Fortuna: Technische Daten
Typ: Gaffelketsch
Nation: Deutschland
Indienststellung: 1909
Länge ü.A.: 39,5 m
Breite: 6,2 m
Tiefgang: 1,77 m
Segelfläche: 425 qm2
Eigner: Mignon Segelschiffahrt e.V.
Heimathafen: Kappeln
Kurzbeschreibung
Als die Fortuna 1909 in den Niederlanden vom Stapel lief, gehörte sie zu den letzten echten Frachtseglern. 1937 wurde die Fortuna nach Deutschland verkauft. Neuer Heimathafen war die Fehngemeinde Warsingfehn in der Nähe von Leer. Unmittelbar nach dem Verkauf erhielt der Segelfrachter seinen ersten Motor, der bis 1960 seinen Dienst versah. Die Takelage wurde wahrscheinlich erst um 1960 entfernt. 1960 erhielt die Fortuna unter der Aufsicht des Germanischen Lloyds eine kräftige Dieselmaschine sowie neue Luken und verstärkte Verbände, um schwerere Lasten transportieren zu können; gleichzeitig entfernte die Werft das Rigg. Als Küstenmotorschiff pendelte sie bis 1980 meist zwischen Juist und Norddeich.
Nachdem der bisherige Eigner die Fortuna aufgelegt hatte, sollte sie bald darauf abgewrackt werden. In letzter Minute kaufte der Juister Bildhauer Bernd Bunk den Kümo und rüstete ihn mit 25 Wandergesellen und Wandergesellinnen von 1980 bis 1984 in Leer zu einer Gaffelketsch (Galeass) um. Unter Deck entstanden in der alten Frachtluke ein kombinierter Veranstaltungs- und Seminarraum, in dem auch gegessen wird. Der Schlafbereich befindet sich im Vorschiff. Ab 1985 wurde die Fortuna als Seminarschiff eingesetzt.
Der Hamburger Verein Mignon Segelschifffahrt übernahm die Fortuna 1992. Im Mittelpunkt der Törns stehen nun sehr erfolgreiche Programme zur Förderung und Integration entwicklungsverzögerter Jugendlicher. Zusätzlich werden auch die großen Hafenfeste besucht, um für das Schiff und seine beispielgebenden Programme zu werben.