Den Stein ins Rollen brachte der Arbeitskreis „Frühe Hilfen für Geflüchtete Altona“, der sehr früh im Jahr 2018 auf die erschwerten Bedingungen für Kinder für ein gesundes Aufwachsen in den Flüchtlingsunterkünften hingewiesen hat. Besonderer Dank gilt der Kinderpsychiaterin und -psychotherapeutin Frau Dr. Nitschke-Janssen, der Kinderrechtsorganisation Plan International Deutschland und der GM Jugendhilfe, die ihre jeweilige Expertise in die Projektplanung und Umsetzung eingebracht haben. Nicht zuletzt gilt der Dank auch all den Menschen aus der Sozialen Arbeit, dem Gesundheitswesen und den Wohnunterkünften, die engagiert die Umsetzung der ersten zwei „Kinderfreundlichen Unterkünfte“ im Stadtteil Bahrenfeld ermöglicht haben.
Das Projekt ist deswegen so erfolgreich, weil hierbei die Kinder in den Blick genommen wurden, deutlich entwicklungserschwerende Defizite in der Unterbringung identifiziert und mit dem „Kinderfreundlichen Raum“ entwicklungsförderlicher Räume für Kinder und deren Eltern geschaffen wurden.
Dr. Stefanie von Berg, Bezirksamtsleiterin Altona: „Auch in der aktuellen Situation mit den Geflüchteten aus der Ukraine geht es in erster Linie darum, allen Menschen, die Hamburg erreichen, ein Dach über dem Kopf zu geben. In der Folge sind Familien oftmals auf engem Raum untergebracht, Kinder und Erwachsene teilen sich nicht selten im Alltag ein Zimmer. Geschützte Räume für Kleinkinder und Kinder zum Spielen und Bewegen fehlen häufig – für ihre persönliche Entwicklung ist das nicht förderlich. Deswegen bin ich sehr dankbar, dass das Projekt „kinderfreundliche Unterkünfte“ erste Erfolge erzielt und in einzelnen Unterkünften eine Änderung der Situation herbeigeführt hat.“

Genau hier hat das Projekt seine Verdienste, in dem es entwicklungsförderliche Bedingungen erprobt und umsetzt und eine Diskussion um Standards für ein Aufwachsen in Wohnunterkünften anregt. Bundesweit hat das Konzept „Kinderfreundliche Unterkunft“ Interesse erlangt. Finanziert vom „Nationalen Zentrum Frühe Hilfen“ wird aktuell in vier weiteren Wohnunterkünften in den Bezirken Altona, Mitte, Eimsbüttel und Wandsbek dieses Model umgesetzt. Es ist gelungen einen qualitativen Meilenstein für den präventiven Kinderschutz in Wohnunterkünften zu entwickeln, dies im Bezirk Altona bereits in zwei Unterkünften umzusetzen und eine anschließende pädagogische Begleitung, finanziert durch das Jugendamt, zu sichern.
Das Bezirksamt Altona - unterstützt durch einen Beschluss des Sozialausschusses der Bezirksversammlung - hat das Projekt seit 2019 finanziell ermöglicht und fachlich eng begleitet.