Ordnung muss sein – das gilt auch auf dem Fischmarkt. Deshalb gab es hier schon in den Anfängen stets einen Marktaufseher, der das bunte Treiben überwachte: den Fischmarktvogt.
Wie viel kostet der Fischmarkt?
Der erste, um 1715 vom Altonaer Präsidenten Graf Reventlow ernannte Fischmarktvogt hieß Jacob Jacobsen. Er hatte die Stelle im Austausch gegen seine Grundstücke am „Fischerplatz“ erhalten, weil die Flächen zur Erweiterung des Marktes gebraucht wurden. Der Posten des Fischmarktvogts war damals sehr begehrt, doch nur die Wenigsten konnten ihn sich auch leisten. Für gewöhnlich wurde die Marktaufsicht nämlich an den Meistbietenden verpachtet. 1733 bezahlte der Altonaer Bürger Gerd Pruß dafür 765 Mark, eine sehr hohe Summe zu jener Zeit. Warum? Wer auf dem Fischmarkt einen Verkaufsstand haben wollte, musste sich beim Fischmarktvogt Pruß den Standplatz dazu mieten. Wenn der Markt gut lief, konnte er also mit diesen Einnahmen gutes Geld verdienen.
Ein Mann für alle Fälle
Neben dem Vermieten und Zuteilen von Standplätzen hatte der Fischmarktvogt noch weitere Aufgaben: Er kaufte die Fischbänke und Geräte, die zum Marktbetrieb nötig waren und hielt sie in Stand. Für einen Schilling pro Tag verlieh er auch Maße und Messbecher. Während des Verkaufstreibens sorgte der Vogt als „Marktpolizei“ dafür, dass es für die Anwohner nicht zu laut wurde und die Stände den Verkehr nicht behinderten. Nach dem Markt war er außerdem für die Reinigung des Platzes verantwortlich.
Unter amtlicher Obhut

Bild: © Maike Baum
Heute organisiert das Verbraucherschutzamt des Bezirksamtes Altona den Fischmarkt. Jeden Sonntag arbeiten ein Marktmeister und sieben Helfer im Büro des roten Backsteingebäudes an der Ecke Fischmarkt/Breite Straße. Sie weisen den ankommenden Markthändlern ihre Standplätze zu, nehmen Standgebühren ein und achten auf die Einhaltung der Marktzeiten. Für Ordnung und Sicherheit sorgen Polizisten der Davidswache, die sonntags direkt neben dem Marktbüro untergebracht sind. Ihre Stände und Verkaufsgeräte bringen die Händler mittlerweile selbst mit, doch die Stadtreinigung, die den Fischmarkt pünktlich ab 11 Uhr wieder säubert, wird wie früher auch von der Marktaufsicht bestellt.