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Expertin für Langzeitintegration auf dem Forum Flüchtlingshilfe Angela Blanchard

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Die Präsidentin und CEO der „Neighborhood Centers“ Inc., Houston USA ist eine weltweit anerkannte und geschätzte Expertin für die Langzeitintegration von Geflüchteten und Migranten und die Entwicklung von Gemeinschaften.

Angela Blanchard

Auf dem Plenum des Forum Flüchtlingshilfe am 23. September auf Kampnagel sprach sie eingangs über die Rolle Deutschlands bei der Aufnahme der Geflüchteten und betonte, dass Deutschland mit der Entscheidung die Grenzen zu öffnen der Verantwortung einer führenden Nation der Weltgemeinschaft gerecht geworden sei. Mit dem Akt der Grenzöffnung hätte sich Deutschland weltweite Anerkennung erworben. Und sie machte deutlich, dass ihrer Meinung nach die führende Industrienation der Welt ihrer Verantwortung nicht nachgekommen ist.

Mit ihrer Idee des Empowerments für sozialräumliche Gemeinschaften verfolgt Angela Blanchard eine ganzheitliche Hilfestrategie. Vor über 30 Jahren übernahm sie die Leitung der non-Profit-Organisation „Neighborhood Centers“. Das jährliche Fördervolumen beläuft sich dank ihrer Engagierten Arbeit inzwischen auf rund 250 Millionen US$.

In aktuell 70 „Neighborhood Centers“ bietet das Programm Arbeit, Bildung und Unterkunft und leistet Unterstützung bei Kinderbetreuung, Finanzberatung, Gesundheitsfürsorge und Rechtsberatung. Die Angebote werden aber nicht nach „bewährtem Muster eingeführt“, sondern in enger Abstimmung an den spezifischen Bedürfnissen der Gemeinschaft ausgerichtet. Rund um die „Centers“ entwickeln sich Gemeinschaften in denen jeder Einzelnen seine Aufgabe hat. Das Ziel ist eine Gemeinschaft, die gelernt hat, ihre eigenen Stärken zu erkennen und zu nutzen, sich selbst zu helfen und als soziale Nachbarschaft zu entwickeln. Alles, was getan werden muss, wird als Gemeinschaft geplant und getan und im Interesse Aller umgesetzt.

In ihrem mit vielen Folien bebilderten Vortrag sagte Angela Blanchard ganz besonders lobend im Hinblick auf die Hamburger Willkommenskultur:

„Der Maßstab einer bedeutenden Stadt richtet sich nicht nach dem: Wer ist dort.
Sondern nach dem: Wer ist willkommen dort.“

Aus den Erfahrungen ihrer Arbeit hat sie eine Reihe von generell übertragbaren Leitsätzen für die Integration formuliert, deren wichtigsten vielleicht die folgenden sind:

  • Konzentriere Dich auf die Stärken der Zugewanderten
  • Die Zugewanderten sind die erste Ressource - nutze sie
  • Feiere Erfolge und Errungenschaften
  • Erlaube alles was nicht destruktiv ist
  • Errichte keine Mauern - jede zu Beginn aufgestellte Einschränkung wird am Ende zu großen Problemen führen.

Es ist ihre Überzeugung, dass nur diejenigen Städte eine erfolgreiche Zukunft haben, denen es am schnellsten gelingt, Verzweiflung und Abhängigkeit in Mitwirkung und Teilhabe zu verwandeln.

Forum Flüchtlingshilfe am 23. September 2016 auf Kampnagel

Nur eine Stadt die Geflüchtete und Migranten nicht ausgrenzt, sondern als neue Nachbarn aufnimmt wird die Chancen nutzen können. Denn „Integration entsteht nicht bei wichtigen großen Zusammenkünften, Integration wird an kleinen Tischen lebendig, wenn Nachbarn Freunde werden.“

In der März-Ausgabe des Places Journal (USA) ist ein längerer (englischer) Artikel  über die Arbeit von Angela Blanchard erschienen.

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