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Talent und Leistung Rot-Grüne Bildungspolitiker für bessere Begabtenförderung: Jedes Kind optimal fördern

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Konferenz „Begabung als Chance nutzen“ mit 13 Bundesländern - Begabtenförderung als Regelaufgabe in allen Schulen und Unterrichtsfächern

Die Kultusministerinnen und –minister von SPD, Grünen und Linken aus 13 Bundesländern haben eine gemeinsame Erklärung zur Förderung von hochbegabten und leistungsstarken Schülerinnen und Schülern verabschiedet. Der Koordinator der Bildungspolitik von SPD, Grünen und Linken in den Bundesländern, Hamburgs Bildungssenator Ties Rabe, stellte die gemeinsame Strategie im Rahmen einer Fachkonferenz zur Begabtenförderung in Mainz vor. Senator Rabe: „Jedes Kind hat das Recht auf optimale Förderung. Deshalb setzen wir auf individualisierten Unterricht in Verbindung mit einem hohen Leistungsanspruch. Wir wollen, dass die Förderung von Begabten und leistungsstarken Schülern zur Regelaufgabe in jeder Schule und jeder Unterrichtsstunde wird.“

Begabtenförderung, Regelaufgabe, Hochbegabung, PMBildung

Gemeinsam mit Experten aus Stiftungen, Wissenschaft und Praxis erörterten die Bildungspolitiker der 13 Bundesländer die gemeinsame Strategie. Auf der hochrangig besetzten Tagung waren gleich sechs Kultusministerinnen und -minister vertreten. Neben Senator Rabe diskutierten auch Ministerin Vera Reiß aus Rheinland-Pfalz, Senatorin und Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK) Dr. Claudia Bogedan aus Bremen, Ministerin Sylvia Löhrmann aus Nordrhein-Westfalen, Minister Andreas Stoch aus Baden-Württemberg und Minister Ulrich Commerçon aus dem Saarland die gemeinsame Strategie.

Bildungssenator Ties Rabe: „Unsere Strategie beinhaltet mehrere wichtige Eckpunkte. Wir wollen, dass Begabtenförderung zur Regelaufgabe in allen Schulen, Schulformen und Unterrichtsfächern wird und nicht auf wenige Schulen oder Schulformen begrenzt bleibt. Wir wollen, dass Begabtenförderung in jeder Unterrichtsstunde von Anfang an mitgedacht und mitgeplant wird, und nicht auf zusätzliche Nachmittagsangebote beschränkt bleibt. Und wir begrenzen die Förderung nicht auf Spitzenleistungen in den Kernfächern, sondern gehen von einem erweiterten Leistungsbegriff aus, der auch künstlerische, musische und soziale Spitzenleistungen umfasst.“

Gastgeberin der Tagung war Ministerin Vera Reiß aus Rheinland-Pfalz: „Gemeinsam wollen wir die Konzepte zur Förderung leistungsstarker oder besonders begabter Schülerinnen und Schüler ausbauen und intensivieren, auch durch einen Austausch untereinander. So wollen wir Handreichungen und Unterrichts- und Beratungsmaterialien austauschen sowie länderübergreifend Hospitationen und wechselseitige Weiterbildung ermöglichen.“

Senatorin Dr. Bogedan: „Wir zielen mit der individuellen Förderung aller Schülerinnen und Schüler auf das gesamte Leistungsspektrum in den Schulen ab. Wichtig ist, dass die Förderung besonders Leistungsstarker das spezifische Lebensumfeld der Kinder berücksichtigt und die Lehrkräfte spezielle Qualifizierungsangebote wahrnehmen können, die sie insbesondere auch auf die Beratung der Kinder und Jugendlichen und ihrer Erziehungsberechtigen vorbereiten.“

Senator Rabe: „Grundlage der individuellen Chancen sind die eigene Leistungsfähigkeit und die optimale Förderung. Beides erfolgreich in der Schule zu fördern, ist zentrale Aufgabe eines inklusiven Schulsystems. Wir sind überzeugt, dass individualisierter Unterricht, gute Förderung und ein hoher Leistungsanspruch eng zusammengehören und die entscheidenden Voraussetzungen für den Bildungserfolg aller Kinder und Jugendlichen sind. Ein hoher Leistungsanspruch ist zugleich der Motor für mehr Chancengleichheit. Denn es sind gerade die Kinder aus bildungsfernen Familien, die in der Schule Anreize, Herausforderungen und Förderung brauchen, um die eigenen Begabungen zu entfalten.“

Anlage: Mainzer Erklärung der 13 Bundesländer

Hamburger Programm zur Förderung von besonders leistungsstarken und hochbegabten Schülerinnen und Schülern

Das Hamburger Programm zur Förderung von besonders leistungsstarken und hochbegabten Schülerinnen und Schülern ist Ende 2015 angelaufen: An jeder Stadtteilschule und jedem Gymnasium hat eine Lehrkraft die Aufgabe übernommen, Maßnahmen und Schulkonzepte zur Begabtenförderung zu entwickeln und zu koordinieren sowie Ansprechpartner für Eltern, Schüler und Lehrkräfte zu sein. Begleitend wurden zahlreiche Schulungen und Fortbildungen organisiert. Zudem wurden eine Ombudsstelle für Eltern und Schülerinnen und Schülern eingerichtet und Schüler-Wettbewerbe als Angebot für Leistungsstarke und Hochbegabte ausgebaut.

Bildungssenator Rabe: „Die Förderung von hochbegabten Schülerinnen und Schülern muss besser werden. Wir wollen das ändern und die Begabtenförderung in allen weiterführenden Schulen sowie an Grundschulen fest verankern. Es ist sicher noch ein weiter Weg, bis überall passgenauer Unterricht für Kinder aller Begabungen entwickelt ist. Aber mit unserem Aktionsprogramm haben wir jetzt viele Schritte eingeleitet. Unsere Stadt braucht alle Talente, das gilt auch für besonders begabte und hochbegabte Kinder.“

Senator Rabe: „Etwa 2,2 Prozent aller Schülerinnen und Schüler gelten als hochbegabt, rund 15 Prozent als besonders leistungsstark. Durchschnittlich lernt in jeder zweiten Schulklasse ein hochbegabtes Kind, jede Klasse hat im Durchschnitt drei weitere besonders leistungsstarke Kinder. Für diese Schülerinnen und Schüler darf es keine Langeweile im Unterricht geben, erst Recht keine Arbeits- oder Lernverbote. Bei ihnen führt das Lernen im Gleichschritt oft zu Frust, Langeweile oder sogar psychischen Beeinträchtigungen. Es ist sicher nicht leicht, den Unterricht auch auf Überflieger auszurichten. Aber viele Beispiele zeigen, dass oft schon ein kleines bisschen Aufmerksamkeit und Phantasie bei der Unterrichtsvorbereitung und im Unterricht große Verbesserungen bringen können.“

2014 hatte Senator Rabe eine Reihe von Maßnahmen angekündigt, um leistungsstarke Schülerinnen und Schüler besser zu fördern. So hat an jeder Stadtteilschule und jedem Gymnasium eine Lehrkraft die Aufgabe übernommen, als Koordinator oder Koordinatorin Maßnahmen und Schulkonzepte zur Begabtenförderung zu entwickeln und Ansprechpartner für Eltern, Schüler und Lehrkräfte zu sein. Die 132 beteiligten Lehrkräfte wurden am Landesinstitut für Lehrerbildung im Gesamtumfang von über 2.900 Fortbildungsstunden besonders geschult. Alle Grundschulen und Stadtteilschulen verfügen bereits über individuelle Förderkonzepte, die Gymnasien sollen bis zum Frühjahr entwickelt haben. Die Förderkonzepte und weiteren Maßnahmen werden künftig unter anderem in jährlichen Gesprächen mit den Schulaufsichten reflektiert und weiterentwickelt.

Bildungssenator Rabe: „Entscheidend ist, dass es uns darüber hinaus gelingt, im Unterricht und über den Unterricht hinaus zusätzliche Lernangebote zu verankern. Deshalb bieten Schulbehörde, Universitäten und Stiftungen mittlerweile 67 spannende und herausfordernde Schüler-Wettbewerbe, die sich wachsender Beliebtheit erfreuen. 32 Wettbewerbe richten sich zielgerichtet an leistungsstarke, besonders begabte und hochbegabte Schülerinnen und Schüler. 25 weitere Wettbewerbe bieten ein gestaffeltes Anforderungsniveau. Die Teilnahme von Hamburgs Schülerinnen und Schüler nimmt stetig zu und stieg allein im letzten Schuljahr um rund 20 Prozent. Dabei konnten Hamburgs Schülerinnen und Schüler mehrfach auf Bundesebene den Sieg erringen.“

Bekannte Wettbewerbe sind zum Beispiel im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich der Känguru-Wettbewerb, die Mathematik-Olympiade, der Wettbewerb „natex“ oder „Jugend forscht“. Im Bereich Sprache und Literatur gibt es unter anderem den Bundeswettbewerb Fremdsprachen oder den Schreibwettbewerb „Klassensätze“. Weitere Wettbewerbe sind zum Beispiel der Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten oder „Jugend debattiert“. Darüber hinaus bieten die Volkshochschule und die Universität Hamburg spezielle Förderangebote für Leistungsstarke oder Hochbegabte an.

Auch die Fort- und Weiterbildungsangebote für Lehrkräfte wurden deutlich ausgebaut. Im Schuljahr 2014/15 wurden bislang schon 76 Fortbildungsveranstaltungen organisiert. Nahmen im Schuljahr 2013/14 noch 713 Lehrkräfte an den einschlägigen Fortbildungen teil, so waren es im letzten Schuljahr bereits 1.681. Im Rahmen des Referendariats werden angehende Lehrkräfte jetzt ebenfalls in einem besonderen Unterrichtsmodul auf das Thema vorbereitet.

Zusätzlich hat die Schulbehörde auf Landesebene eine Ombudsstelle für alle Fragen rund um das Thema Hochbegabung eingerichtet. Ombudsfrau Edda Georgi berät Eltern und Schülerinnen und Schüler und hilft auch bei Konflikten. Die Erzieherin und Dipl. Sozialpädagogin ist seit 2011 im Vorstand des „Netzwerkes für Begabtenförderung e. V.“ und der „Landesarbeitsgemeinschaft der Kinder- und Jugendkultur“ tätig. Ihre Beratungen sind kostenlos und vertraulich. Um Eltern besser zu informieren, wurde neues Informationsmaterial entwickelt und an allen Schulen verteilt. Darin werden die Eltern über alle Beratungs- und Diagnostikmöglichkeiten, Fördermöglichkeiten in Unterricht und Schule sowie die Intelligenzdiagnostik informiert.

Gesteuert und begleitet wird das Hamburger Konzept zur schulischen Begabtenförderung von der „Beratungsstelle besondere Begabungen“ BbB im Landesinstitut für Lehrerbildung. Sie steuert die Kampagne, organisiert die Fortbildungen und berät und unterstützt Schulen, Lehrkräfte, Eltern sowie Schülerinnen und Schüler bei Fragen der Begabtenförderung. Die BbB verfügt über sieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Beratungsstelle besondere Begabungen (BbB)
www.li.hamburg.de/bbb

Schüler-Wettbewerbe
www.hamburg.de/wettbewerbe

Ombudsstelle besondere Begabungen
www.hamburg.de/ombudsstelle-besondere-begabungen/

Kontakt

Peter Albrecht

Hamburger Straße 31
22083 Hamburg
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