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Chronik - Finanzamt Hamburg-Oberalster Chronik - Finanzamt Hamburg-Oberalster

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Finanzamt Hamburg-Oberalster

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Das Amt kann auf eine bewegte Geschichte zurückblicken.

Wie alles begann:

Aufgrund der Anordnung des Senats über die Errichtung und Zuständigkeit des Finanzamts Hamburg-Wandsbek II vom 02. Juni 1970 wurde das Finanzamt Hamburg-Wandsbek mit Wirkung ab 15. Juni 1970 geteilt. Das Finanzamt Hamburg-Wandsbek, dem im April 1953 als Dienstgebäude ein Neubau in der Schloßstraße in Wandsbek zugewiesen worden war, hatte durch den Wiederaufbau nach dem Krieg und dem in großem Umfang erfolgten Wohnungsbau in den Wandsbeker Ortsteilen ein unaufhörliches Wachstum erlebt und so bot sich eine Teilung des übergroßen Amtes an. „Abgetrennt“ wurden die Stadtteile Bramfeld, Duvenstedt, Hummelsbüttel, Lemsahl-Mellingstedt, Poppenbüttel, Sasel, Steilshoop und Wellingsbüttel. Als Name für das neu zu gründende Amt wurde ursprünglich die Bezeichnung „Alstertal“ bestimmt, welcher mit dem damals geplanten achten Bezirk identisch gewesen wäre. Mit der Bezeichnung Finanzamt Hamburg-Alstertal wurden dann auch voreilig alle notwendigen Vordrucke, Briefumschläge und die erste Stempelausstattung beschafft. In der Zwischenzeit ergab sich aber, dass die Gründung des achten Bezirksamts politisch nicht mehr durchsetzbar war und man ließ den Namen „Alstertal“ fallen. So kam es, dass das neu zu gründende Finanzamt den einfallsreichen Namen „Wandsbek II“ erhielt und alle Vordrucke unter anderem entsprechend per Hand abgeändert werden mussten.

Wie es weiterging:

Das Finanzamt Hamburg-Wandsbek II bezog am 15. Juni 1970 das Dienstgebäude Bieberhaus, das von der Sozialbehörde geräumt worden war. Das Bieberhaus wurde in den Jahren 1908 – 1910 von den Architekten Rambatz und Jollasse auf dem Gelände der ehemaligen Jungenschule von St. Georg, der Anstalt des beliebten Dr. Theodor August Bieber, als Stahlbetonskelettkonstruktion mit Kunststeinfassaden errichtet.

Eigentlich sollte es, zwei Jahre nach Eröffnung des Hauptbahnhofs, ein Hotel werden, aber dann zogen doch Büros ein. Die Baukosten für das Bieberhaus beliefen sich damals auf 1,63 Millionen Mark. Natürlich war es ein Kontorhaus, aber Parterre und 1. Stock boten Gastronomen riesige Möglichkeiten. Das „Bieber-Cafe“ wollte zum Beispiel das größte und schönste Kaffeehaus Hamburgs sein; das „Dreyer`’s Ahoi“ ist unvergessen. Was bleibt, ist die Erinnerung an derartige Erlebnisgastronomien, die sich bis 1979 hielten.

Das Bieberhaus sollte im Jahr 1970 umgebaut und renoviert werden. Hierfür hatte die Stadt zirka 3 Millionen DM zur Verfügung gestellt. Das Finanzamt Hamburg-Wandsbek II bezog zuerst Räume im 1. Stock, die Betriebsprüfungsstelle und die Lohnsteuerstelle verblieben aber vorerst noch in Wandsbek. 100 Bedienstete waren vom Finanzamt Hamburg-Wandsbek zur „kleinen Schwester“ Wandsbek II umgesetzt worden. Zum Vorsteher des neu gegründeten Finanzamts wurde Herr Dr. Krumbholz berufen. Von den Kolleginnen und Kollegen der „ersten Stunde“ ist heute noch eine Kollegin im Bieberhaus tätig!

Die Kleiderstelle der Sozialbehörde war im Dachgeschoss des Bieberhauses verblieben. Da das Haus wegen der Handwerker allen offen stand, zog es nicht nur Bedürftige ins Haus, sondern auch Obdachlose, die hier eine warme Bleibe suchten und auch fanden. Dadurch kam es teilweise zu unglaublichen Vorkommnissen, wenn zum Beispiel ausgediente Kleidung im Klo heruntergespült wurde und das im wahrsten Sinne des Wortes für „Verstopfungen“ sorgte.

Nach einem Jahr bezog das Amt die Räume im 3. und 4. Stock, die als erste ausgebaut worden waren. Im 6. Stock hatte sich zwischenzeitlich die Bußgeld- und Strafsachenstelle „niedergelassen“ und das Einwohnerzentralamt mit der Ausländerbehörde und anderen Abteilungen bezog später Räume im 1. und 2. Stock. Eine eigene Finanzkasse – wie damals üblich – erhielt das Finanzamt Hamburg-Wandsbek II nicht, weil es als erstes Amt in Hamburg auf das sogenannte „Berliner Verfahren“, das integrierte Festsetzungs- und Erhebungsverfahren (INFES), umgestellt werden sollte.  Die gesamten Kassentätigkeiten wurden aber vorläufig weiter von der Finanzkasse Wandsbek geführt, was die Arbeit wesentlich erschwerte. Mit der Einführung von INFES wurden alle Mängel und Versäumnisse der letzten Jahre aufgedeckt. In vielen Buchhaltereien war lange nicht mehr gemahnt worden. Das hatte zur Folge, dass nach der Übernahme ins neue Verfahren alle Rückstände auf einen Schlag maschinell ausgewiesen wurden. Die Vollstreckungsstelle musste deshalb wesentlich vergrößert und zeitweise mit zusätzlichen Vollziehungsbeamten ausgestattet werden.

Als man die größten Schwierigkeiten des neuen Verfahrens überwunden hatte und alle Arbeitsgebiete umgestellt waren, stellte der Rechnungshof im Jahre 1975 fest, dass die Teilung des Finanzamts Hamburg-Wandsbek nicht sehr verwaltungsökonomisch und in unzureichendem Umfange vorgenommen worden war. So begannen die ersten Verhandlungen über eine erneute „Abspeckung“ des Finanzamts Hamburg-Wandsbek.

Als das bis dahin dem Einwohnerzentralamt unterstellte Polizeiverkehrsamt zum Polizeipräsidium  umzog und somit im Bieberhaus Räume frei wurden, konnten weitere Teile des Finanzamts Wandsbek Anfang 1977 übernommen werden – nämlich die Ortsteile 514 und 523 – 525 (Farmsen-Berne, Wohldorf-Ohlstedt, Bergstedt und Volksdorf). Jetzt waren die Ämter Wandsbek und Wandsbek II in etwa gleich groß.

Das Finanzamt Hamburg-Wandsbek II erfuhr aber noch eine weitere Vergrößerung. Die Hundesteuer, die bisher von den einzelnen Ortsämtern und Ortsdienststellen verwaltet worden war, wurde dem Finanzamt Hamburg-Wandsbek II angegliedert, weil sofort eine Übernahme ins INFES erfolgen sollte und nur dieses Finanzamt mit dem neuen Verfahren arbeitete.

Das Finanzamt Hamburg-Wandsbek II hatte sich innerhalb von 10 Jahren zum größten Wohnsitzfinanzamt Hamburgs entwickelt und so wurde der Wunsch nach einem eigenen Namen immer größer. Von den Vorschlägen für einen neuen Namen fand dann die Bezeichnung „Oberalster“ allgemeine Zustimmung. Fließt doch die Alster im Oberlauf auf Hamburger Gebiet nur durch Ortsteile, die zum Finanzamtsbereich gehören. Im Oktober 1979 beschloss der Senat, die Bezeichnung des Finanzamts Hamburg-Wandsbek II ab 01. Januar 1980 in Hamburg-Oberalster zu ändern.

Die Verhältnisse im Bieberhaus veränderten sich weiter. Beide in dem Haus untergebrachten Dienststellen, das Finanzamt Hamburg-Oberalster und das Einwohnerzentralamt, brauchten Platz. Deshalb wurde die Hundesteuerstelle dem Finanzamt Hamburg-Nord angegliedert und die Betriebsprüfungsstelle – zeitweise nur teilweise -, später auch die Lohnsteuerstelle, ausgelagert. Im Oktober 1985 erfolgte die Umstellung auf GNOFÄ (Grundsätze zur Neuorganisation der Finanzämter), was wieder mit umfangreicher Neuorganisation von Dienststellen und etlichen Umzügen innerhalb des Hauses verbunden war.

Die im Bieberhaus untergebrachte Ausländerbehörde bereitete den Finanzamtsangehörigen viel Ungemach. Bombendrohungen, die zur Räumung des Hauses führten, waren keine Seltenheit. Ende der achtziger Jahre umringten unzählige Asylbewerber morgens das Bieberhaus – außer mittwochs -. Die Beschäftigten hatten bisweilen große Schwierigkeiten, ins Haus zu gelangen, was manchmal zum „tragischen“ Verlust von Zeiteinheiten führte.

 Eine Kollegin erinnert sich:
„Männliche Kollegen wurden ohne Probleme durch den großen und kräftigen Wachmann zum Eingang geschleust. Bei einigen Damen, die ins Gebäude wollten, wurde Protest laut: „Die kommt hier aber nicht rein!“. Man meinte wohl, sie wollten sich vordrängeln. Aber ein energisches Zücken der Stempelkarte ließ die aufgebrachten Menschen verstummen“.Noch Jahre danach kamen die meisten Steuerbürger am Mittwoch ins Amt, weil sie den Menschenansammlungen entgehen wollten.

Im Oktober 1989 beschloss der Senat, das Bieberhaus für „gemunkelte“ 60 Millionen DM zu verkaufen und das Finanzamt Hamburg-Oberalster in einem Neubau in Barmbek unterzubringen. Die Pläne für die Maurinstraße waren schon komplett fertig, aber es fand sich kein Käufer für das Bieberhaus. Der Senat stellte nun notgedrungen 11,5 Millionen DM für die Sanierung des Bieberhauses zur Verfügung. Dies war auch unbedingt nötig, denn jahrelang hatte man die Erhaltung des Dienstgebäudes zurückgestellt und die Diensträume machten einen sehr schäbigen Eindruck. Ein Umstand, der die Kolleginnen und Kollegen in zunehmendem Maße frustrierte, zumal sich auch noch kleine ungebetene „Mitbewohner“ – kurzbeinige und außerordentlich anspruchslose und vermehrungsfreudige Schnellläufer der Gattung Blatella Germanica (Deutsche Küchenschabe, auch Kakerlake genannt) - eingenistet hatten, die später eine zweifelhafte Berühmtheit erlangten und immer noch mit dem Finanzamt Hamburg-Oberalster in Verbindung gebracht werden.

Im April 1996 wurde mit der Sanierung des Bieberhauses unter Einsatz eines SGL als Baukoordinator im jetzigen Lohnsteuerbereich (2. Stock) begonnen. Eine Betriebsprüferin wurde für die Planung/Ausstattung der Büroräume eingesetzt.

Am 9. Januar 1997 konnte die Lohnsteuerstelle des Finanzamts Hamburg-Oberalster nach langjähriger Auslagerung von der Adenauerallee wieder ins Mutterhaus zurückziehen.

Insgesamt verlief die Bieberhaus-Sanierung in zwölf Bauabschnitten – und das bei laufendem Dienstbetrieb! Alle drei bis sechs Monate konnten wieder sanierte Räume bezogen, mussten Umzüge geplant und organisiert werden. Aber der Aufwand lohnte sich, konnten die Dienststellen doch schöne, renovierte Räume beziehen; Amtsprüfstellen 1 und Stränge mit komplett neuer Möbelausstattung in grau und Hängeregistratur. Auch die alten Gardinen fielen der Renovierung zum Opfer und wurden durch neuen Blendschutz ersetzt. Die Kakerlaken hatten den Baulärm nicht mehr ertragen können und das Bieberhaus fluchtartig verlassen.

In die Sanierungsphase fiel die Auflösung der Ämter für Körperschaften. Im Rahmen der sogenannten „Neustrukturierung“ bekam das Finanzamt Hamburg-Oberalster Zuwachs in Form von sieben Körperschaftsteuer-Bezirken und konnte diese in neu renovierten Räumen unterbringen.

Glücklicherweise gab die Ausländerbehörde ihren Standort im Bieberhaus Ende Februar 1998 endgültig auf und so konnte auch der 1. Stock saniert und vom Finanzamt Hamburg-Oberalster in Beschlag genommen werden. Lediglich die von der Fremdenverkehrszentrale ehemals im 1. Stock genutzten Räume blieben von der Sanierung ausgenommen. Auch die „Arbeitsgruppe Scientology“, die unter Leitung von Frau Ursula Caberta fast sechs Jahre im 6. Stock des Bieberhauses in einer Art von Hochsicherheitstrakt untergebracht war, räumte im April 1999 das Feld und zog in die Eiffestraße. Ebenfalls im 6. Stock hatte sich die berühmte „Bieberhaus-Kantine“ befunden – früher ein echter Geheimtipp und zu Glanzzeiten stark besucht. Zwischenzeitlich hatte der damalige Pächter aber die Flucht ergriffen und im wahrsten Sinne des Wortes alles stehen und liegen lassen. Die ehemaligen Kantinenräume blieben lange Zeit ihrem Schicksal überlassen und schließlich im Rahmen der Bieberhaus-Sanierung in Büroräume umgebaut.

Der letzte Umzug von Dienststellen im Rahmen der Bieberhaus-Sanierung fand im September 1999 statt: Die Betriebsprüfungsstellen Oberalster und Mitte-Altstadt verließen die Eiffestraße und bezogen den 5. und 6. Stock des Bieberhauses. Hierbei ergab sich zwei Tage vor dem geplanten Umzug ein kleines Problem, denn bei Filmaufnahmen war der Lastenaufzug außer Gefecht gesetzt worden. Glücklicherweise konnte die Reparatur noch rechtzeitig und somit der Umzug planmäßig erfolgen.

Alle Flure des Bieberhauses, die vom Finanzamt Hamburg-Oberalster genutzt werden, wurden mit Fotos der zum Finanzamtsbereich gehörenden Stadtteile und anderen Motiven aus der Hamburger Steuerverwaltung verschönert. Für diese Aktion kam dem Amt die ab 01. Januar 2000 eingeführte Sachmittelbudgetierung sehr gut gelegen.

Erwähnt werden muss noch, dass das Bieberhaus mit Wirkung vom 01. Januar 1999 im Rahmen des neuen Gebäudemanagements ins Eigentum der KG VHG Verwaltung Hamburgischer Gebäude GmbH & Co. übergegangen war und als Vermieterin nunmehr die SIM Sprinkenhof Immobilien Management GmbH fungierte. Als letzte Baumaßnahme wurden Halle und kleine Vorhalle des Bieberhauses saniert, wobei die eingezogenen Decken wieder entfernt wurden und der darunter liegende Stuck restauriert wurde. Der erste Blick auf den frei gelegten Stuck war wirklich faszinierend, die große Halle hatte den Touch einer Ausgrabungsstätte. Eine Mumie wurde jedoch nicht entdeckt. Gott sei Dank wurden auch die „wunderhübschen“ orangefarbenen Fliesen, die eher in einen Schlachterladen gepasst hätten, entfernt und durch einen interessanten Farbanstrich in Form einer besonderen Wischtechnik ersetzt. Die gesamte Maßnahme wurde von der SIM finanziert und begann im Mai 2001. Ab diesem Zeitpunkt mussten die Beschäftigten und Steuerbürger einige Monate den Hintereingang des Bieberhauses benutzen. Der dort installierte provisorische Briefkasten war so „schön“, dass er Thema im „Hamburger Abendblatt“ wurde und den Staatsrat wegen Wahrung des Steuergeheimnisses beschäftigte.

Am 15. Oktober 2001 konnte die restaurierte Halle mit einem kleinen Umtrunk „begossen“ werden.

Allein für die neue Eingangstür (schwere Moor-Eiche) hatte die SIM zirka 50.000,-- DM „hinblättern“ müssen.

Der Innenbereich des Bieberhauses war nun wunderbar saniert, was ausstand war der Austausch der maroden Fenster – eine sehr ökonomische Reihenfolge! Hierfür machte die SIM ein paar Millionen locker und im Oktober 2002 ging es mit der Einrüstung des Bieberhauses und dem Fensteraustausch los. Die leidgeprüften Oberalsteraner/-innen durften nun monatelang ihre Arbeitstage im Bieberhaus mit einer Plane vor dem Fenster verbringen und alle im Bieberhaus Beschäftigten (immerhin rund 300 Oberalsteraner/-innen; die Betriebsprüfungsstelle des Finanzamts Hamburg-Mitte-Altstadt wurde natürlich auch nicht verschont) hatten der Reihe nach für einige Tage ihre Diensträume zu verlassen und mussten in „Notunterkünften“ untergebracht werden, weil aufgrund des Fensteraustauschs die betroffenen Diensträume fast vollständig ausgeräumt werden mussten (inklusive PC-Demontage). Die vor den Fenstern befindliche Plane erzeugte die Vorstellung, im Nebel zu sitzen, was zwar zum nebulösen Steuerrecht passte, auf die Dauer aber beklemmend wirkte. Einige Kolleginnen und Kollegen hielten es nicht mehr aus und schnitten kleine Gucklöcher in die Plane. Der viele Dreck und Staub trieben das Putzgeschwader schier in die Verzweiflung.

Die Fenster zu den Innenhöfen wurden leider bis heute nicht ausgetauscht. Offenbar ist der SIM hierfür das Geld ausgegangen.

Da nun schon mal ein Gerüst aufgebaut war, wurde die Fassade des Bieberhauses nach vollbrachtem Fensteraustausch mit Wasserstrahl gereinigt und mit neuem Fassadenanstrich versehen. Hierzu mussten die Fenster mit Folie abgeklebt werden – glücklicherweise nur für kurze Zeit! Außerdem wurden elektrisch betriebene Außenjalousien montiert – welch ein Luxus! Im August 2003 dann der „Befreiungsschlag“ - endlich wurde mit dem Gerüstabbau begonnen! Ende September 2003 konnte das Bieberhaus im neuen Glanz bewundert werden. Ursprünglich sollten die Bauarbeiten schon Ende März 2003 beendet sein! Die Oberalsteraner/-innen hatten auch diese große Aktion wieder tapfer überstanden, die schwere Last ertragen und sich nicht unterkriegen lassen. Die beiden Atlanten über der Eingangstür des Bieberhauses haben insofern einen gewissen Symbolcharakter!

Nun konnten sich die Oberalsteraner/-innen mal eine gewisse Zeit von Sanierungsarbeiten und Umzügen erholen. Diese „Entspannungsphase“ hielt aber nicht lange an, denn bereits im Januar 2004 verdichteten sich Gerüchte, dass das Finanzamt Hamburg-Oberalster Platz machen müsse für die Betriebsprüfungsstelle der ab Mitte 2005 zusammengelegten Ämter „Mitte-Altstadt“ und „Neustadt-St.Pauli“. Später stellte sich heraus, dass auch noch die Arbeitergeberkartei und Lohnsteuer-Außenprüfung des neuen Finanzamts „Hamburg-Mitte“ im Bieberhaus die Zelte aufschlagen sollten.

Wer rastet, der rostet und so kam nun wieder Bewegung ins Spiel. Die SIM erklärte sich bereit, die Räume der ehemaligen Fremdenverkehrszentrale im 1. Stock des Bieberhauses zu Büroräumen auszubauen. Somit hatte die Vollstreckungsstelle des Finanzamts Hamburg-Oberalster ein neues Domizil gefunden und konnte Räume im 5. Stock des Bieberhauses für die Lohnsteuer-Außenprüfung des Finanzamts „Hamburg-Mitte“ freimachen. Der Traum einer „Informations- und Annahmestelle“ im 1. Stock war damit ausgeträumt. Am 25. August 2005 bezog die Vollstreckungsstelle ihr neues Quartier.

Weitere Maßnahmen, um Platz für „Mitte“ zu schaffen: Ein Strang des Finanzamts Hamburg-Oberalster wurde aus dem 4. in den 2. Stock des Bieberhauses „verfrachtet“, um Platz für den Betriebsprüfungs-Innendienst und die Arbeitgeberkartei des Finanzamts Hamburg-Mitte zu schaffen. Vorausgegangen war die Umquartierung von Sachgebietsleiter/-innen, Lohnsteuer-Außenprüfung und Teilen der Arbeitgeberkartei. Betriebsprüfungsstelle und Rechtsbehelfsstelle des Finanzamts Hamburg-Oberalster mussten zusammenrücken. Insgesamt veränderten sich mehr als 50 Oberalsteraner/-innen örtlich. Es werden bestimmt nicht die letzten Umzüge innerhalb des Bieberhauses gewesen sein!

Unbedingt erwähnt werden sollte, dass das Finanzamt Hamburg-Oberalster im dritten Jahrtausend unter Leitung eines Vorstehers mit einem Faible für die Automation den Schritt zur technischen Pionierarbeit unternahm. Pilotprojekte wie das Scannen von Steuererklärungen, DOMEA (Dokumentenmanagement und elektronische Archivierung) und die Erprobung des Risikomanagements wurden von den Oberalsteranern/-innen engagiert und konstruktiv in Angriff genommen.

Das Finanzamt Hamburg-Oberalster spielt auch bei EOSS (Evolutionär orientierte Steuer-Software) eine zukunftsträchtige Rolle, denn es ging eine Partnerschaft mit dem Finanzamt Augsburg-Stadt ein, um den Migrationsprozess in Hamburg zu unterstützen. Vom 12. – 15. September 2005 begab sich eine Delegation des Finanzamts in die alte Fuggerstadt Augsburg, um EOSS vor Ort im Partnerschaftsamt zu begutachten. Die hamburgweite Umstellung erfolgte im Juli 2007.

Soweit die Zeilen der ehemaligen Geschäftsstellenleiterin Cornelia Steinmetz.

Seit der EOSS-Einführung stand die Zeit nicht still, für das Finanzamt Hamburg-Oberalster war die Neuorganisation des Veranlagungsbereichs (VERA=Veranlagungsanpassung) im Jahr 2008 geplant. In die Vorbereitungen zur Umstellung platzte im Juni 2008 die Nachricht „Das Ohnsorg-Theater zieht ins Bieberhaus“. Der Umstellungstermin wurde auf die Planungen hinsichtlich des Theater-Einzuges abgestimmt und ist nun für November 2009 vorgesehen

Friedhelm Kurdinat- Finanzamt Hamburg-Oberalster -

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