Leichte Sprache
Gebärden­sprache
Ich wünsche eine Übersetzung in:

Winternotprogramm 245 Obdachlose haben wieder ein Dach über dem Kopf

Leichte Sprache
Gebärden­sprache
Ich wünsche eine Übersetzung in:

Winternotprogramm endet am Sonnabend

Am kommenden Samstagmorgen endet das Winternotprogramm. Im vergangenen Winter wurden 162 Obdachlose direkt aus den beiden städtischen Standorten in reguläre Wohnunterkünfte vermittelt. Das sind deutlich mehr als in den vergangenen fünf Winterperioden. Weitere 83 Obdachlose werden zunächst im Pik As untergebracht und ziehen in eine Wohnunterkunft um, sobald dort ein Platz frei ist. Insgesamt konnten damit 245 Obdachlose erfolgreich beraten werden, das Leben auf der Straße hinter sich zu lassen.

Schlafsäcke und Liegen in einem Klassenraum Gemeinschaftsunterkunft im Rahmen des Winternotprogramms für Obdachlose am Schaarsteinweg.

Positive Bilanz des Winternotprogramms für Obdachlose in Hamburg: Fast 250 Menschen lassen das Leben auf der Straße hinter sich

Seit 1992 stellt Hamburg im Winter zusätzliche Schlafplätze für Obdachlose bereit. Sie ergänzen das ganzjährige Angebot im Pik As (330 Plätze) und im Frauenzimmer (30 Plätze), sowie bei freien Trägern (250 Plätze). 

Im Winter 2016/17 standen 940 Plätze zur Verfügung. Die beiden städtischen Standorte (Münzstraße, Schaarsteinweg) wurden vom städtischen Sozialunternehmen f & w fördern und wohnen AöR betrieben. 29 weitere, dezentrale Standorte wurden von Kirchengemeinden, der Hochschule für Angewandte Wissenschaften, dem Rauhen Haus und dem Jakob Juncker Haus betreut.

"245 Obdachlose leben nicht mehr auf der Straße. Das ist eine außerordentlich gute Nachricht“, erklärt Sozialsenatorin Melanie Leonhard. „Mein Dank gilt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei fördern und wohnen, die hart daran gearbeitet haben, obdachlosen Menschen Perspektiven aufzuzeigen und dazu zu motivieren, ihre Chancen zu nutzen. Ich danke auch den vielen ehrenamtlich Engagierten, die mit ihrem Engagement eine wertvolle Stütze des sozialen Hilfesystems unserer Stadt sind."

Der Weg von der Straße in eine eigene Wohnung führt für die meisten Obdachlosen über die städtischen Wohnunterkünfte. Einen Anspruch auf einen Platz in einer Wohnunterkunft haben grundsätzlich Personen mit deutscher Staatsbürgerschaft. Auch EU-Bürgerinnen und Bürger, die in Deutschland sozialversicherungspflichtig beschäftigt waren oder sind, haben ein Recht auf staatliche Leistungen, wenn sie obdachlos sind. 

Um diese Voraussetzungen zu klären, wurde die Perspektivberatung im Winternotprogramm verstärkt. Jede Person wurde angesprochen und bei Bedarf auf jeweils passende Beratungs- und Unterstützungsangebote hingewiesen.

Voraussichtlich Mitte April 2017 werden die detaillierten Ergebnisse der Perspektivberatung sowie der Vermittlung in Wohnunterkünfte, in eigenen Wohnraum oder in stationäre Einrichtungen der Suchthilfe und Pflege aus allen Standorten des Winternotprogramms heraus vorliegen. Bis dahin liegen auch die Abschlusszahlen aus den 29 dezentralen Standorten vor.

Die Planungen zum Winternotprogramm 2017/2018 haben bereits begonnen. Im Schaarsteinweg kann auch im nächsten Winter eine Übernachtung ermöglicht werden. Der bisher genutzte Standort Münzstraße steht nicht mehr zur Verfügung. Hier werden Wohnhäuser errichtet. Für diesen Standort wird ein geeigneter Ersatz gesucht.

Hintergrundinformationen

Im Jahr 2016 haben die bezirklichen Fachstellen für Wohnungsnotfälle erneut – und damit kontinuierlich seit 2011 – in über 80 Prozent aller Wohnungssicherungsfälle einen Verlust der Wohnung abgewendet. Dies betraf 5.589 Haushalte. Die Fachstellen leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Vermeidung von Obdachlosigkeit.

Die Wohnungsvermittlung durch die bezirklichen Fachstellen für Wohnungsnotfälle nimmt zu. Wurden im Jahr 2014 1.179 Haushalte in neue Wohnungen vermittelt, waren es im Jahr 2016 bereits 1.627 Haushalte. Das entspricht einer Zunahme von fast 40 Prozent.

Die Zahl der Personen, die als Zwischenlösung in Hotels untergebracht werden müssen, konnte gesenkt werden: 2015 wurden insgesamt 1.610 Personen zwischenzeitlich in Hotels untergebracht (Kosten: 4,3 Mio. Euro). 2016 betraf dies nur noch 828 Personen (Kosten: 1,8 Mio. Euro).

Zurzeit leben 3.405 wohnungslose Personen in Wohnunterkünften (Juli 2015 = 2.605 Personen). Der Zentrale Koordinierungsstab Flüchtlinge (ZKF) hat bei seiner Kapazitätsplanung für 2017 ein Kontingent von 1.500 Plätzen eingeplant, um obdach- und wohnungslose Menschen schnell in Wohnunterkünften aufnehmen zu können und unterstützt insofern die Arbeit der Fachstellen für Wohnungsnotfälle.

Kontakt

Karte vergrößern

Pressestelle der Sozialbehörde

Pressesprecher

Freie Hansestadt Hamburg
Behörde für Arbeit, Gesundheit, Soziales, Familie und Integration
Pressestelle
Hamburger Straße 47
22083 Hamburg
Adresse speichern

Themenübersicht auf hamburg.de

Presseservice

Anzeige
Branchenbuch