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Nerz (Mustela lutreola) Der Nerz

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Der Nerz

Allgemeines
Der Europäische Nerz (Mustela lutreola) ist eine Raubtierart aus der Familie der Marder und zählt zu den bedrohtesten Säugetierarten Europas. Mit dem Amerikanischen Nerz (auch „Mink“ genannt) ist er zwar verwandt, aber nicht kreuzbar.
Europäische Nerze erreichen eine Körperlänge von 28 bis 43 Zentimetern und ihr Gewicht beträgt etwa 400 bis 740 Gramm, wobei die Männchen deutlich schwerer als die Weibchen werden. Der Körper ist wie bei allen Mardern langgestreckt, die Gliedmaßen und der Schwanz sind relativ kurz. Die Fellfärbung kann von rotbraun über dunkelbraun bis schwärzlich variieren, die Unterseite ist in der Regel etwas heller. Der Bereich des Kinns und der Oberlippe ist hingegen immer weiß gefärbt, manche Tiere haben auch weiße Flecken an der Kehle und an der Brust. Das Fell ist ausgesprochen dicht und wasserabweisend, insbesondere im Winter.

Lebensraum
Nerze sind mit ihrem Lebensraum eng ans an das Wasser gebunden. Sie bewohnen hauptsächlich Uferdickichte und andere mit dichter Vegetation bestandene Gebiete an Flüssen, Bachläufen und Seen.

Vorkommen
Europäische Nerze waren einst in ganz Europa beheimatet, ihr Verbreitungsgebiet erstreckte sich vom nördlichen Spanien bis ins westliche Sibirien und die Kaukasus-Region. Durch die Bejagung, die Zerstörung des Lebensraums und die Konkurrenz des Amerikanischen Nerzes sind sie aber in weiten Teilen ausgestorben, heute existieren nur mehr Reliktpopulationen, vorwiegend in Osteuropa. In Deutschland und Skandinavien laufen momentan mehrere Auswilderungsprojekte, an denen sich auch das Wildgehege Klövensteen aktiv beteiligt. Alle bei uns geborenen Jungtiere werden dem Zuchtprogramm zu Verfügung gestellt und entweder als zukünftige Elterntiere in anderen Einrichtungen für Nachwuchs sorgen oder selbst in bestimmten Gebieten Europas ausgewildert werden, um die Tierart zu erhalten.

Nahrung
Zur bevorzugten Nahrung der Europäischen Nerze zählen vor allem Mäuse und andere kleine Nagetiere, aber auch Frösche, Vögel, Fische und Krebse werden erbeutet.

Besonderheiten
Der Europäische Nerz zählt heute zu den bedrohtesten Säugetierarten Europas, wofür hauptsächlich drei Faktoren verantwortlich sind:
Zum einen wurden sie früher wegen ihres dichten und wärmenden Fells intensiv gejagt, zum anderen leiden sie unter Flussbegradigungen, Gewässerverschmutzung und vor allem dem Mangel und ruhigen und ungestörten Lebensräumen an naturbelassenen Gewässerabschnitten.
Der dritte Grund für den starken Rückgang der Nerzbestände ist seit den 1950er-Jahren akut geworden. Amerikanische Nerze wurden massenhaft in Pelztierfarmen in Europa gehalten und brachen aus den Gehegen aus oder wurden freigelassen. Da die amerikanischen Nerze etwas größer und konkurrenzstärker sowie sehr anpassungsfähig sind, haben sie die europäische Art in vielen Regionen vollständig verdrängt.

Nerze

Foto: Forst Klövensteen

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