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Alle Jahre wieder Die Urlaubsplanung

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Wo fängt Familie an – wo hört Sie auf? Die Urlaubsplanung ist in Betrieben oft ein Thema, das die Gemüter hochkochen lässt.

Eltern mit Kleinkind beim Strandspaziergang

Urlaubsplanung als Streitthema: Wie lässt lässt sich trotzdem ein gutes Betriebsklima bewahren?

Was ist fair?

Gerade zu Jahresbeginn, wenn Führungskräfte die Urlaubswünsche der MitarbeiterInnen abfragen, sind intensive Diskussionen keine Seltenheit. Unternehmen begegnen dem gerne mit der Praxis, Eltern mit schulpflichtigen Kindern bevorzugt zu behandeln – auf den ersten Blick eine faire Angelegenheit. Oder?

Was aber, wenn der Ehemann im Schuldienst tätig ist – und damit selbst auf die Ferienzeit angewiesen? Oder die Ferien zur Kontaktpflege zu Patenkindern genutzt werden sollen? 

Die dahinter liegende Frage ist nicht nur, welche Prioritäten gesetzt werden, sondern auch die grundlegende Frage nach der Definition von Familie.

Familien heute

Die Art und Weise, wie wir unser soziale Gemeinschaft leben, hat sich in den letzten 30 Jahren grundlegend verändert. Unterschiedliche Einflüsse haben dazu geführt, dass soziale Verantwortung nicht mehr ausschließlich auf den engeren Familienkreis begrenzt blieb, sondern sich wesentlich breiter ausdifferenzierte. 

Gleichgeschlechtliche Partnerschaften mit und ohne Kinder und Trauschein, Wohnprojekte, Senioren-Wohngemeinschaften, Patenschaften für Flüchtlinge, Patchwork-Familien – und nicht zuletzt das Ehrenamt - haben sich als tragende Säulen der Zivilgesellschaft etabliert und streben nach Anerkennung – auch bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Aufgaben der Unternehmen

Gerade in urbanen Zentren hat sich diese Vielfalt dynamisch entwickelt und die Wirtschaft ist im Obligo, darauf Antworten zu finden. Hilfreich sind dabei zunächst eine offene Debatte im Unternehmen und eine Positionierung der Leitung hierzu. 

Die Erfahrung zeigt, dass allein die offene und sachliche Diskussion von Notwendigkeiten und  Interessen, die aus individuellen Lebensmodellen herrühren, zu einer akzeptierten Priorisierung führt, die allgemein als fair empfunden wird. 

Ob es um die Lage von Teilzeitkorridoren für Mütter, um Homeoffice für Menschen mit Pflegeverantwortung oder auch um finanzielle Zuwendungen für Familien geht: Fast alle sind bereit, zugunsten von KollegInnen mit intensiver Familienverantwortung ihre eigenen Interessen zurück zu stellen, wenn dies als notwendig und angemessen empfunden wird.

Tipps für die Praxis

Zurück zur Urlaubsplanung: Die Rolle der Führungskräfte beschränkt sich demnach nicht auf  das Aushängen von Urlaubsplänen sondern erfordert eine aktive Kommunikation und Moderation – zur Sicherung der Arbeitsprozesse und zur Wahrung des Betriebsklimas.  

Hilfreich hierfür kann zum Beispiel eine Checkliste zum Umgang mit Urlaubswünschen oder auch ein Moderationsleitfaden für Gruppengespräche zur Urlaubs- und Arbeitsplanung  sein. Dann wird die Verteilung von Arbeitszeit ein Stück weniger beliebig wahrgenommen und die Mitarbeiter bekommen leichter das Gefühl, dass es dabei fair zugeht.

Was meinen Sie?

Welche Erfahrungen machen Sie, wenn es um die Planung von Urlaub im Betrieb geht? Wir freuen uns auf Ihre Anregungen an familiensiegel@systemernergie.net und diskutieren gerne mit Ihnen.

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