Leichte Sprache
Gebärden­sprache
Ich wünsche eine Übersetzung in:

Straßennamen + Gleichstellung Internationaler Frauentag – Benennung von Verkehrsflächen zu Ehren verdienstvoller Frauen

Leichte Sprache
Gebärden­sprache
Ich wünsche eine Übersetzung in:

Straßen-Erläuterungstafel zu Ehren von Amalie Cäcilie Schmilinsky in St. Georg enthüllt

Um Frauen im Hamburger Straßenbild sichtbarer zu machen und ihre Verdienste um das Gemeinwohl zu würdigen hat der Hamburger Senat 2017 beschlossen, bei der Benennung von zwölf Verkehrsflächen zukünftig auch Frauen zu ehren, deren Ehemänner oder Väter namensgebend sind. Dies wird durch ergänzende Informationsschilder unter den Straßenschildern sichtbar gemacht. Im Rahmen der Umsetzung hat Gleichstellungssenatorin Katharina Fegebank heute am internationalen Frauentag gemeinsam mit Bodo Hafke, Dezernent Wirtschaft, Bauen und Umwelt im Bezirksamt Mitte, eine der Hinweistafeln an der Ecke Schmilinskystraße / Lange Reihe stellvertretend enthüllt. Mit der zusätzlichen Erläuterung werden die Verdienste von Amalie Cäcilie Schmilinsky gewürdigt.

Straßenschilder Schmilinskystraße Ecke Lange Reihe in Hamburg Straßen-Erläuterungstafel zu Ehren von Amalie Cäcilie Schmilinsky in St. Georg

Internationaler Frauentag – Benennung von Verkehrsflächen zu Ehren verdienstvoller Frauen

Amalie Cäcilie Schmilinsky gründete 1889 gemeinsam mit ihrem Mann Carl Heinrich Schmilinsky die Schmilinsky Stiftung, die junge Frauen während der beruflichen Ausbildung unterstützte und Wohnungen für ältere in Not geratene Damen zur Verfügung stellte. Noch heute unterhält die Stiftung preiswerte Wohnungen für ältere Menschen mit kleinen Einkommen.

Katharina Fegebank, Senatorin für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung: „In Hamburg sind noch immer rund zweidrittel aller Straßen und Plätze ausschließlich nach Männern benannt. Dabei wurden oft die großen Leistungen übersehen, die auch und gerade Frauen im Umfeld der geehrten Männer geleistet haben. Durch die Mitbenennung erlangen die Frauen nun eine Würdigung ihrer Verdienste, die es sonst wohl nicht gegeben hätte. Gerade am heutigen Internationale Frauentag wollen wir auf die Errungenschaften und Verdienste von Frauen aufmerksam machen und gleichzeitig zeigen, dass es bis zur Gleichberechtigung von Männern und Frauen noch ein hartes Stück Arbeit ist.“

Bei der Benennung der Verkehrsflächen zu Ehren verdienstvoller Frauen handelt es sich nicht um Umbenennungen - der Straßenname und damit die Anschrift der Anwohner bleibt erhalten -,  sondern um offizielle Mitbenennungen von bisher nach Männern benannter Straßen durch weibliche Verwandte, die ebenfalls durch erhebliche Leistungen hervorgetreten sind. Dadurch sollen die bisher verschwiegenen, im Hintergrund des Mannes stehenden Frauen, in die Öffentlichkeit rücken.

Eine Übersicht der zusätzlichen Erläuterungen in Hamburg

Bezirk Hamburg-Mitte:

  • Petersenkai (Stadtteil HafenCity)
    nach Antonie (Toni) Petersen (1840-1909), Wohltäterin und Kunstmäzenin, und ihrem Vater Dr. Carl Petersen (1809-1892), Erster Bürgermeister und Senator der Freien und Hansestadt Hamburg.
  • Schmilinskystraße (Stadtteil St. Georg)
    nach Amalie Cäcilie Schmilinsky (1833-1916), Mitbegründerin des an dieser Stelle gelegenen Schmilinskystiftes, und deren Ehemann Carl-Heinrich Schmilinsky (1818-1891), Kaufmann und Gründer des Schmilinskystiftes.
  • Leipeltstraße (Stadtteil Wilhelmsburg)
    nach Katharina Leipelt (1893-1943), Opfer des Nationalsozialismus, und ihrem Sohn Hans Leipelt (1921-1945), in Wilhelmsburg aufgewachsen, als Student Mitglied des Hamburger Zweiges der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“, Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus.
  • Döhnerstraße (Stadtteil Hamm)
    nach Sophie Döhner, geborene Hube (1817-1892), Gründerin des „Sophie-Döhner-Hube-Stifts“ und ihrem Ehemann August Friedrich Gustav Adolph Döhner (1814-1888), der auf dem Gelände der Straße ansässig war.
  • Blostwiete und Blosweg (Stadtteil Horn)
    nach Anna Blos (1866-1933), Mitglied der Nationalversammlung und erste Ortsschulrätin in Deutschland, und ihrem Ehemann Wilhelm Blos (1849-1927), Journalist in Hamburg, Schriftsteller und Politiker, Mitglied des Reichstags (SPD).

Bezirk Hamburg-Nord:

  • Büringstwiete (Stadtteil Ohlsdorf)
    nach Anna Büring (geboren etwa 1455, gestorben 1537), Gründerin einer Aussteuerstiftung für „arme, ehrliche Jungfrauen“ und ihrem Ehemann Henning Büring (geboren um 1435, gestorben 1499), Bürgermeister von 1486-1499 und Stifter.
  • Herderstraße (Stadtteile Uhlenhorst und Barmbek-Süd)
    nach Maria Karoline Herder (1750-1809), eine der überragenden Frauengestalten des Weimarer Kreises im 18. Jahrhundert, Lektorin und Autorin, und ihrem Ehemann Johann Gottfried Herder (1744-1803), Dichter, Theologe, Philosoph.

Bezirk Wandsbek:

  • Maetzelweg (Stadtteil Volksdorf)
    nach Monika Maetzel (1917-2010), Keramikmeisterin, langjährige Obermeisterin der Hamburger Töpferinnung und ihren Eltern Dorothea Maetzel (1866-1930), Malerin, und Emil Maetzel (1877-1955), Baudirektor und Maler.
  • Benzstraße (Stadtteil Bramfeld)
    nach Bertha Benz (1849-1944), Pionierin und Unterstützerin des Automobils, und ihrem Ehemann Carl Friedrich Benz (1844-1929), Erfinder des Automobils, Ingenieur und Autokonstrukteur.
  • Tiecksweg (Stadtteil Eilbek)
    nach Dorothea Tieck (1799-1841), bedeutende Übersetzerin, und ihrem Vater Ludwig Tieck (1773-1853), Dichter und Dramaturg.

Bezirk Harburg:

  • Breitscheidweg (Stadtteil Heimfeld)
    nach Tony Breitscheid (1878-1968), Frauenrechtlerin, Verfolgte des Nationalsozialismus, und ihrem Ehemann Rudolph Breitscheid (1874-1944), Mitglied des Reichstags (SPD), Opfer des Nationalsozialismus.

Kontakt

Karte vergrößern

Julia Offen

Pressesprecherin

Freie und Hansestadt Hamburg
Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke
Pressestelle
Hamburger Straße 37
22083 Hamburg
Adresse speichern

Themenübersicht auf hamburg.de

Anzeige
Branchenbuch