Auf der rd. 5,1 ha großen Ablagerungsfläche am Curslacker Neuer Deich (CND) in Hamburg-Bergedorf wurde zwischen 1959 und 1963 eine städtische Mülldeponie betrieben. Dabei kamen Hausmüll, hausmüllähnliche Gewerbeabfälle, Industrieabfälle, Schrott, Bauschutt und bindiger Boden zur Ablagerung. Auf dem überwiegenden Teil der Fläche steht unter einer ca. 40 cm mächtigen oberen Auffüllung, die aus Mutterboden und Bauschutt besteht, eine ca. 2,50 m mächtige Müllauffüllung an. Die Deponiebasis besteht mit Ausnahme einiger Fensterbereiche aus gewachsenem Klei mit einer Schichtstärke von 0,7 m bis 2,3 m. Darunter folgen die Sande des 1. Grundwasserleiters. Die Altablagerung wird im Westen durch den Schleusengraben, im Osten durch den Curslacker Neuer Deich und das Grundstück CND 66, im Norden durch das Flurstück 5492 und im Süden durch den Querdeich eingegrenzt. Die Freie und Hansestadt Hamburg hat die Fläche 1998 erworben. Dieser Erwerb ermöglicht gleichzeitig die Erschließung der angrenzenden südlichen Fläche. Bei beiden Flächen handelt es sich gem. B-Planausweisung (Curslack 8/Bergedorf 64) um Industrieflächen.

Die Voruntersuchungen zum Rückbau haben eine flächendeckende Belastung der Müllauffüllung mit organischen Schadstoffen und Schwermetallen ergeben. Feststoffuntersuchungen erbrachten die nachfolgenden max. Schadstoffgehalte: MKW 6.100 mg/kg TS, PCB 2,2 mg/kg TS, PAK 122 mg/kg TS sowie erhöhte Schwermetallgehalte. Im Stauwasser wurden ebenfalls deutlich erhöhte Gehalte an MKW 12.100 ug/l, PAK 183 ug/l, Benzol 16 ug/l, Kupfer 7.300 ug/l, Blei 5.600 ug/l und Zink 10.400 ug/l festgestellt. 1984 erfolgte eine Teilsanierung in einem Bereich mit hohen Schwermetallbelastungen.
Die Lage innerhalb der Schutzzone III des Wasserschutzgebietes Curslack/Altengamme macht eine Sanierung/Sicherung erforderlich. Ferner ist eine Revitalisierung dieser Industriebrache vorgesehen, d. h., für unmittelbar nach Sanierungsabschluß ist die Erschließung dieser, sowie der südlich angrenzenden "gefangenen" Fläche mit anschließender industrieller/gewerblicher Nutzung geplant.

Im Zuge von Voruntersuchungen in der Konzeptphase wurden verschiedene Sanierungsvarianten gegenübergestellt. Die endgültige Variante sieht den kompletten Aushub der rd. 3-4 m mächtigen Altablagerung (Volumen: 150.000 m³) mit anschließender Klassierung und ggf. Sortierung, Entsorgung problematischer Chargen (>Z2) und den Wiedereinbau des "sauberen" Materials ( 40mm) - Schrottfraktion und die Müllauffüllung zusätzlich in die - Restmüllfraktion (Hausmüll- und Gewerbeabfälle) mit hoher Reinheit aufzusplitten. Aufgrund der hohen Entsorgungskosten des Restmülls wird eine besondere Gewichtung auf die Reinheit der Restmüllfraktion gelegt. Volumendefizite bei der Wiederverfüllung sind aufgrund der WSG-Lage mit Z0-Bodenmaterial zu kompensieren. Im Zuge des Aushubs festgestellte Fehlstellen der bindigen Ablagerungsbasis werden mit Klei abgedichtet.
Der Beginn der Baumaßnahme erfolgte am 02. August 1999 - Fertigstellung Juli 2001
Gesamtkosten: ca. 7 Mio. €