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Musikdialog Musikwirtschaft initiiert Musikmarktstudie

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Rund 50 Fachleute diskutierten beim 2. „Musikdialog Hamburg“ im Rathaus.

Zum zweiten Mal seit der Auftaktveranstaltung im Jahr 2013 hat Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz am Mittwoch gemeinsam mit Kultursenatorin Prof. Barbara Kisseler am Mittwoch Experten der Musikwirtschaft zum „Musikdialog Hamburg“ begrüßt. 50 Entscheidungsträger der Konzert-, Tonträger- und Musikverlagsbranchen und ihre Partner aus der digitalen Wirtschaft debattierten bei der unmittelbar vor dem Reeperbahn Festival stattfindenden Veranstaltung über die vielfältigen Herausforderungen, mit denen sich die Teilmärkte in den kommenden Jahren konfrontiert sehen.

Bürgermeister Scholz beim Musikdialog 2014 Beim Musikdialog sind am Mittwoch (17. September) hochrangige Branchenvertreter zusammengekommen. Bürgermeister Scholz (rechts) kam ins Gespräch mit Bernd Dopp (Mitte) von Warner Music Central Europe und Ralph Simon, einem Pionier für Handymusik und -spiele.

Musikwirtschaft initiiert Musikmarktstudie

Zu den Kernthemen des vom Stern-Journalisten Frank Thomsen moderierten Dialogs zählten die Erörterung der Chancen und Risiken innovativer Geschäftsmodelle, das Erfordernis eines stärkeren Schulterschlusses der einzelnen Sparten sowie erforderliche Maßnahmen zur Gewährleistung der europäischen Wettbewerbsfähigkeit. Erfahrungen aus den USA trug Ralph Simon bei, Vordenker der mobilen Unterhaltungsindustrie. Für die europäische Perspektive stand Karel Bartak, Leiter der Creative Europe Abteilung ‚Education and Culture’ der EU-Kommission, zur Verfügung.

Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz: „Wir wollen mit diesem Dialog die Gelegenheit geben, Dinge zu besprechen, die alle in der Musikbranche etwas angehen sollten. Diese gemeinsame Perspektive auf die Branche ist neu - und sie ist wichtig, um der Sache der Musik mehr Gewicht zu geben. Solche Diskussionsrunden haben Folgen. Sie fördern das Selbstverständnis der Branche und führen zu konkreten Vereinbarungen zum Beispiel zu einer gemeinsamen Musikwirtschaftsstudie. Ich freue mich, dass Hamburg dabei helfen kann, das zu ermöglichen.“

Anlässlich des Musikdialogs erklärten Vertreterinnen und Vertreter von Musikwirtschaftsverbänden und Unternehmen, Musik sei eine bedeutende Ressource in der digitalen Wirtschaft. Sie sei über das Kerngeschäft hinaus der Motor für Milliardenumsätze anderer Branchen. So sei Musik der meistgenutzte Breitbandinhalt im Internet. Inhalte seien ein Treiber des technischen und kulturellen Fortschritts. Technischer Fortschritt dürfe daher nicht zu Lasten der schöpferischen Leistung gehen. Wichtig sei zudem ein Schulterschluss der gesamten Kreativwirtschaft. Die Vertreterinnen und Vertreter der Musikwirtschaft dankten dem Ersten Bürgermeister für sein medienpolitisches Engagement.

Vertreterinnen und Vertreter der Musikwirtschaft erwarteten von der Politik vor allem gesetzliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen, die es erlaubten, international konkurrenzfähig zu sein. Man wünsche sich im Vergleich mit anderen Segmenten des Entertainmentmarktes mehr Chancengleichheit. Insbesondere die Mittel für Nachwuchsförderung und Exportförderung von Musik aus Deutschland blieben nach wie vor hinter den entsprechenden Aktivitäten anderer Staaten Europas zurück. Investitionen in den Aufbau junger Künstler förderten nicht nur die Bedeutung des Kulturstandorts Deutschland, sondern gewährleisteten durch Steuereinnahmen auch einen Rückfluss der Mittel. Prof. Jens Michow, Präsident des Bundesverbands der Veranstaltungswirtschaft: „Es ist für uns schwer nachvollziehbar, dass der Bund jährlich mehr als 30 Millionen Euro in Förderprogramme und Auszeichnungen der nationalen Filmwirtschaft investiert, während für die Förderung von ausübenden Künstlern im Bereich der Popularmusik gerade mal 10 Prozent dieses Betrages ausgegeben werden.“ Lars Ingwersen, Deutscher Musikverleger Verband: „Es stehen nach wie vor eine ganze Reihe rechtlicher Rahmenbedingungen zur Disposition, die insbesondere die Fragen des Urheberrechts und damit die Interessen der Musikautoren und die sie vertretenden Musikverlage berühren, z.B. Stichwort Providerhaftung. Daher ist eine solch hochkarätige Gesprächsrunde und das offene Ohr der Politik gut und mehr als sinnvoll.“

Ein erster beachtlicher Erfolg des noch jungen Musikdialogs besteht darin, dass die zentralen Teilmärkte der Musikwirtschaft – Recorded Music, Live Entertainment, Publishing – sich darauf verständigt haben, eine Studie zur volkswirtschaftlichen Bedeutung der Musikwirtschaft in ihrer Gesamtheit zu beauftragen. Der Hamburger Senat wird sich an den Kosten der Studie zu beteiligen. Mit der Studienleitung wurde Prof. Dr. Wolfgang Seufert, Leiter des Instituts für Kommunikationswissenschaften an der Universität Jena, beauftragt. Die Ergebnisse sollen im September 2015 beim nächsten Musikdialog präsentiert werden.

Erstmalig sollen damit umfassende Informationen über den Gesamtumsatz sowie die Umsätze der vielen Teilmärkte, die Anzahl der von ihnen geschaffenen Arbeits- und Ausbildungsplätze und über die Bedeutung des Wirtschaftszweiges als Standortfaktor geliefert werden.

Christof Ellinghaus, Vorstandsvorsitzender des Verbandes unabhängiger Musikunternehmen: „Der Schulterschluss der verschiedenen Bereiche der Musikwirtschaft ist zukunftsweisend. Dies beweist auch die Studie zur volkswirtschaftlichen Bedeutung der Musikwirtschaft, die wir gemeinsam auf den Weg gebracht haben und die vom Hamburger Senat unterstützt wird. So wird die Bedeutung der Musikwirtschaft in ihrer Gesamtheit auf eine neue Art und Weise erfasst.“

Prof. Dieter Gorny, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes Musikindustrie: „Die gemeinsame Initiierung des Musikdialogs mit der Stadt Hamburg manifestiert die Erkenntnis, dass die Musikwirtschaft ein wesentlicher Baustein der digitalen Ökonomie ist und mit der Durchführung der Musikmarktstudie wird ein klares Signal für die Offenheit der Kultur- und Kreativwirtschaft zum Umgang mit ihrer Bedeutung als zentraler Inhalteproduzent gesetzt.“

Die Erklärung der Musikwirtschaft wird getragen von den folgenden Verbänden und Unternehmen:

  • Bundesverband Musikindustrie – BVMI
  • Bundesverband der Veranstaltungswirtschaft – bdv
  • Deutscher Musikverleger Verband – DMV
  • Verband der Deutschen Konzertdirektionen – VDKD
  • Verband unabhängiger Musikunternehmen – VUT
  • Edel AG
  • Karsten Jahnke Konzertdirektion
  • Peermusic Germany
  • Warner Music Central Europe
  • Reeperbahn Festival

 

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