Altbau und Hedonismus
Das Schanzenviertel ist ein Hamburger Altbauviertel südwestlich des Sternschanzenparks. Umrahmt wird es teils vom Schlachthof, der Stresemannstraße und der Max-Brauer-Allee, die in die Altonaer Straße übergeht. Bis ins Jahr 2008 gehörte das Viertel zu den Hamburger Bezirken Altona, Mitte und Eimsbüttel und wurde erst danach zu einem selbstständigen Stadtteil mit dem Namen Sternschanze.
Gegensatz zu St. Pauli
In den letzten Jahren erfuhr der Stadtteil eine von vielen Seiten beachtete Aufwertung und es kam zu Häusersanierungen. Indes stiegen die Mieten und eine nicht unumstrittene Verdrängung der bisherigen Bewohner setzte ein. Die Straßen Schulterblatt, Schanzenstraße, Susannenstraße und Bartelsstraße bilden das Zentrum des popkulturellen Stadtteils, deren szenige Plattenläden und Boutiquen zum Stöbern, Kneipen und gemütliche Cafés zum Verweilen einladen. Viele einheimische Partygänger schätzen die besondere Atmosphäre der Schanze, wie sie im Volksmund auch bekannt ist, abseits der stark touristisch genutzten Reeperbahn.
Schanzenpark
Der Schanzenpark mit seinen Grünflächen ist ein beliebter Freizeittreffpunkt bei Jung und Alt. Neben Joggern können sich auf einem großen Spielplatz auch die kleinen Parkbesucher austoben. Im Café SternChance finden zudem Konzerte und Lesungen statt. Inmitten des Parks sticht vor allem der Schanzenturm heraus. Er wurde im Jahr 1910 fertiggestellt und fungierte bis 1961 als größter Wasserturm Europas. In 2005 wurde das rund 60 Meter hohe Gebäude in das Mövenpick Hotel Hamburg umgewandelt.
Rota Flora
Die Rote Flora ist ein ehemaliges Theatergebäude. Das autonome Zentrum hat sich seit der Besetzung durch Anhänger der alternativen Szene im Jahre 1989 einen Namen mit politischen und kulturellen Veranstaltungen gemacht.
Geschichte der ehemaligen Festungsanlage
Im Jahr 1682 wurde auf einer eiszeitlichen Sanddüne die freistehende "Sternschanze" errichtet – eine der Hamburger Stadtmauer vorgesetzte sternförmige Verteidigungsanlage auf deren Position sich heute der Schanzenturm befindet. Im Jahr 1686 zeigte sich die Errichtung als nützlich, denn als Hamburg belagert und der spätere Stadtteil St. Pauli sogar fünf Tage lang von den Dänen besetzt wurde, konnte ein dänischer Angriff an der Sternschanze abgewehrt werden. Am Anfang des 19. Jahrhundert wurden die Wallanlagen abgetragen und Wohnungen im umliegenden Gebiet erbaut.
Altona war von 1640 bis 1867 dänisch und so galt das Schulterblatt als Grenze zwischen dänischem und hamburgischem Hoheitsgebiet. Seinen Namen erhielt das Schulterblatt spätestens ab 1745 durch eine vom alten Millerntor bis ins Dorf Eimsbüttel verlaufene Landstraße mit demselben Namen. Im Zeitraum von Anfang des 20. Jahrhunderts bis zum Zweiten Weltkrieg war sie eine Einkaufs- und Vergnügungsstraße. In den 1980er-Jahren hat sie sich durch die Eröffnung zahlreicher Gaststätten dann zu einer Kneipenstraße entwickelt.
Das historische Gebäude des Bahnhofs Sternschanze wurde in 1866 zudem als Station an der Verbindungsbahn zwischen dem damals noch selbständigen Altona und Hamburg eröffnet.