Ungesundes Essen und Bewegungsmangel sorgen zunehmend für Gewichtsprobleme in der Bevölkerung und sind damit eine wachsende Herausforderung für die Gesellschaft. Dabei lässt sich bereits mit wenig Bewegung ein positiver Effekt erzielen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt 150 Minuten moderate körperliche Aktivität pro Woche, das sind gerade mal 21 Minuten am Tag.
Auch in Hamburg ist der Bewegungsgrad – trotz vieler Sportevents, engagierten Vereinen und ambitionierten Freizeitsportlern – noch ausbaufähig. Für viele Menschen stellt der Gang in den Sportverein, ins Fitnessstudio, ins Schwimmbad oder auf den Sportplatz immer noch eine Hemmschwelle dar. Häufig fehlt es auch einfach an der nötigen Zeit. Dabei muss es nicht gleich die ganze Alsterrunde sein, sondern schon etwas mehr Bewegung auf dem Weg zur Arbeit, zur Schule oder zum Einkaufen kurbelt den Energieverbrauch an und fördert zudem die eigene Kreativität.
Urbaner Raum wird zur Sportstätte
In der Zusammenarbeit mit dem Urban Sports Lab geht die Stadt Hamburg deshalb neue Wege und ermöglicht mit einfachen, in den Alltag zu integrierenden Übungen, einen niedrigschwelligen Zugang zu mehr Bewegung. Initiiert vom Designstudio feldmann+schultchen hat sich mit dem Urban Sports Lab (USL) ein interdisziplinäres Team aus Kommunikations- und Produktdesignern, Sportwissenschaftlern, Psychologen, Medizinern und Ingenieuren geformt, um durch Bewegung das Wohlbefinden der Bürgerinnen und Bürger in der Stadt zu steigern. Dafür ermöglicht die Stadt die Nutzung des öffentlichen Raumes. Das Urban Sports Lab verbindet seine Maßnahmen mit vorhandenen Strukturen wie Treppen, Geländern oder Schaufensterscheiben. Auch klassische „Wartezonen“ wie Ampeln oder Bushaltestellen sollen integriert werden.
„Wir wollen nicht nur eine sportbegeisterte Stadt und Metropole für Leistungssportlerinnen und -sportler sein, sondern für alle Bürgerinnen und Bürger“, erklärt Christoph Holstein bei einem seiner ersten öffentlichen Auftritte als Staatsrat für Sport. „Die Idee des Urban Sports Lab passt toll zu unserer Stadt und ergänzt bestehende Angebote. Die Übungen des USL kann man einfach vor Ort und ohne viel Mehraufwand in jedem Alter umsetzen. Für diejenigen, die schon sportlich aktiv sind, werden die Markierungen zu Trainingsergänzungen im Alltag.“
Mit auffallend neongelben Markierungen lädt die Stadt durch USL zum Mitmachen ein, ohne dabei den Zeigefinger zu heben. Einfache, leicht verständliche Hinweise auf dem Boden bringen die Menschen dazu, etwas spontan auszuprobieren, was sich gut anfühlt und die Schwelle zum Sport zu überschreiten hilft. „Gutes Design verändert Verhalten und verbessert das Leben. Es eröffnet Möglichkeiten, um intensiver, bewusster und gesünder zu leben. Gutes Design sollte intuitiv nutzbar sein. Die Botschaften müssen verstanden und umgesetzt werden können – ohne lange darüber nachdenken zu müssen“, ergänzt Arne Schultchen, Mitgründer des Designstudios feldmann+schultchen und Initiator des Projektes.
Positive Effekte durch alltägliche Trainingsgelegenheiten
Das Urban Sports Lab ist kein festes, abgeschlossenes Projekt, sondern wird sich ständig weiterentwickeln. Die ersten Maßnahmen sind prototypisch und starten in einer Erprobungsphase mit unterschiedlichen Übungen an einigen ausgewählten und stark frequentierten Orten. Die ersten Markierungen sind rund um das Rathaus im Bezirk Hamburg-Mitte zu finden und sollen Stück für Stück über die ganze Stadt ausgerollt werden. Alle Bürgerinnen und Bürger können sich beteiligen und sind zum Mitmachen aufgefordert.
„Gerade die kleinen, alltäglichen Bewegungen bringen in der Summe mehr, da diese keine Überwindung kosten und überall wiederholt und ins Leben integriert werden können. Ein Trainingseffekt stellt sich ein, sobald die Trainingsgelegenheiten mehr oder weniger regelmäßig genutzt werden“, beschreibt Prof. Dr. med. Klaus-Michael Braumann, Professor für Sportmedizin an der Universität Hamburg und Leiter des Instituts für Bewegungswissenschaft der Universität Hamburg, die positiven Effekte.
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