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Investitionen 111. Grundschulmensa eingeweiht

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122 Millionen Bauprogramm für Ganztagsgrundschulen im Zeitplan

Schulsenator Ties Rabe hat an der Grundschule Burgunderweg in Hamburg-Niendorf die 111. Grundschulmensa in seiner Amtszeit eingeweiht. Ties Rabe: „Zu einer guten Ganztagsschule gehört ein gutes Mittagessen. Deshalb investieren wir von 2011 bis 2015 rund 122 Millionen Euro in den Ausbau von Schulküchen und Speisesälen an den Grundschulen. Das Bauprogramm übertrifft alle bisherigen Anstrengungen im Schulbau. Noch nie ist es in Hamburg gelungen, in so kurzer Zeit so viele Mensen zu bauen. Im Durchschnitt der letzten Dekade wurden kaum mehr als 15 Mensen pro Jahr gebaut, von 1991 bis 2010 beispielsweise insgesamt nur 48 Grundschulmensen, von denen einige bereits dem heutigen Bedarf nicht mehr entsprechen. Wir haben uns dagegen vorgenommen, von 2011 bis 2015 insgesamt 123 Grundschulen mit einer neuen Mensa auszustatten, und wir liegen gut im Zeitplan. Der beachtliche Ausbau der wurde durch eine gründliche Bestandsaufnahme, gute Planungen und eine vernünftige Finanzierung erreicht.“

Grundschulmensa, Bauprogramm, Pressemeldungen

Die durchschnittlichen Baukosten liegen bei rund einer Million Euro pro Mensa. Hohe Hygienestandards sowie die lückenlose Einhaltung sämtlicher Vorschriften und Anforderungsprofile bedingen diese hohen Kosten. Oft müssen zusätzliche Anbauten oder sogar Solitär-Gebäude gebaut werden. So kostete die neue 322 qm große Mensa der Grundschule Burgunderweg rund 1,65 Millionen Euro. In den nächsten Jahren bis spätestens 2019 soll durch den Bau von weiteren 58 Grundschulmensen – zum Teil sind darunter auch viele Ersatzbauten ältere Mensen - der Ausbau abgeschlossen werden. Ties Rabe: „Die jetzt noch ausstehenden Bauvorhaben sind in der Regel Teil einer größeren Umbaumaßnahme der betroffenen Schulen, so dass der Bau der Mensa nicht vorgezogen werden konnte.“

Jede neue Schulmensa besteht aus einem Küchen- und einem Speiseraumbereich sowie Lager- und Nebenräumen und hat eine Gesamtfläche von durchschnittlich rund 240 Quadratmetern. Die Küche wird in der Regel als Zubereitungsküche geplant und verfügt zudem über einen Spülbereich. Das Mittagessen wird meistens von gastronomischen Betrieben (Caterern) angeliefert und vor Ort zubereitet und erhitzt. Das Mittagessen kann – je nach Konzept der Schule – in einzelnen Portionen ausgegeben werden, es kann aber auch in größeren Schüsseln zu den Tischen getragen werden. Aufgaben wie Tischdecken und Abräumen werden dann reihum übernommen. Lehrkräfte oder Erzieherinnen und Erzieher betreuen die Schülerinnen und Schüler an allen Grundschulen beim Mittagessen.

Der Speiseraum kann auf unterschiedliche Weise möbliert werden. Zur Wahl stehen klassische Tische und Stühle, praktische Tisch-Stuhl-Kombinationen sowie Garnituren aus massiven Tische und Sitzbänken. Letztere haben sich bei den Schulen besonders bewährt, weil die Bänke mehr Sitzplätze bieten als Stühle, das Gemeinschaftsgefühl stärken und vor allem das Hinsetzen und Aufstehen wesentlich leiser ist als mit verschiebbaren Stühlen. Kurzfristig führte der zügige Mensa-Ausbau in Hamburg sogar zu Lieferengpässen der Möbelhersteller.

Schulen, die noch keine voll ausgebaute Mensa haben, organisieren das Mittagessen mit pragmatischen Übergangslösungen: In den meisten Fällen werden bestehende Küchen in Verbindung mit Pausenhalle oder Aula genutzt. Pausenhalle oder Aula dienen dann als Speisesaal, bewegliche Systemmöbel gewährleisten in vielen Fällen einen schnellen Umbau. Des Öfteren wurden leerstehende Schulräume in „Restaurants“ umgewandelt. In knapp zehn Prozent der Grundschulen wird das Mittagessen auch in den Klassenräumen eingenommen – in fast allen Fällen allerdings aus pädagogischen Gründen, sehr selten dagegen, weil es keine anderen Räumlichkeiten gibt.

Der Preis für das Mittagessen wurde von Senator Rabe 2011 von durchschnittlich knapp drei Euro auf 3,50 Euro angehoben, um die Qualität des Essens zu verbessern. Das Mittagessen und der Speiseplan richten sich jetzt nach den Vorgaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) und die Küchen werden durch die Bezirksämter regelmäßig kontrolliert. Zum Mittagessen werden zudem in allen Mensen zusätzlich stilles oder sprudelndes Wasser oder andere Kaltgetränke sowie Rohkost wie beispielsweise Obst oder Salat gereicht. In allen Schulen bestimmt die Schulgemeinschaft einen gastronomischen Betrieb (Caterer), der das Mittagessen produziert, anliefert und vor Ort zubereitet. Mittagessen und Speiseplan stimmt der Caterer mit der Schulgemeinschaft ab, oft können Kinder und Eltern im Rahmen eines Qualitätsmanagements das Essen bewerten und das Angebot mitbestimmen. So können die Kinder beispielsweise sogenannte „Smiley-Bögen“ ausfüllen, andernorts werden Sammelboxen aufgehängt, in die die Kinder rote („hat nicht geschmeckt“), gelbe („ging so“) oder grüne („hat gut geschmeckt“) Plastikchips werfen können.

Die Schulbehörde rechnet damit, dass im kommenden Schuljahr über 6,5 Millionen Mittagessen an den Hamburger Grundschulen verzehrt werden. Die Kosten von 3,50 Euro für das Mittagessen werden in vielen Fällen von der Stadt und dem Bund bezuschusst. Kinder, deren Eltern Sozialhilfe, Hartz IV und Wohngeld bekommen, essen in Hamburg kostenlos. In anderen Bundesländern müssen Eltern dafür einen Euro selbst aufbringen, in Hamburg wird auch dieser Euro von der Stadt bezahlt. Erstmals wurde an den Hamburger Grundschulen auch ein nach Einkommen der Eltern gestaffelter Zuschuss für das Mittagessen eingeführt. Wie viel die gute Verpflegung dem Senat wert ist, zeigt die Entwicklung der staatlichen Zuschüsse: Während im Jahr 2011 noch gut 3,6 Millionen Euro Zuschüsse für die Mittagsverpflegung gezahlt wurden, sind es im vergangenen Schuljahr 2013/14 schon fast 23 Millionen Euro gewesen – davon allein fast 15 Millionen Euro für die Grundschulen.

Schulsenator Ties Rabe: „Der Ausbau der Ganztagsschulen war richtig und dringend notwendig. Im Schuljahr 2010/11 hatte Hamburg nur 49 Ganztagsgrundschulen, zusammen mit den parallel angebotenen Horten umfasste das Nachmittagsangebot rund 22.000 Plätze. Wir haben in dieser Legislaturperiode weitere 153 Grundschulen zu Ganztagsschulen gemacht und die Zahl der Nachmittagsangebote auf rund 44.000 Plätze verdoppelt. Der Erfolg: Fast 75 Prozent aller Hamburger Grundschüler haben sich an den Ganztagsschulen angemeldet. Die extrem hohen Anmeldezahlen zeigen, wie dringend nötig der Ausbau war und wie fahrlässig es gewesen wäre, in dem früheren Ausbautempo weiterzumachen. Dennoch bleibt noch viel zu tun. Genau so wie die Gebäude müssen auch die Nachmittagsangebote jetzt Schritt für Schritt weiterentwickelt werden.“

Kontakt

Peter Albrecht

Hamburger Straße 31
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