Wer in Deutschland lebt, wer sich auf Deutschland einlasse und sich hier wohlfühle, „wer sich zu Deutschland bekennt, muss auch alle Rechte und Pflichten haben, alle Möglichkeiten der Teilhabe am öffentlichen Leben, an dem, was wir demokratische Willensbildung nennen“, sagte Scholz. Gerade in Hamburg habe jeder die Chance, sein persönliches Glück zu finden und „gleichzeitig zu einem offenen, toleranten, achtsamen Miteinander beizutragen“.
Die Hamburgerin Aydan Özoguz, Staatsministerin bei der Bundeskanzlerin als Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, blickte als Gastrednerin der 25. Einbürgerungsfeier auf ihr persönliches Jubiläum zurück: „Ich persönlich feiere heute auch. Denn ich wurde vor genau 25 Jahren eingebürgert und zur Deutschen Staatsbürgerin“, sagte die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung. Sie sei zwar in Hamburg geboren. „Aber bis zum 22. Lebensjahr war ich Ausländerin in meiner eigenen Heimatstadt.“ Sie forderte die Eingebürgerten zu einem selbstbewussten Auftreten auf und unterstrich, es dürfe keine „Deutschen mit Vorbehalt“ geben: „Mir ist wichtig, dass alle, auch die Deutschen mit Zuwanderungshintergrund ohne Wenn und Aber zu unserem Land gehören.“
Zu Wort bei der Jubiläumsfeier kamen auch diejenigen, die sich in der Verwaltung um Einbürgerungen bemühen. „Dank Ihrer Geschichten und Erzählungen“, sagte Florian Käckenmester, Mitarbeiter des Einwohnerzentralamts, „dank der persönlichen Gespräche mit Ihnen, ist unsere Arbeit eben mehr als nur das reine Ab-Arbeiten von Akten. Ohne Sie wäre diese Arbeit nur halb so interessant und nicht annähernd so ausfüllend.“ Er selbst sei auch nach zwei Jahren in der Einbürgerungsabteilung noch gerührt, „wenn ich Ihnen sagen kann, dass Sie jetzt die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen und damit ab sofort in Deutschland wahlberechtigt sind – wissend, dass Sie damit eventuell zum ersten Mal in Ihrem Leben die Möglichkeit haben, in einer Demokratie Ihre Stimme abzugeben.