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Für besseren Ressourceneinsatz in Produkten Kreislauffähige Produktlösungen: Chance & Herausforderung der Ressourceneffizienz - Fachgespräch

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Welche Herausforderungen stellen sich einer optimale Kreislaufführung von Produkten gegenüber, welche Potenziale gilt es, dabei zu nutzen? Das Fachgespräch Kreislauffähige Produktlösungen bot zahlreiche Informationen und Ansätze dazu.

Kreislauffähige Produktlösungen: Chance & Herausforderung der Ressourceneffizienz - Fachgespräch

Die Steigerung der Effizienz der Nutzung natürlicher Ressourcen ist ein vorrangiges Ziel einer zukunftsorientierten Industriepolitik. Dies zeigt auch die explizite Benennung im Koalitionsvertrag der aktuellen Bundesregierung.

Das Ressourceneffizienzprogramm und das Abfallvermeidungsprogramm der Bundesregierung sowie der Fahrplan für ein ressourcenschonendes Europa der EU-Kommission benennen ressourcenschonende Produktentwicklungen („Ökodesign“) und hochwertige Kreislaufführungen als zentrale Ansatzpunkte zur Umsetzung einer solchen Wirtschaftsweise.

Das von rund 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmern besuchte Fachgespräch zeigte nicht nur auf, welchen Stellenwert das Thema mittlerweile in Politik und Gesellschaft einnimmt, es wurden auch vielversprechende Ansätze und Aktivitäten von Unternehmen verschiedener Branchen präsentiert. Darunter war die Grundstoffindustrie ebenso vertreten wie die IT-Branche oder die KFZ-Branche. 

Umdenken!

Dass an vielen Stellen ein radikales Umdenken notwendig ist, zeigte nicht zuletzt die angeregte Diskussion zwischen dem Publikum und den Referenten der Veranstaltung, die von Senatorin Jutta Blankau eröffnet wurde. Darin wurden die Möglichkeiten einer "Sharing Economy" ebenso kontrovers diskutiert wie die Frage, welche Rolle der Gesetzgeber bei der Regulierung von Produkten und Prozessen einnehmen sollte, wenn eine ressourceneffiziente Kreislaufwirtschaft Realität werden soll, die diesen Namen auch verdient.

Diskutiert wurde auch, ob Anforderungen an die umweltfreundliche Produktentwicklung analog zu Produktsicherheitsrichtlinien geregelt werden könnten. Dies würde einerseits unter den Wettbewerbern eine vergleichbare Ausgangsposition schaffen, andererseits kann dies aber zu einer Überregulierung führen.

Konstruktion als zentrales Kriterium

Dennoch zeigten die Vorträge, dass der Konstruktion eine wesentliche Rolle beim Schließen von Wertschöpfungsketten zufällt. Denn neben der Sicherstellung von Primärrohstoffen wird für Länder ohne eigene Rohstoffquellen die Rückgewinnung von Sekundärrohstoffen an Bedeutung gewinnen. So beeinflusst die Konstruktion eines Produktes den Demontageaufwand und somit die Wirtschaftlichkeit des Recyclingprozesses, unter anderem bei der Frage, ob kritische Materialien gebündelt oder verstreut im Produkt verbaut sind.

Erschwerend tritt hinzu, dass die Datenlage zu den verbauten Materialien schlecht ist. Die heutige Konstruktion von Produkten bestimmt wesentlich, in welchem Umfang Materialien künftig zurückgewonnen werden können. Hier sollte ein Diskussionsprozess einsetzen, der Wirtschaftsakteure aus der Konstruktion, Wartung, Demontage und des Stoffstrommanagements zusammenbringt, damit Produktentwicklungen bereits heute den Stand künftiger Entsorgungsprozesse berücksichtigen können. Auf der anderen Seite muss sich die Entwicklung von Entsorgungssystemen am Aufbau und den Ressourcengehalten künftiger Altprodukte orientieren.

Sharing Economy?

Die Diskussion zu einer Sharing Economy thematisierte Vor- und Nachteile einer Nutzung von Produkt-Dienstleistungen. Bei Produkt-Dienstleistungen kaufen die Kunden nicht die Produkte, sondern nutzen die Dienstleistung bzw. Funktion eines Produktes.

Die Idee lässt sich am Beispiel der Bohrmaschine, die in fast jedem Haushalt vorhanden ist, darstellen: Ihre Lebensdauer  ist auf bestimmte Leistungsstunden ausgelegt, die der durchschnittliche Haushalt aber nur zu einem Bruchteil nutzt. Hier würde eine Sharing Economy das Leistungspotential der Bohrmaschine durch eine Vermietstation, die die Leistungseinheiten der Maschine an mehrere Kunden verkauft, besser nutzen und somit erhebliche Potentiale zur Reduktion des Ressourcenverbrauchs heben können.

Nicht zuletzt die modernen Kommunikationsmittel ermöglichen es, den Produktnutzen als Handelsgut gewinnbringend anzubieten und vom klassischen Ansatz des Gewinns durch Absatzmengensteigerung abzurücken. Sharing Economy bedarf eines breiten Bewusstseinswandels, der in Ansätzen bereits vorhanden ist. Dies zeigt sich unter anderem in der Open-source Bewegung bei Software oder auch bei Car-Sharing Angeboten, die bereits von einigen Autoherstellern betrieben werden.

Weitere Informationen zum Programm und die Vorträge des Fachgesprächs finden Sie hier:

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