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Holsten-Quartier Entwurf für städtebaulichen Vertrag liegt vor

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Die Entwicklung des Holsten-Quartiers in Altona-Nord geht voran. Das Bezirksamt Altona und Projektentwickler Consus – der zur luxemburgischen Adler Group gehört – haben sich weitgehend auf einen Entwurf für einen städtebaulichen Vertrag verständigt. Dieser ist nun dem bezirklichen Planungsausschuss präsentiert worden.​​​​​​​

Zeichnung einer Ansicht von einer künftigen Dachterrasse

Holsten-Quartier

Vorbehaltlich der Zustimmung durch die bezirklichen Gremien soll das neue Quartier auf dem rund 86.000 Quadratmeter großen Areal in den kommenden Jahren Gestalt annehmen. Geplant sind dabei unter anderem Neubauten mit einer Bruttogeschossfläche von rund 187.000 Quadratmeter – für Büros, Kitas, Gewerbe und Wohnungen.

Insgesamt werden unter Berücksichtigung des Drittelmix mehr als 1200 Wohneinheiten auf dem Areal der ehemaligen Holsten-Brauerei entstehen. So sind unter anderem rund 365 geförderte Mietwohnungen geplant – mit einer Mietpreis- und Belegungsbindung von 30 Jahren. Darüber hinaus sind rund 335 freifinanzierte Mietwohnungen vorgesehen, von denen jeweils 50 Wohneinheiten zu einer Miete von 12,90 Euro bzw. 14,90 Euro pro Quadratmeter angeboten werden. Zudem sind rund 370 Eigentumswohnungen angedacht.

Dr. Dorothee Stapelfeldt, Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen: „Nach langen Verhandlungen beginnen im Holsten-Quartier nun endlich die Planungen und Entwicklungen gemäß unseren städtebaulichen Vorstellungen. Mehr als 1.200 neue Wohnungen entstehen, darunter mehr als ein Drittel geförderte Wohnungen und zahlreiche Projekte für Baugemeinschaften. Damit entwickelt sich eine weitere ehemalige Industriefläche in direkter Nachbarschaft zur Mitte Altona zum lebendigen Quartier. Das neue Quartierszentrum in den historischen Brauereigebäuden an der Haubachstraße soll Begegnungsstätte und Identifikationsort werden. Die Erweiterung der Theodor-Haubach-Schule und die drei neu geplanten Kindertagesstätten lassen auch die soziale Infrastruktur mitwachsen. Ein Wermutstropfen sind die sehr hohen Mieten, die in Teilen der freifinanzierten Wohnungen aufgerufen werden sollen. Umso bedeutender ist der Verhandlungserfolg, der für rund ein Drittel dieser Wohnungen eine Höchstgrenze bei den Einstiegsmieten sichert.“

Dr. Stefanie von Berg, Bezirksamtsleiterin Altona: „Das ehemalige Holsten-Areal ist eine der wichtigsten und spannendsten Stadtentwicklungsflächen, die wir hier im Bezirk Altona haben. Das ist nicht zuletzt durch die immer wieder stattfindenden Eigentümerwechsel in der Vergangenheit deutlich geworden. Für uns im Bezirksamt Altona war immer klar, dass die Fläche nicht immer wieder neu verkauft werden soll, sondern entwickelt werden muss. Aus diesem Grund bin ich froh, dass wir uns nun sehr weitgehend mit Consus auf den Entwurf eines städtebaulichen Vertrags verständigt haben, in dem viele positive Beiträge und Impulse für das Quartier enthalten sind und mit dem Consus sich klar zu dem Konzept „build and hold“ bekannt hat. Consus wird die Entwicklung des Quartiers nicht nur in der Bauphase gestalten, sondern auch anschließend für eine gewisse Zeit verantwortlich begleiten. Wir sind daher zuversichtlich, dass wir auch die letzten offenen Fragen zur vertraglichen Absicherung der entsprechenden Pflichten kurzfristig mit Consus klären können, um dann mit der öffentlichen Auslegung des B-Planentwurfs einen weiteren Schritt  nach vorn machen zu können. Das wäre ein wichtiger Schritt zur Realisierung des Holsten-Quartiers, in dem nicht nur Wohnen, sondern auch das gesellschaftliche Miteinander und der Umweltschutz eine wichtige Rolle einnehmen sollen.“

Thierry Beaudemoulin, Co-CEO der Adler Group: „Das Holsten Quartier in Hamburg Altona ist ein gutes Beispiel für unser Know-how. Es ist ein großes Quartier, in dem wir geförderten Wohnungsbau, bezahlbare Mietwohnungen in verschiedenen Preiskategorien sowie Eigentumswohnungen entwickeln werden, wir werden dort Büros haben und auch Einzelhandel. Die Energieversorgung und Gebäudebegrünung ist fortschrittlich: Das Quartier wird durch ein innovatives und nachhaltiges Energiekonzept versorgt, wobei ökologische Bau- und Dämmstoffe sowie Fassadenbegrünung zum Einsatz kommen.“

Im Bereich Wohnungsbau wird auch der nachbarschaftliche Gedanke aufgegriffen. So sollen zusätzlich 170 Wohnungen durch Baugemeinschaften realisiert werden. Außerdem ist ein Teil der geförderten Wohnungen für inklusive Wohnprojekte angedacht. Auch sogenannte WA-gebundene Wohnungen für vordringlich Wohnungssuchende sind vorgesehen.

Im gewerblichen Bereich wird es neben Ladenflächen und Büroräumen auch einen Handwerkerhof geben. Für dieses Gebäude ist eine Bruttogeschossfläche von rund 3200 Quadratmeter vorgesehen, ausschließlich produzierendes Gewerbe kleiner und mittlerer Unternehmen können hier eine Heimat finden. Der Mietpreis pro Quadratmeter beträgt hier in den ersten zehn Jahren 10 Euro netto kalt, die Stadt Hamburg soll ein Mitbestimmungsrecht bei der Vermietung erhalten.

Ein weiterer Eckpfeiler des gesamten Bauprojekts ist das 4000 Quadratmeter große Quartierszentrum. Hier wird ein innovativer Nutzungsmix aus Kultur, Bildung oder auch Sport implementiert. Die Realisierung erfolgt durch die Stadt Hamburg unter Kostenbeteiligung durch Consus. Darüber hinaus soll ein Quartiersverein für das nachbarschaftliche Zusammenleben gegründet werden. Der Projektentwickler beteiligt sich außerdem am Bau einer Schulsporthalle, die mit zwei wettkampftauglichen Sportfeldern an der Haubachstraße entstehen wird.

Um auch jungen Familien gerecht zu werden, sind im Holsten-Quartier drei neue Kindertagesstätten vorgesehen, in denen insgesamt 270 Kitaplätze angeboten werden sollen. Die dazugehörige Außenfläche wird insgesamt mindestens 1600 Quadratmetern betragen. Freiflächen sollen das Holsten-Quartier auch generell prägen. So können insgesamt rund zwölf Prozent der Grundstücksfläche für eine öffentliche Parkanlage genutzt werden. Die Planung sowie der Bau des Parks sollen durch das Bezirksamt Altona erfolgen, Consus übernimmt hier drei Viertel der Kosten.

In energetischer Hinsicht sieht die Planung im Holsten-Quartier umweltfreundliche Baustoffe vor. Der Energiestandard der Gebäude soll mindestens der eines Effizienzhauses 55 betragen. Angestrebt wird zudem die Errichtung eines kalten Nahwärmenetzes sowie Niedertemperaturnetzes. Insgesamt 75 Prozent der Energienutzung wird mittels erneuerbarer Energien, etwa durch Wärme-Kälte-Kopplung und Geothermie, erfolgen. Außerdem sollen 20 Prozent der Dachflächen mit Photovoltaikanlagen ausgestattet werden.

Neben den baulichen Aspekten wurde im Holsten-Quartier auch ein modernes Mobilitätskonzept von Beginn an eingeplant. So sollen auf dem Areal drei Stadtrad-Stationen sowie drei öffentliche E-Ladestationen mit je zwei Ladepunkten errichtet werden. Geplant sind außerdem drei Car-Sharing-Stationen sowie eine Mobilitätszentrale im Quartierszentrum mit integriertem Mikro-Hub. Darüber hinaus werden 20 Prozent aller Tiefgaragenplätze in dem Quartier mit einer Wall-Box (E-Ladestationen für den Hausgebrauch) ausgestattet– die Infrastruktur wurde so geplant, dass eine Vollausrüstung möglich wäre. Außerdem soll eine öffentlich zugängliche Quartiersgarage mit 70 Stellplätzen entstehen.

Sofern die bezirklichen Gremien dem Entwurf des städtebaulichen Vertrags zustimmen und auch der entsprechende Bebauungsplan grünes Licht erhält, können die hochbaulichen Wettbewerbe für alle Hochbauten noch in diesem Jahr beginnen. Eine Öffentlichkeitsbeteiligung soll ebenfalls erfolgen, nicht zuletzt durch die öffentliche Auslegung. Dazu ist begleitend auch eine öffentliche Informationsveranstaltung angedacht.


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