfehlungen für Kitas, am Bildungsprogramm für Hamburger Vorschulklassen sowie an den Protokollbögen zum Vorstellungsverfahren Viereinhalbjähriger.

Für die Jahrgangsstufen fünf bis zehn wurden neben den Bögen für die Lehrkräfte auch entsprechende Bögen zur Selbsteinschätzung für die Schülerinnen und Schüler entwickelt. Diese Bögen eignen sich zur Selbstreflexion und können in der gemeinsamen Lernentwicklungsplanung wichtige Hinweise auf unterschiedliche Wahrnehmungen zwischen Schülerinnen und Schülern und Lehrkräften liefern.

Kontakt:

Dr. Meike Heckt, Dr. Britta Pohlmann, Stefan Klitsche

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