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Call for Input Tobias Schmid, Bereichsleiter Medienpolitik, Mediengruppe RTL Deutschland und Vorstandsvorsitzender VPRT

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Tobias Schmid, Bereichsleiter Medienpolitik, Mediengruppe RTL Deutschland und Vorstandsvorsitzender VPRT

Die Nutzung des klassischen Fernsehens bewegt sich auf einem extrem hohen Niveau in Deutschland – rund 220 Minuten im Schnitt, pro Zuschauer pro Tag. Zur gleichen Zeit entsteht mit enormer Geschwindigkeit eine faszinierende und facettenreiche neue Medienrealität neben der Fernsehnutzung.

Noch nie konnten die Menschen auf eine solche Masse medialer Angebote zurückgreifen. Noch nie waren all diese Inhalte so leicht zugänglich und verfügbar, ob stationär oder mobil, ob linear oder auf Abruf, ob in Schrift, Ton oder Bild. Und all diese neuen Angebote, vor allem im Internet, werden nach bisherigen Erfahrungen additiv zur bisherigen Nutzung des klassischen Fernsehens nachgefragt.

Die Zukunft des Fernsehens lässt sich in der Zeit des medialen Wandels dennoch klar vorhersagen: Die Zukunft von TV ist TV. All die neuen Technologien und Infrastrukturen werden durch professionell produzierte Inhalte getrieben, attraktiv und erst sinnvoll. Denn im Netz werden genau die Inhalte besonders häufig abgefragt werden, die auch im Fernsehen große Erfolge feiern. Entscheidend für die Akzeptanz beim Publikum ist eben letztlich nicht die technische Darreichungsform, sondern der Inhalt.

„Rundfunk", also der lineare Konsum, ist und bleibt damit nur eine Teilmenge des Fernsehens. Wer aber die Relevanz des Marktes und die Bedeutung und Rolle der Sender wirklich begreifen will, muss auch begreifen, dass es bei dem, was wir heute und in Zukunft tun, schon lange nicht mehr allein um das klassische Fernsehgerät geht. Es geht um die Nutzung von professionellen Bewegtbildinhalten, um die Nutzung unserer Programme auf allen Wegen, auf allen Endgeräten, ob TV, PC, Smartphone oder Tablet-PC, egal ob linear oder auf Abruf, egal ob stationär oder mobil. Ohne unsere professionellen Inhalte, ohne die Inhalte der Sender von kommerziellen und öffentlich-rechtlichen Sendern, auch ohne die Inhalte der Verleger und der Musikindustrie, kurz: ohne die Leistung der Kreativwirtschaft sind all diese faszinierenden neuen Infrastrukturen nichts.

Neben diesen Veränderungen, die die Nutzung des Fernsehens betreffen, bleibt ebenso abzuwarten, wie mit dem Begriff „Fernsehen" in Zukunft umgegangen wird. Das bloße Anschauen von Bewegtbildern auf dem klassischen TV-Gerät entspricht bereits heute und mit Sicherheit dann im Jahr 2020 nicht mehr dem, was „Fernsehen" tatsächlich und richtigerweise umfasst. Losgelöst von dem jeweils genutzten Endgerät muss sich „Fernsehen" auch auf die Nutzung von non-linearen Videos on Demand, Clips oder anderen Formaten im Internet beziehen. Bisher lässt weder der Sprachgebrauch, noch die juristische 2

Terminologie eine Erweiterung dieses Begriffs zu. Sicher wird die veränderte Nutzung von Fernsehdiensten im Jahr 2020 eine Anpassung der Bezeichnung „Fernsehen" erfordern.

Angesichts dieser Chancen, die die Zukunft unserer Branche mit sich bringen wird, haben wir folgende Wünsche für das Jahr 2020:

  1. Ein Ende der granularen Mediengattungsregulierung zu Gunsten eines einheitlichen ordnungsrechtlichen Rahmens, der die konvergente Medienrealität abbildet. 
  2. Eine breite Akzeptanz in der Gesellschaft für das geistige Eigentum und ein gelebter Schulterschluss zwischen Kreativen, Infrastrukturanbietern, Sendern und Nutzern gegen Online-Piraterie. 
  3. Eine einheitliche Medienaufsicht, die im Sinne der Konvergenz ein faires Maß für alle Mediengattungen ansetzt und zum Ziel hat, Potenziale statt Differenzen zu befördern.

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