In Altlablagerungen werden die Gase Methan und Kohlendioxid durch den Abbau der organischen Bestandteile produziert. Je mehr organische Substanzen in den Altablagerungen enthalten sind, desto mehr Gase werden gebildet. Methan (chemische Formel CH4) entsteht durch bakterielle Umsetzung organischer Substanzen unter Sauerstoffabschluss. Es ist ein ungiftiges, farb- und geruchloses Gas, das mit der Luft explosionsfähige Gemische bilden kann. Die untere Explosionsgrenze liegt bei circa 4,5 Volumenprozent Methan, die obere Explosionsgrenze bei circa 16,5 Volumenprozent Methan. Bei höheren Anteilen ist Methan brennbar. Kohlendioxid (CO2) wird einerseits etwa in gleichem Maß wie Methan beim Abbau der Organik unter Sauerstoffabschluss, andererseits auch durch den Abbau organischer Substanzen in Bereichen mit Sauerstoffeinfluss gebildet. Es ist ein nicht brennbares, farb- und geruchloses Gas. In höheren Konzentrationen können durch Kohlendioxid Erstickungsgefahren entstehen. Methan und Kohlendioxid zählen zu den klimarelevanten Gasen. Das Treibhauspotenzial von Methan beträgt ungefähr das 24-fache des Potenzials von Kohlendioxid. Daher dienen Sanierungsmaßnahmen nicht nur dem Schutz der menschlichen Gesundheit und der Umwelt durch Unterbindung der oben genannten Gefährdungspfade, sie können darüber hinaus durch die Minderung von Treibhausgasemissionen auch einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der CO2-Bilanz leisten.
Deponiegasüberwachungsprogramm
Bei der Ablagerung von Abfällen mit organischen Bestandteilen ist das Deponiegaspotenzial von Bedeutung. Zur Gefährdungsabschätzung sowie zur mittel- bis langfristigen Überwachung von Altablagerungen werden in Hamburg stationäre Gasmessstellen zur Entnahme von Bodenluft beziehungsweise Deponiegas installiert. Die Behörde für Umwelt und Energie führt zurzeit auf circa 30 Altablagerungen regelmäßige Bodenluftmessungen und gegebenenfalls Messungen in baulichen Anlagen durch. Dies dient der Ermittlung des Deponiegaspotenzials von Altablagerungen und zur Früherkennung von Gefahren durch Deponiegase.