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Mahnmal St. Nikolai Kirchenruine seit dem Krieg

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Die ehemalige Hauptkirche St. Nikolai, von der nach der Operation Gomorrha nur der Kirchturm übrig blieb, ist Hamburgs zentrale Gedenkstätte für die Opfer des NS-Regimes. Im Mahnmal St. Nikolai befindet sich ein eindrucksvolles Museum und auch der Aussichtsturm ist einen Besuch wert.

 Informationen zur Kirchenruine St. Nikolai

Kontakt

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Mahnmal St. Nikolai

Öffnungszeiten

  • Di.:geschlossen

Eintrittspreise

Erwachsene: 6€
Ermäßigt: 5€
Kinder: 4€

Führungen

Führungen sind buchbar über den Museumdienst Hamburg unter der Telefonnummer 040 428131-0 oder via E-Mail unter info@museumsdienst-hamburg.de

Barrierefreiheit

  • Barrierefrei zugänglich

Barrierefrei zugänglich. Der Lift und das Museum sind behindertengerecht zugänglich.

Das Mahnmal St. Nikolai in der Altstadt

Am Hopfenmarkt, entlang der Willy-Brand-Straße und unweit des Rödingsmarktes in der Altstadt, steht das Mahnmal St. Nikolai in Hamburg. Mit dem Bau der ehemaligen Hauptkirche wurde bereits im Jahre 1195 in Form einer Kapelle begonnen, doch die Fertigstellung des neugotischen Gotteshauses wurde erst im Jahr 1874 datiert. Aufgrund der Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg und weiteren notwendigen Abrissmaßnahmen steht heute nur noch ein Teil der Kirche. Auf der Fläche des Kirchenbaus stehen zudem Kunstwerke, wie etwa die Bronzefigur Weiblicher Engel von Barbara Haeger. Ein Förderkreis setzt sich für den Erhalt des Bauwerks ein.

Von 2014 bis 2017 wurde das Mahnmal St. Nikolai restauriert, mehr als 14 Millionen Euro wurden in den Erhalt der ehemaligen Hauptkirche investiert. Wichtig war es zunächst, den Turm zu sicher, defekte Steine auszutauschen und Fugen zu erneuern. Schließlich wurde das Turmkreuz frisch vergoldet. Seitdem das Baugerüst abgebaut ist, ist von der Aussichtsplattform wieder ein uneingeschränkter Blick über die Stadt möglich.

Aussichtsplattform im Kirchturm auf 76 Metern Höhe

Der knapp 150 Meter hohe Kirchturm wurde nach dem Krieg vor dem Abriss bewahrt. Ob an der Binnenalster oder am Elbverlauf – der Turm als Mahnmal ragt im Stadtbild heraus. Ein gläserner Panoramalift ermöglicht die Auffahrt auf 76 Meter Höhe. Dort eröffnet sich dem Besucher ein Panoramablick über die Hansestadt, bei dem unter anderem das Rathaus, die Speicherstadt, die Elbphilharmonie, die Handelskammer und die Alster zu sehen sind. 

Eines der größten Glockenspiele Deutschlands wurde 1993 in den Turm eingebaut. Es erklingt bei kostenlosen Live-Konzerten (jeden Donnerstag um 12 Uhr) und zum Quartals- und Stundenschlag. Neben dem Turm ist nur noch ein Teil der Außenmauern des Mittelschiffes erhalten.  

Museum und Ausstellung im Untergrund der Kirche

Eine gläserne Pyramide stellt den Eingang zum Museum in den Kellerräumen dar. Auf einer Fläche von rund 450 Quadratmetern präsentiert das Museum anschaulich die wechselhafte (Stadt-)Geschichte. Die seit September 2013 eröffnete Dauerausstellung gibt, unterteilt in vier Räume, unterschiedlichste Aspekte der Geschichte der imposanten Kirche sowie der Zerstörungen Hamburgs im Zweiten Weltkrieg wieder.

Im ersten Raum wird die Geschichte St. Nikolais thematisiert. Im zweiten Abschnitt folgt eine Zusammenstellung der geschichtsträchtigen Jahre von 1933 bis 1943 in Hamburg. Der dritte Raum schildert die Operation Gomorrha und ihre Folgen. Der abschließende Raum wurde in Gedenken an den Hamburger Feuersturm eingerichtet. Eine Leseecke gibt im Anschluss die Möglichkeit zur eigenen Reflexion. 

Der Anfang St. Nikolais als Kapelle 

Die Kapelle konnte 300 Gläubige aufnehmen und wurde dem heiligen Nikolaus, dem Schutzpatron der Seefahrer und Reisenden, gewidmet. Eine erste Erweiterung des Baus fand in den Jahren von 1240 bis 1250 statt und beinhaltete eine Einfassung der Kapelle als Chor und einen Anbau einer dreischiffigen, fast quadratischen Halle von zirka 22 Metern Höhe aus Backstein. Der Kirchenbau wies ferner schlanke Pfeiler, Spitzbögen und großflächige Fenster im Stil der Gotik auf.

Am Ende des 14. Jahrhunderts erfolgte eine zweite Erweiterung, die fortan Platz für 1.500 Menschen vorsah. Im Jahr 1518 erreichte der Turm der Kirche eine Höhe von knapp 135 Metern. Im Juli 1589 wurde dieser durch einen Blitzeinschlag gänzlich zerstört. Nach einem Unwetter in 1644 stürzte auch der Nachfolgeturm ein. Der dritte Turm aus dem Jahr 1657 besaß eine Gesamthöhe von 122 Metern. Drei übereinander gebaute Hauben, eine geschlossene und eine offene Laterne prägten daraufhin für zirka 200 Jahre das Stadtbild.

Großer Brand und der Bau des höchsten Bauwerks der Welt

St. Nikolai fiel am 5. Mai 1842 als erste der Hamburger Kirchen den Flammen des Großen Brandes zum Opfer. Am Morgen des Tages wurde zwar der Hauptgottesdienst noch abgehalten, doch in den Nachmittagsstunden erreichte das Feuer den Kirchturm. Dieser stürzte ein und übertrug die Flammen auf das Kirchenschiff, das vollständig niederbrannte. Nur wenige Kunstwerke konnten zuvor aus dem Gebäude gerettet werden.

Nach dem Großen Brand fasste der Stadtrat den Entschluss, die Ruinen abzutragen und einen neugotischen Neubau zu errichten. Dieser wurde 50 Meter in südöstlicher Richtung am 24. September 1846 begonnen. Die Kanzel, der Hochaltar und die Orgelempore waren aus weißem Carrara-Marmor und setzten sich somit massiv von dem ansonsten verwendeten gelben Backstein ab. Die Orgel verfügte über 5.808 Pfeifen.

Bei Fertigstellung nach 17 Jahren war die Kirche mit ihrem 147,3 Meter hohen Turm das höchste Bauwerk der Welt. Drei Jahre später überragte die Kathedrale von Rouen den hamburgischen Bau. Gegenwärtig ist der Turm von St. Nikolai – nach dem Fernsehturm – das zweithöchste Gebäude der Hansestadt und der fünfthöchste Kirchenbau der Welt. Die Kirche besaß einen Bestand von 28 Glocken, die am 23. September 1888 erstmalig geläutet wurden. Die Kaiserglocke war die größte und mit 6.372,5 Kilogramm auch die schwerste Glocke. Ihren Namen erhielt sie aufgrund einer Geldspende durch Kaiser Wilhelm I. 

Die Luftangriffe der Operation Gomorrha und Neubau in Harvestehude

Die Kirche wurde im Zweiten Weltkrieg zu großen Teilen zerstört. Vor allem am 28. Juli 1943, während der Operation Gomorrha, wurde das Gebiet rund um St. Nikolai massiv bombardiert, da sich die Alliierten in Bezug auf das Stadtzentrum am höchsten Kirchturm Hamburgs orientierten. Aus diesem Grund blieb der Hamburger Michel in sechs Jahren Krieg weitestgehend verschont. Die Einschläge der Bombensplitter sind noch heute an den Wänden St. Nikolais zu erkennen. Nach Kriegsende in 1945 war St. Nikolai nur noch eine Ruine.

Der Hamburger Senat entschloss sich dazu die Kirche nicht erneut aufzubauen. Weitere Teile der Ruine wurden im Jahr 1951 abgerissen. Die neue Hauptkirche St. Nikolai wurde 1962 als Neubau in Harvestehude errichtet, sollte aber nicht mit St. Nicolai in Altengamme verwechselt werden. Heute steht die ehemalige Hauptkirche St. Nikolai als eindrucksvolle Ruine im Herzen der Stadt und erinnert als Mahnmal und Museum an die Opfer von Krieg und Verfolgung in den Jahren 1933 bis 1945.

Veranstaltungen im Mahnmal St. Nikolai

Das Datum darf nicht in der Vergangenheit liegen.

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