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Rechtsextremismus Rechtsextremistische Musikszene

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Rechtsextremistische Musikszene

Im Unterschied zu den neonazistischen Gruppen verzeichnete die Skinhead-Bewegung insbesondere über die Musik mit ihrer hohen Anziehungskraft auf Jugendliche seit Mitte der 90er-Jahre einen stetigen Zulauf. Die Musik rechtsextremistischer Skinhead-Bands mit ihren aggressiven, verhetzenden und zur Gewalt aufstachelnden Inhalten prägt die Szene auch heute noch in weiten Teilen. Besonders hoch im Kurs stehen US-amerikanische und britische Bands. Zahlreiche Vertriebe und Verlage und teilweise konspirativ agierende Produzenten und Einzelhändler versorgen die rechtsextremistische Szene mit neuen Musikproduktionen, einschlägigen Publikationen (Fanzines) und anderen Artikeln (Kleidung, Devotionalien, Accessoires u.a.). Für das Zusammengehörigkeitsgefühl und den Aufbau überregionaler und internationaler Kontakte in der Skinhead-Bewegung spielen darüber hinaus Konzerte eine wichtige Rolle.

Das Verbot der deutschen Division von "Blood & Honour" (B & H), die als wichtiges Bindeglied zum Neonazismus fungierte und zahlreiche Musikveranstaltungen in Deutschland organisierte, führte vorübergehend zu einem zahlenmäßigen Rückgang. Dieser Trend setzte sich aber nicht fort. So lassen u.a. Neonazis seit einiger Zeit Skinhead-Bands bei Demonstrationen auftreten, um so gleichzeitig die Attraktivität öffentlicher Aufmärsche für weite Teile der rechtsextremistischen Skinhead-Szene zu erhöhen. Häufig werden Konzerte auch als Privatfeiern mit Live-Musik in Gaststätten oder Schützenhäusern durchgeführt, wobei den Betreibern der Hintergrund der Anmietung verschwiegen wird, oder sie finden in Objekten statt, deren Besitzer der Szene zuzurechnen sind. In Hamburg versuchen die Organisatoren solcher Konzerte häufig Vereinshäuser von Kleingartenvereinen anzumieten. Die Hamburger Polizei hat dazu im Internet einen "Hinweis für Vermieter von Veranstaltungsräumlichkeiten" veröffentlicht, um diese aufzuklären und sie ggf. vor dem Abschluss von Mietverträgen mit Rechtsextremisten zu warnen. Da es für die rechtsextremistische Szene insgesamt immer schwieriger wird, geeignete Konzerträumlichkeiten zu finden, weicht sie nicht selten ins benachbarte Ausland aus.

Als potentielle "Einstiegsdroge" für Jugendliche hat Musik für verschiedene Bereiche des rechtsextremistischen Spektrums an Bedeutung gewonnen. Auch Neonazis und die NPD werben verstärkt mit rechtsextremistischer Musik. Neben den sogenannten Schulhof-CDs, die sowohl von Neonazis als auch der NPD produziert wurden, setzten die DVU und NPD in den letzten Jahren Musik-CDs zu Wahlkampfzwecken ein, wobei die Parteien hierbei überwiegend Musik von Liedermachern bevorzugen.

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