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KZ-Gedenkstätte Neuengamme Eine der größten Gedenkstätten Deutschlands

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Am Ort des ehemaligen Konzentrationslagers erinnert die KZ-Gedenkstätte Neuengamme an mehr als 100.000 Menschen, die dort während des Zweiten Weltkrieges inhaftiert waren. Neuengamme war das größte KZ in Nordwestdeutschland.

 KZ-Gedenkstätte Neuengamme

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KZ-Gedenkstätte Neuengamme

Öffnungszeiten

  • Di.:09:30 - 16:00

Barrierefreiheit

  • Parkplätze vorhanden
  • Barrierefrei zugänglich

Gelände und die Ausstellungen sind größtenteils barrierefrei zugänglich. Wege führen jedoch teilweise über Schotter und der 2. Stock des Haus des Gedenkens ist nicht mit dem Rollstuhl zu erreichen. Führungen in Deutscher Gebärdensprache sind buchbar.

Geschichte des Konzentrationslagers Neuengamme

Ende 1938 wurde Neuengamme als Außenlager des KZ Sachsenhausen in einer stillgelegten Ziegelei errichtet und seit 1940 als eigenständiges KZ geführt. Zehntausende Menschen aus den besetzten Ländern wurden während des Krieges von Gestapo („Geheimer Staatspolizei") und SS („Schutzstaffeln") nach Neuengamme deportiert. Unter unsäglichen Bedingungen mussten die Häftlinge für die deutsche Kriegswirtschaft arbeiten.

Zunächst waren die Häftlinge zum Ausbau des Lagers, zum Kanalbau und in den nahen Tongruben eingesetzt worden. Hamburg sollte als Tor zur Welt eine repräsentative bauliche Neugestaltung des rechten Elbufers erhalten. Dafür wurden große Mengen an Klinkersteinen gebraucht, spezielle Ziegel, die von den Häftlingen in einem von ihnen errichteten Klinkerwerk hergestellt wurden. Ab 1942 wurde jedoch die Arbeit im Rüstungsbereich immer bedeutsamer.

Die Unterbringung erfolgte in Holzbaracken, später in Steingebäuden. Drangvolle Enge und völlig unzureichende sanitäre Einrichtungen führten zu Epidemien. Tausende fielen Krankheit, Schwerstarbeit, Hunger und Misshandlungen zum Opfer. Die Häftlinge galten in der nationalsozialistischen Ideologie als „Feinde im Innern", die wie der „äußere Feind" zu bekämpfen waren. Angehörige der SS-Wachmannschaften wurden für besondere Brutalität belohnt.

Das Schicksal der Kinder vom Bullenhuser Damm

Bis zuletzt versuchte die SS, die Kontrolle über das Lager und die Häftlinge zu halten und die Spuren ihrer Taten zu verwischen. So wurden noch am 20. April 1945 zwanzig Kinder, die im Hauptlager Neuengamme für medizinische Experimente missbraucht worden waren, in das Hamburger Außenlager Bullenhuser Damm transportiert und dort ermordet.

Als britische Truppen am 2. Mai 1945 das KZ erreichten, waren von den mehr als 100.000 Häftlingen aus ganz Europa in Neuengamme, seinen Außenlagern und während der Lagerräumungen mindestens 42.900 Menschen umgekommen. Tausende starben noch nach Kriegsende an den Folgen der KZ-Haft. Zwischen 1946 und 1948 standen 120 Angehörige des Neuengammer Lagerpersonals vor britischen Militärgerichten. Von letztlich 14 Angeklagten wurden elf zum Tode verurteilt und in Hameln hingerichtet.

Nutzung nach Kriegsende

Nach Kriegsende hatte die britische Militärverwaltung das ehemalige KZ als Internierungslager genutzt und 1948 an die Stadt Hamburg übergeben, die dort ein Gefängnis und 1970 noch eine Jugendhaftanstalt einrichtete. Die Geschichte des Konzentrationslagers Neuengamme war dadurch zunächst weitgehend in Vergessenheit geraten.

Das Entstehen der Gedenkstätte Neuengamme

Ehemalige Häftlinge errichteten 1953 am Rand des Geländes eine Gedenksäule. Seit 1965 gibt es ein Internationales Mahnmal. Proteste und öffentliche Kritik am erwogenen Abriss historischer KZ-Gebäude bewirkten, dass die nicht von den Strafvollzugsanstalten genutzten Bereiche des ehemaligen KZ-Geländes 1984 unter Denkmalschutz gestellt wurden. Erst ab 2005, nach der Schließung der Gefängnisse in den Jahren 2003 und 2006, konnte die Gedenkstätte zum Ausstellungs-, Begegnungs- und Studienzentrum erweitert werden.

Die heutige Gedenkstätte 

Als eine der größten Gedenkstätten Deutschlands umfasst die heutige Gedenkstätte annähernd das gesamte rund 60 Hektar große ehemalige KZ-Gelände sowie 15 Lagergebäude. Drei Rundwege führen über das Gelände, auf dem unter anderem die Grundflächen der einstigen Holzbaracken markiert sind. Ein 150 Quadratmeter großer Servicepoint bietet außerdem Überblicksinformationen über das ganze Gedenkstättengelände. Die Hauptausstellung „Zeitspuren: Das Konzentrationslager Neuengamme 1938-1945 und seine Nachgeschichte" befindet sich in ehemaligen Häftlingsblocks des Lagers. Eine Studienausstellung zur SS wurde in den einstigen SS-Garagengebäuden eingerichtet. Hinzu kommen Ergänzungsausstellungen zur KZ-Zwangsarbeit.

Im Haus des Gedenkens sind auf langen Stoffbahnen die Namen der Toten des KZs aufgezeichnet, die ermittelt werden konnten. Auch Denkmale für Opfergruppen, individuelle Gedenksteine, das Fundament des ersten Mahnmals von 1953 und das Internationale Mahnmal sind zu besichtigen. An zahlreichen Informationstafeln auf dem Gelände können sich Besucher orientieren.

Neuengamme bietet mit seinem Studienzentrum Möglichkeiten für Tagungen, Workshops und Seminare, die teilweise als Dokumentationen veröffentlicht werden. Darüber hinaus werden begleitete Besuche der Ausstellungen, Fortbildungsveranstaltungen, Studientage für Jugend- und Erwachsenengruppen sowie Projekttage zu bestimmten Schwerpunktthemen angeboten.

Veranstaltungen KZ-Gendenkstätte Neuengamme

Das Datum darf nicht in der Vergangenheit liegen.

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