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Boxsport Innensenator Andy Grote unterstützt Flüchtlings-Integrationsprojekt

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Boxclub Hanseat gewinnt neuen Partner für Flüchtlingsprojekt / kostenloses Training für weiteres halbes Jahr gesichert

Hamburgs Innen- und Sportsenator Andy Grote hat sich am heutigen Donnerstag (11. Februar) beim Boxclub Hanseat auf St. Pauli über den Fortschritt des Integrationsprojektes für Flüchtlinge „Durchboxen und ankommen“ informiert.

Innensenator Andy Grote unterstützt Flüchtlings-Integrationsprojekt - Innenbehörde Hamburg - FHH

Senator Andy Grote

In der Sporthalle Seilerstraße kam Grote mit Cheftrainer Hussein Ismail und weiteren Vereinsmitgliedern zusammen. Mit dabei war auch Andreas Rehberg, Geschäftsführer des Immobiliendienstleisters Grossmann & Berger, der das Integrationsprojekt mit 3.600 Euro unterstützt und damit ein halbes Jahr kostenloses Training für die Flüchtlinge sichert. Innensenator Andy Grote: „Das vorbildliche Projekt des BC Hanseat belegt eindrucksvoll die hohe Integrationskraft gerade des Boxsports. Hussein Ismail und die vielen engagierten Helfer im Verein leisten großartige Arbeit und helfen den Flüchtlingen, schneller bei uns Fuß zu fassen. Wir wollen den Club dabei unterstützen, die Sporthalle Seilerstraße zu einem sportlichen Integrationszentrum auszubauen.“ Der BC Hanseat hat sein Integrationsprojekt Mitte Dezember vergangenen Jahres gestartet - seitdem wurde das Angebot 350-mal vor allem von minderjährigen, unbegleiteten Flüchtlingen aus den Hamburger Ersteinrichtungen genutzt. Paten des Projekts sind Boxweltmeisterin Susi Kentikian und Trainerlegende Ulli Wegner, die das Auftakttraining auf St. Pauli leiteten.

„Wir wissen um die integrative Wirkung des Boxens und begrüßen es sehr, dass der BC Hanseat sich besonders um minderjährige Flüchtlinge kümmert. Uns hat vor allem gefallen, dass das Projekt langfristig angelegt ist. Deshalb unterstützen wir es gern“, sagt Andreas Rehberg, der den Scheck an Hussein Ismail überreichte. Mit Grossmann & Berger hat der BC Hanseat nun den fünften namhaften Sponsor für sein Projekt gewinnen können.

Innensenator Andy Grote: „Schon bei der Auftaktveranstaltung im Dezember hat es mich beeindruckt, wie viele Flüchtlinge aus Unterkünften in der ganzen Stadt der BC Hanseat mit seinem Projekt erreicht.“

Hinter dem Flüchtlingsprojekt „Durchboxen und ankommen“ steckt der 54jährige Hussein Ismail - Vereinsvorsitzender und Cheftrainer des BC Hanseat. Er ist Initiator des Projektes und 1979 als Jugendlicher selbst aus dem Irak geflüchtet. „Der Sport hat mir nach meiner Flucht geholfen, um mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen“, sagt Ismail, der mit 15 Jahren in Bagdad mit dem Boxen angefangen hat. „Ich habe durch den Sport viele Freunde gefunden.“ 1993 war Ismail Mitbegründer des Boxclubs Hanseat, der seitdem seine Heimat in der traditionsreichen Sporthalle in der Seilerstraße 42 mitten auf St. Pauli hat. Vor allem Ismails Erfolge im Frauenboxen haben den Verein bundesweit bekannt gemacht. Noch bevor Frauenboxen 1996 in Deutschland überhaupt offiziell erlaubt wurde, hatte er bereits Mädchen und junge Frauen trainiert. 

Hussein Ismail führte seine Sportlerinnen zu insgesamt 13 Deutschen Meisterschaften, er formte Europameisterinnen und WM-Teilnehmerinnen. Zwischenzeitlich war er parallel zu seiner Tätigkeit beim BC Hanseat auch Hamburger Landestrainer im Frauenboxen. Derzeit ist Leyla Horn, eine Sportlerin mit deutsch-albanischen Wurzeln, das hoffnungsvollste Talent im Verein und die Nummer eins in Hamburg. Auch sie ist bereits Deutsche Meisterin und wird von Ismail inzwischen auch als Trainerin aufgebaut.

Im Verein trainieren insgesamt 80 Mitglieder aus mehr als zehn verschiedenen Nationen. Der freischaffende Künstler boxt neben dem Manager, dem Arbeitslosen oder dem Jugendlichen aus dem Viertel. Zweimal die Woche vereint der Club Menschen, die sich unter gewöhnlichen Umständen vermutlich nie kennengelernt hätten, unter einem Dach. Unter der Leitung von Hussein Ismail funktioniert diese Gemeinschaft. Freundschaften entstehen, Vereinsmitglieder helfen einander, auch im privaten Bereich. Mitglieder aus sozial schwierigen Verhältnissen zahlen keine Monatsbeiträge, sondern werden von den anderen Vereinsmitgliedern mitfinanziert.

Für sein soziales Engagement wurde Ismail mehrfach ausgezeichnet - so erhielt er 2012 den Sportpreis der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte für herausragende Projekte im Bereich “Sport ohne Geschlechtergrenzen“ und 2014 den “Stern des Sports“ vom Deutschen Olympischen Sportbund DOSB.

„Wir haben einen riesigen Zulauf für unser Integrationsprojekt und überlegen, ob wir nicht mittelfristig dreimal in der Woche täglich zwei Kurse anbieten wollen. Dafür bräuchten wir natürlich weitere Unterstützer“, sagt Cheftrainer Hussein Ismail. Er könne sich gut vorstellen, dass die Sporthalle Seilerstrasse zum zentralen Integrationszentrum mit Fokus auf das Boxen ausgebaut wird. „Wir begegnen hier täglich Menschen, die teils furchtbare Schicksale hinter sich haben. Wir geben ihnen mit unserem ganzheitlichen Training Selbstbewusstsein zurück und helfen ihnen, schneller in Hamburg Fuß zu fassen. Bei uns im Verein ist diese Integration schon jetzt überhaupt kein Problem.“

Zum Sponsorenpool von „Durchboxen und ankommen“ zählen neben Grossmann & Berger das Bezirksamt Mitte, die Crown Technologies GmbH, Susis Show Bar, die St. Pauli-Druckerei sowie engagierte Privatpersonen.

Mehr Infos unter: facebook.com/durchboxenankommen

Rückfragen der Medien:

Behörde für Inneres und Sport, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Frank Reschreiter, Tel. 040 – 42839-2673
E-Mail: pressestelle@bis.hamburg.de

Öffentlichkeitsarbeit BC Hanseat
Marco Tripmaker, Tel. 0151- 42330763
Michael Augustin, Tel. 0171 - 3221476

Die Behörde für Inneres und Sport im Internet: www.hamburg.de/innenbehoerde

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