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 Weihnachtsbaum

Tannenbaum vs. Plastiktanne

Woher kommt es, dass wir zu Weihnachten Tannenbäume aufstellen, seit wann gibt es künstliche Bäume und was ist eigentlich nachhaltiger: Plastik- oder echte Tanne?

Jedes Jahr zur Weihnachtszeit finden sich sie sich bei uns ein - Weihnachtsbäume.

Der Ursprung der Tradition des Tannenbaums reicht bis ins vierzehnte Jahrhundert zurück. Damals galten immergrüne Pflanzen in heidnischen Kulturen als ein Symbol für Fruchtbarkeit und Lebenskraft.

Die ältesten Belege für einen Weihnachtsbaum, wie wir ihn heute kennen, stammen aus einer Zunftchronik des städtischen Handwerks in Bremen aus dem Jahr 1597. Im 17. und 18. Jahrhundert wurde der Brauch des geschmückten Baumes von gehobenen gesellschaftlichen Schichten aufgegriffen, die sich den „Luxus“ leisten konnten. Erst im 19. Jahrhundert etablierte sich der Tannenbaum in der restlichen Bevölkerung. Heute werden allein in Deutschland jährlich über 30 Millionen echte Tannenbäume gekauft, 90% davon stammen aus Plantagen, sprich Monokulturen. Insgesamt beträgt die Anbaufläche in Deutschland 30.000 bis 50.000 Hektar. Die Branche sorgt für 8.200 Dauer- und 7.500 Saisonarbeitsplätze und macht bei einem Durchschnittspreis von 20 Euro pro Baum jährlich fast 700 Mio. Euro Umsatz. Der Marktanteil nachhaltig angebauter (Öko-)Tannenbäume liegt bedauernder Weise noch unter 0,5% (2019).

Künstliche Tannenbäume aus Bast wurden bereits 1886 aufgestellt. Heutzutage sind im privaten Bereich 12% der Weihnachtsbäume künstlich und werden nach durchschnittlich 6 Jahren ersetzt. Studien zufolge ist die Ökobilanz allerdings erst nach 17 – 20 Jahren Nutzung auf dem Niveau des Kaufs von 20 echten Bäumen.

Ökobilanz:

Ein zwei Meter hoher Tannenbaum bindet jährlich 40 Kilogramm Kohlenstoffdioxid (CO2), so werden bei acht bis zehn Jahren Wachstum bis zum Verkauf pro Hektar etwa 145 Tonnen CO2 gespeichert.

Dem Wissensmagazin Quarks zufolge werden auf der anderen Seite allerdings pro Baum ca. 3,1 Kilogramm CO2 freigesetzt. Ein entscheidender Faktor ist die Art der Entsorgung des Baumes. Wird dieser verbrannt wird lediglich der zuvor gebundene Kohlenstoff wieder abgegeben, beim Verrotten dagegen wird zusätzlich Methan freigesetzt, welches 25x klimaschädlicher als CO2 ist.

Anders bei der Plastiktanne. Hier entstehen pro Stück ca. 48 Kilogramm CO2, ohne Berücksichtigung der Entsorgung. Gründe dafür sind…

  • die Verwendung billiger Materiale bei der Herstellung (z.B. Polyethylen, Polyvinylchlorid oder Polypropylen) sowie
  • der Verbrauch fossiler Brennstoffe für die langen Transportwege per Schiff, Flugzeug oder LKW, da die Produktion häufig in China ist.

Hinzu kommt, dass der Freisetzung von CO2 keine Bindung vorangestellt ist, wie bei echten Tannenbäumen. Die CO2- und Ökobilanz von Plastiktannen ist daher – sollten sie nicht min. 17 Jahre genutzt werden – negativ.

FÖJ-Jahrgang 2020 / 2021 - [SO]

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