Durch den Klimawandel werden künftig extrem Wetterereignisse weiter zu nehmen – die betrifft auch unsere Gärten. Vor allem Wasser spielt dabei eine tragende Rolle. Trocken- und Hitzeperioden werden immer häufiger und länger. Die Böden trocknen aus und der Grundwasserspiegel sinkt. Wenn es dann einmal regnet, kommt oft ebenfalls nur zum Extremwetterereignis: dem Starkregen. Der durch die Trockenheit strapazierte Boden kann das viele Wasser, das in so kurzer Zeit zu Boden fällt nicht aufnehmen, und so kommt es häufig zu großen stehenden Pfützen oder sogar Überschwemmungen.
Was hilft bei Trockenheit im Garten?
Alles beginnt mit der richtigen Pflanzenauswahl. Dabei sollten neben dem Wasserbedarf auch alle weiteren Standortfaktoren, wie Sonneneinstrahlung, Bodenbeschaffenheit oder Temperatur in Betracht gezogen werden. Häufig eignen sich heimische Stauden besonders gut. Da sich allerdings das heimische Klima stark wandelt, kommen inzwischen auch Stauden aus anderen sonnigen und trockenen Regionen der Welt in Frage.
Um im Sommer möglichst wenig gießen zu müssen, muss der Boden vor dem Austrockenen geschützt werden. Dazu kann Schatten erzeugt werden, in dem Pflanzen unterschiedlicher Wuchshöhen im Beet nebeneinander gesetzt werden und bodendeckende Pflanzen gepflanzt werden. Zusätzliche Abhilfe schafft das Hacken oder Stiegern der obersten Erdschicht. Dabei wird eine dünne Schicht Erde aufgelockert und die Kapillare, also die feinen Poren im Boden, durch die Wasser aufsteigt und verdunstet, unterbrochen. So trocknet nur die Oberfläche aus und alles darunter bleibt schön feucht. Aber, nicht zu tief umgraben, Alles, was aufgelockert wurde, trocknet aus. Zusätzlich kann noch eine schützende Schicht Mulch (etwa fünf bis zehn cm dick) auf den Beeten verteilt werden.
Reicht all das nicht und es muss trotzdem gegossen werden, kommt was auf das richtige Gießen an. Statt kurz und häufig, sollten Stauden, Sommerblumen und Sträucher, lang und kräftig, aber dafür seltener gegossen werden. Die Wurzeln der Pflanzen wachsen schließlich dem Wasser hinterher. Kurzes häufiges gießen versorgt den Boden nur oberflächlich mit Wasser und fördert so einen flachen Wurzelwuchs. Fällt das Gießen einmal Weg, kommt die Pflanze in Schwierigkeiten, da ihre Wurzeln nicht bis in die feuchten tiefergelegenen Bodenschichten reichen. Rasenflächen hingen sollten, wenn überhaupt, häufig und kurz bewässert werden. Das Wurzelwerk der Gräser reich nicht bis in tiefere Erdschichten. Außerdem kommt es auch die richtige Tageszeit an. Am besten sollte morgens gegossen werden, wenn es noch kühl ist, damit das Wasser nicht sofort wieder verdunstet. Abends kühlt es zwar auch schnell aus, allerdings sind die Pflanzen von der Sonne noch so stark aufgeheizt, dass die Pflanzen durch das Gießen einen Kälteschock erleiden können. Auch sollte bodennah gegossen werden, damit keine Wassertropfen auf den Blättern landen. Denn vor allem in der Mittagsonne funktionieren die Tropfen wie Brennlupen und sorgen für Verbrennungen an der Pflanze.
Um Trinkwasser zu sparen, sollte mit Regenwasser oder Wasserresten aus dem Haushalt gegossen werden. Regenwasser kann in Regentonnen oder Zisternen gesammelt werden und eignet sich durch den milderen pH-Wert und die an die Umgebung angeglichene Temperatur hervorragend zum Gießen. Wird Wasser aus dem Haushalt verwendet, darf es keine Spül- und Reinigungsmittel enthalten! Gut zum Gießen eignet dich zum Beispiel abgekühltes Nudelwasser, da es Reich an Mineralien und anderen Nährstoffen ist.
Wie kann ich Pflanzen und Böden vor Starkregen schützen?
Wichtig ist es dafür zu sorgen, dass das überschüssige Wasser gut abfließen kann. Dafür können Beete leicht schräg oder auch Wassergräben angelegt werden. Damit Wasser effektiv versickert, kann im Vorfeld beim Anlegen des Beetes unter die Erde eine Schicht Kies geschüttet werden. Vor dem Regen sollte der Boden bestenfalls aufgelockert werden, damit das Wasser versickern kann. Bei Kübelpflanzen das überschüssige Wasser in den Untersetzern abschütten oder durch leichte Schieflage der Kübel kann im Voraus einen Wasserstau verhindert werden.
Bei Starkregen sind es nicht nur die Mengen an Wasser die dem Garten zu schaffen machen sondern auch die Wucht mit der der Regen fällt. So sorgt Starkregen auch für eine Verdichtung des Bodens. Deswegen empfiehlt es ich nach dem Regen mit einer Grabegabel oder Forke Löcher in Rasenfläche piksen, damit die Wurzeln wieder atmen können (= aerifizieren). Um Pflanzen vor Schäden zu bewahren, können Stängel an einen Stock gebunden werden, damit sie nicht abbrechen können.
Diese übermäßige Feuchtigkeit und Nässe erhöht auch das Risiko für Schädlinge. Deswegen beschädigte Früchte am besten schnell abernten, bevor sich Schadpilze oder Schadinsekten vermehren können.
FÖJ-Jahrgang 2021/2022 [Tabea]