Leichte Sprache
Gebärden­sprache
Ich wünsche eine Übersetzung in:

Naturschutzgebiet NSG Volksdorfer Teichwiesen

Leichte Sprache
Gebärden­sprache
Ich wünsche eine Übersetzung in:

NSG Volksdorfer Teichwiesen

Die Volksdorfer Teichwiesen sind eines der letzten gut erhalten gebliebenen "Tunneltäler" Hamburgs, das von unter dem Eis abfließenden Schmelzwässern in unmittelbarer Nähe des Eisrandes geschaffen wurde. Im Gegensatz zu vielen anderen Tunneltälern, so z.B. dem Stellmoorer Tunneltal, ist das Volksdorfer Tunneltal extrem kurz und stellt daher eine geologische Besonderheit dar. Heute treten die Volksdorfer Teichwiesen nur noch als sanfte Talmulde in Erscheinung, da die ursprünglich wesentlich tiefere Hohlform mit über 14 m Bodenschichten verfüllt worden ist.

Diese geologischen Besonderheiten haben zur Ausbildung eines auch für die Pflanzenwelt besonders attraktiven Standortes geführt. So wird der Naturinteressierte im Juni mit dem Anblick von Tausenden blühenden Orchideen belohnt.

 

Pflanzenwelt

Die Pflanzenwelt der Volksdorfer Teichwiesen ist sehr artenreich mit einer für Hamburger Verhältnisse auf vergleichsweise kleinem Raum sehr großen Anzahl an heute seltenen Arten. So wurden in den letzten Jahren insgesamt 285 Pflanzenarten festgestellt, wovon 63 in der Roten Liste Hamburgs aufgeführt sind. Diese Vielfalt ist vor allem auf den Strukturreichtum des Geländes mit dem Nebeneinander unterschiedlicher Biotope zurückzuführen, bedingt durch die wechselvolle geologische Geschichte. Fließ- und Stillgewässer, Röhrichte, Bruchwald und andere Gehölzbestände sowie Wiesen und Weiden sind eng miteinander verbunden und haben in Verbindung mit dem in weiten Teilen feuchten bis nassen, moorigen Untergrund gefährdete Feuchtwiesenarten in großen Beständen hervorgebracht. So blühen hier Tausende von Orchideen, vor allem das Breitblättrige und das Gefleckte Knabenkraut. Daneben haben hier botanische Raritäten wie der Teufelsabbiss und die Gelbe Wiesenraute ihre Heimat. Als "Landschaftspfleger" sind hierfür schottische Hochlandrinder im Dauereinsatz tätig.

 

Tierwelt

Die vielfältigen Lebensräume bedingen eine abwechslungsreiche Fauna. So stellen die Volksdorfer Teichwiesen mit 39 Brut- und 22 Gastvogelarten ein wertvolles Brut-, Nahrungs- und Rasthabitat für Vögel dar. Als seltene Wiesenvögel kommen in den Teichwiesen der Kiebitz und die Bekassine als Brutvögel vor, die durch ihre Balzflüge auch von Besuchern des Schutzgebietes gut beobachtet werden können. Von den Wasservögeln ist der Haubentaucher der bemerkenswerteste Brutvogel, der aber nicht jedes Jahr brütet und häufig beim Brutgeschäft gestört wird. Bei den Vögeln der Röhrichte und Gebüsche wurde 1996 erstmals der in Hamburg noch sehr seltene Schlagschwirl nachgewiesen.

Die Amphibienbestände von Erdkröte, Grasfrosch und Moorfrosch haben sich nach einem Tiefpunkt in den achtziger Jahren wieder erholt und erfreuen nun den Besucher im zeitigen Frühjahr mit ihren charakteristischen Rufen. Auch die Heuschreckenvorkommen zeigen wieder eine sehr positive Entwicklung. So konnten 1996 die beiden stark gefährdeten Feuchtgebietsarten Sumpfschrecke und Säbel-Dornschrecke erstmals im Gebiet gefunden werden. Schließlich ist bei den Tagfaltern noch das Vorkommen von Schwalbenschwanz und Trauermantel hervorzuheben.

Die Naturschutzgebiets-Verordnung finden Sie hier.

 

Information

Die Volksdorfer Teichwiesen befinden sich direkt westlich der U-Bahn-Linie 1, Haltestelle Volksdorf. Das Naturschutzgebiet wird im Norden vom "Waldweg", im Süden vom "Saseler Weg", Stichweg "An den Teichweisen" umgrenzt.

Übersichtskarte Natur- und Landschaftsschutzgebiete

Empfehlungen

Themenübersicht auf hamburg.de

Anzeige
Branchenbuch