Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Hamburg noch weit von seinem heutigen Ruf als grüne Metropole entfernt. Industrialisierung, Bevölkerungswachstum und bauliche Verdichtung führten in der Hansestadt zu stadthygienischen Missständen, denen durch den Bau von Parkanlagen begegnet werden sollte.
Otto Linne und Ferdinand Tutenberg: die Väter der Hamburger Grünverwaltung
Otto Linne und Ferdinand Tutenberg wurden im Zuge dieser Debatte im Jahre 1914 bzw. 1913 als erste Gartendirektoren der Städte Hamburg und Altona berufen und setzten gemeinsam mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der neuen Sektion „Gartenwesen" zukunftsweisende Maßstäbe für eine urbane und bürgerwohlorientierte Grünentwicklung. Es entstand eine Fülle von Spiel- und Sportplätzen, Parkanlagen und Kleingärten, die den Bürgerinnen und Bürgern wichtige Orte für Freizeit, Erholung und Gesundheitsfürsorge wurden. Doch damit nicht genug!
Die Hamburger Volksparks als Pioniere der Reformbewegung
Freiraum in der Großstadt

In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden – auch im Zuge der Hamburger Gartenschauen – weitere Parkanlagen, die nicht nur neue Freiraumqualitäten bereithielten, sondern auch das gesamtstädtische Siedlungsbild auflockerten. Nach der Wiedervereinigung investierte die Stadt Hamburg weiterhin in den Bau von neuen Frei- und Grünflächen, die ganz im Zeichen der Diskussion um eine neue urbane Lebensqualität standen.
Im letzten Jahr ist mit Abschluss der Internationalen Gartenschau 2013 ein neuer Volkspark – der Wilhelmsburger Inselpark – entstanden, der den gegenwärtigen Ansprüchen einer internationalen Stadtgesellschaft Rechnung trägt.
100 Jahre Grünverwaltung – das sind 100 Jahre intensiver Freiraum- und Grünpflege. Ohne das Engagement der Gartenbaudirektoren, der Behörden- und Bezirksmitarbeiter, der Denkmalpfleger, der Gartenarchitekten, der Parkpfleger usw. könnten wir Hamburgerinnen und Hamburger heute nicht voller Stolz behaupten, in einer der grünsten Städte Europas zu leben.