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Fußball in Hamburg Die Geschichte des Hamburger Fußballs

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Wer an Hamburgs Fußball denkt, denkt an den Hamburger Sportverein – HSV. Besonders in den achtziger Jahren brachte es der Klub mit seinen nationalen und internationalen Erfolgen zu Weltruhm. Doch der Ball rollt in Hamburg schon länger erfolgreich. Und neben der berühmten Raute konnten sich auch andere Vereine wie der FC St. Pauli in der Hamburger Fußballgeschichte behaupten.

Fussball Hamburg Geschichte

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die-geschichte-des-hamburger-fussballs Hamburger lieben den Fußball seit mehr als 100 Jahren

Seit mehr als 125 Jahren wird in Hamburg um das runde Spielgerät gekämpft. Junge Engländer bringen um 1875 den Sport von der Insel in die norddeutsche Tiefebene. Schüler der Johanneum-Schule sind die ersten, die ein Jahr später versuchen, das "Runde ins Eckige" zu bringen.

Wilde Anfänge
Doch der neue Sport hat es schwer. Nur langsam kann sich Fußball gegen die klassischen "Leibesertüchtigungen" jener Zeit - Turnen und Leichtathletik - durchsetzen. Der erste reine Fußball-Verein gründet sich erst 1888. Mangels Gegner müssen die jungen Mitglieder allerdings zuerst noch gegen sich selbst antreten. Auch das Spiel mit der Hand ist noch zugelassen. Erst im folgenden Jahrzehnt entstanden Vereine. An der Gründung des DFB im Jahre 1900 waren dann immerhin schon acht Hamburger Vereine beteiligt.

Hamburgs erstes großes Spiel
Drei Jahre nach der DFB-Gründung steht das erste Endspiel um die Deutsche Meisterschaft an. Der Spielort ist die Hansestadt. Auf der Hamburger Exerzierweide muss sich Prag dem Team aus Leipzig geschlagen geben. Altona 93 war im Halbfinale am späteren Meister gescheitert.

Hamburger Nationalspieler der ersten Stunde
Als die erste deutsche Auswahl 1908 in Basel der Schweiz unterlag, stand auch ein Hamburger auf dem Platz. Hans Weymar von Victoria gilt als der erste Hamburger in der Deutschen Nationalmannschaft. Zu jener Zeit stellt Hamburg einige Vertreter für die DFB-Auswahl. So auch den legendären Adolf Jäger. Der Torjäger von Altona 93 läuft zehnmal als Spielführer des DFB auf. Das Vereinsstadion an der Griegsträße trägt noch heute seinen Namen.

Legendäres Hoheluft-Stadion
In den folgenden Jahren finden in der Hansestadt zahlreiche wichtige Spiele statt. Der Grund ist das (noch heute existierende) Stadion von Victoria Hamburg. Die Tribüne mit über 1000 Sitzplätzen war eine der größten jener Zeit. Hier wurde auch das erste Länderspiel in Hamburg ausgetragen. Am 29.11.1911 musste sich die DFB-Mannschaft Schweden mit 3:1 geschlagen geben.

Pixelio.de/M. Hauck
Der HSV betritt die Bühne
Vereinsgründungen, Neuorganisationen und Zusammenschlüsse bestimmten die ersten Jahrzehnte des Hamburger Vereinslebens. So entstand nach Ende des ersten Weltkrieges auch ein Klub, der den Fußball in der Hansestadt fortan prägen sollte: der Hamburger Sportverein. Der SC Germania 1887, der Hamburger FC von 1888 und der FC Falke 1906 gründeten am 2. Juni des 1919 den Verein, der den vollen Namen "Hamburg 88-Germania-Falke" trägt. Die Vereinsfarben werden als blau-schwarz bestimmt.

Erste Titel nach Hamburg
Der HSV entwickelt sich schnell zu einer der deutschen Spitzenmannschaften. Auf die Norddeutsche Meisterschaft folgen in den Jahren 1922 und 1923 auch Deutsche Meistertitel. Im Jahre 1928 geht der Titel erneut nach Hamburg. Im gerade eingeweihten Bahrenfelder Stadion (Volksparkstadion) schlagen die Kicker in rot-weiß Hertha BSC Berlin.

Neuaufbau nach dem Krieg
Die Nazi-Zeit und der Zweite Weltkrieg bedeuteten auch für den Hamburger Fußball einen tiefen Einschnitt. Zwar wurden bis in die letzten Kriegstage hinein noch Spiele organisiert; viele Vereinsstrukturen waren allerdings zerfallen, die Plätze zerbombt und viele Aktive hatten den Krieg nicht überlebt. Der Platz am Rothenbaum, wo der HSV seit seiner Gründung zu Hause spielte, war allerdings verschont geblieben. Beim Endspiel um die britische Zonenmeisterschaft 1948 siegte der Verein hier gegen einen neuen lokalen Konkurrenten: den FC St. Pauli.

Hamburgs zweiter großer Klub
Nach Kriegsende konnte sich mit dem FC St. Pauli ein weiterer Hamburger Klub in der regionalen und nationalen Spitze etablieren. Seit seiner Gründung im Jahre 1910 hatte der Klub nur wenige sportliche Erfolge vorzuweisen. Erst nach 1945 kann Präsident Wilhelm Koch den Stadtteilverein als zweite Kraft in der Stadt etablieren.

Von Hamburg nach Bern
Ab 1953 wird in Hamburg auch wieder international gespielt. Im gerade fertiggestellten Volksparkstadion wird Norwegen am 22. November besiegt. Bei diesem WM-Qualifikationsspiel ahnte noch keiner der Zuschauer, welche Erfolge die deutsche Mannschaft bei der folgenden WM in der Schweiz feiern sollte!

"Uns Uwe"
Mitte der fünfziger Jahre meldete sich der HSV mit einer neuen, jungen Mannschaft zurück in der nationalen Spitze. Verantwortlich dafür waren unter anderem die scharfen Flanken von "Charly" Dörfel, die in der Mitte eiskalt verwandelt wurden, und der Serientorschütze: Uwe Seeler. Der kleine, aber schnelle und geschickte Angreifer wird zum Rekordtorschützen und Aushängeschild des Vereins! Mit ihm erreicht das Team 1960 erstmals wieder die Deutsche Meisterschaft. Bis 1971 trifft der Ehrenspielführer der Nationalmannschaft 500 Mal für den HSV.

Uwe Seeler
Uwe Seeler gibt am 1. Mai 1972 in Hamburg sein Abschiedsspiel mit dem HSV gegen eine Weltauswahl, das 3:7 verloren ging. Der damals 35-Jährige war bereits bei seinem Karriereende eine Legende. Seine Karrieredaten sind beeindruckend. Er wurde mit dem HSV Deutscher Meister (1960) und Pokalsieger (1963), nahm an vier Fußballweltmeisterschaften teil und erzielte in 72 Länderspielen 43 Tore. Zwischen 1956 und 1964 wurde er fünfmal Torschützenkönig in Deutschland. Seeler spielte seit 1946 für den HSV und konnte zu seinem Abschied entsprechend äußern: "Tschüss, Freunde, und danke schön. Es war eine lange und schöne Zeit, die viele von euch mit mir und dem HSV verbracht haben, auch wenn es nicht immer Siege zu feiern gab." Der Name Seeler ist von nun an mit dem Klub untrennbar verbunden.

Das deutsch-deutsche Duell
Bei der WM 1974 kommt es im Hamburger Volksparkstadion zur legendären Partie BRD – DDR. Obwohl schon für die Zwischenrunde qualifiziert, sollte dieses einizige Duell der beiden deutschen Staaten für die DFB-Elf zu einer bitteren Stunde werden! Durch ein Tor von Jürgen Sparwasser in der 78. Minute gewann die DDR mit 1:0.

Die Bundesliga
1963 wird die Bundesliga als höchste deutsche Spielklasse gegründet. Der HSV wird einziger Vertreter der Hansestadt. Bis heute sind die Rothosen als einziges Team ohne Unterbrechung in der Bundesliga vertreten. Bis zum ersten großen Titelgewinn dauert es allerdings: 1977 gewinnt der Verein den Europapokal der Pokalsieger: Der erste große internationale Titel für die Hamburger.

Erstes Stadtduell
Im selben Jahr folgt noch eine Premiere: Gegen den gerade aufgestiegenen FC St. Pauli finden die ersten Hamburger Stadtderbys in der Bundesliga statt. Zur allgemeinen Überraschung können die Kicker vom Millerntor das erste Duell mit 2:0 für sich entscheiden. Eine Blamage für den "großen HSV"! Erst im Rückspiel behalten die HSVer mit 3:2 die Oberhand. Am Saisonende muss St. Pauli wieder absteigen.

Die goldenen Jahre beginnen
Für den Hamburger SV beginnt eine Ära des Erfolges. Nachdem man 1977 den Weltstar und Kapitän der englischen Nationalmannschft Kevin Keegan für ein Rekordablösegeld von 2,3 Millionen Mark an die Elbe lotsen konnte, kommen die großen Siege. Der junge Manager Günter Netzer verpflichtete Branko Zebec als Trainer, Horst Hrubesch wurde Sturmpartner von Keegan. Zwei Jahre nach dem Europapokal kommt endlich auch wieder der Deutsche Meistertitel in die Hansestadt! 1980 wird das Finale um den Landesmeisterpokal nur knapp mit 0:1 gegen Nottingham Forest verloren.  

Felix Magath
An der Spitze
Nach der Trennung vom alkoholkranken Zebec verpflichtet der HSV den Ernst Happel als Trainer. Der Österreicher gewinnt mit dem HSV die Deutsche Meisterschaft 1982 und führt den Verein ein Jahr später auf den Gipfel. Am 25. Mai 1983 treffen die Hamburger in Athen im Finale des Landesmeisterpokals auf Juventus Turin. Durch das umjubelte Siegtor von Felix Magath siegt der HSV im Athener Olympiastadion und besteigt den europäischen Fußball-Thron! 50.000 begeisterte Hamburger feiern die Helden bei ihrer Rückkehr auf der Moorweide. Die nationale Titelverteidigung lässt das Jahr zum erfolgreichsten in der HSV-Geschichte werden!

Nach dem Höhepunkt folgt der langsame Fall des Traditionsvereins. In der Meisterschaft müssen die Hamburger in den folgenden Jahren den Münchener Bayern den Platz an der Sonne überlassen. Auch international ist die Zeit der großen Siege vorbei. Der DFB-Pokal 1987 (3:1 gegen die Stuttgarter Kickers) ist das jüngste wichtige Exemplar im Trophäenschrank des Vereins.

Die Europameisterschaft im Volksparkstadion
Spitzenfußball bekommt das Hamburger Publikum wieder in Sommer 1988 geboten. Im Rahmen der Europameisterschaft in Deutschland trifft die DFB-Auswahl im Halbfinale auf die Niederlande. 61.000 Zuschauer sehen den Endspiel-Einzug der Niederlande durch ein Tor von Marco van Basten in der 89. Minute – Deutschland unterlag mit 1:2. 

FC St. Pauli
Ein Kultklub entsteht
Ende der achtziger Jahre macht dann wieder der zweite Hamburger Klub von sich reden. Dem FC St. Pauli gelingt 1988 der Wiederaufstieg in die Bundesliga. Nachdem ab Mitte der achtziger Jahre am heimatlichen Millerntor ein bunter Haufen aus Punks, Alternativen und Studenten eine neue, einmalige Fan-Szene bildete, wurde der Klub zum "Kult"! Die Heimspiele des Vereins aus dem Arbeiterstadtteil entwickeln sich zu Happenings.

Die friedlich-fröhliche, aber gleichzeitig fanatische Stimmung am Millerntor macht den FC St. Pauli schnell auch über die Grenzen der Bundesliga hinaus bekannt. Die freche und unbekümmerte Spielweise der unbekannten Mannschaft um Torwart Volker Ippig brachte dem Verein zudem bundesweit viele Sympathien. Nach zwei erfolgreichen Spielzeiten müssen die "Kiezkicker" im Anschluss an die Saison 1991 wieder den Gang in die Zweitklassigkeit antreten.

Abstieg und Rettung
Das sportliche Auf und Ab der Mannschaft tut der Popularität des Vereins in den folgenden Jahren kaum einen Abbruch. drei weitere "Besuche" in der ersten Liga (1995-1997, 2001/02 und 2010/11) folgen. Nach der Saison 2001/02 muss der FC St. Pauli dann allerdings den bitteren Weg in die Drittklassigkeit gehen. Finanziell am Ende, sind es erneut die außergewöhnlichen Fans, die in einer einmaligen "Retter-Kampagne" die fehlende Million innerhalb weniger Wochen sammeln. Unterstützung vom FC Bayern München und zahlreichen Prominenten machen hier erneut die Ausnahmestellung des Vereins in der deutschen Fußball-Landschaft deutlich. Der FC St. Pauli lebt wieder, steigt 2007 in 2. Liga und 2010 für ein Jahr in die Bundesliga auf. Zurzeit spielt die Mannschaft in der 2. Liga und schloss die Saison 2013/14 auf Platz acht ab.

Der HSV dümpelt
In den neunziger Jahren fristet der Hamburger Sportverein zumeist ein wenig spektakuläres Dasein im Bundesliga-Mittelfeld. Erst unter Trainer Frank Pagelsdorf erreicht der HSV in der Saison 1999/2000 wieder den dritten Platz in der Bundesliga. In der folgenden Championsleague-Saison erzielen die Rothosen unter anderem gegen Juventus Turin zu Hause ein begeisterndes 4:4 Unentschieden. Und die für mehr als 100 Millionen Euro erbaute neue HSV-Arena am Volkspark erlebt ihr erstes legendäres Spiel! Aktuell belegt der HSV Platz 16 in der Liga und schafft erst in der Relegation gegen Greuther Fürth (Dritter der 2. Liga) den Klassenerhalt denkbar knapp (0:0 und 1:1).

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