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Frettchen (Mustela putorius f. domestica) Das Frettchen

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Das Frettchen

Allgemeines
Das Frettchen (Mustela putorius f. domestica) ist die domestizierte Haustierform des Europäischen Waldiltis (Mustela putorius). Frettchen sind in der Regel etwas kleiner als ihre wilden Vorfahren. Männliche Tiere (Rüden) erreichen eine Körperlänge zwischen 48 und 80 cm, wobei 13 bis 19 cm auf den Schwanz entfallen, sowie ein Gewicht von 800 bis weit über 2000 g. Beim weiblichen Tier (Fähe) beträgt die Körperlänge zwischen 42 und 60 cm. Hier entfallen etwa 11 bis 14 cm auf den Schwanz und die Tiere werden ca. 600 bis 1000 g schwer.
Die Fellgrundfarbe der Tiere ist überwiegend weißlich-gelb, allerdings weisen die verschiedenen Zuchtformen teilweise sehr unterschiedliche Farbschattierungen auf, welche von fast schwarz über sämtliche Grau- und Brauntöne und einer Zeichnung dem Waldiltis entsprechend bis hin zu einer Albinoform reicht.


Lebensraum
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Vorkommen
Als domestizierte Form gibt es keine natürlichen Vorkommen von Frettchen in der freien Wildbahn. In manchen Gegenden, wo es genügend kleine Beutetiere und keine wilden Iltisse gibt, sind jedoch Frettchen entlaufen und verwildert, beispielsweise auf Sardinien, Sizilien oder auch Neuseeland. Die ausgewilderten Tiere haben in Neuseeland einen derartigen Schaden in der dort ansässigen Fauna angerichtet, dass die private Haltung von Frettchen verboten wurde. In Deutschland haben ausgesetzte Frettchen kaum Überlebenschancen. Aufgrund ihres kurzen Darmes müssen sie alle zwei bis drei Stunden Beute in Form einer Maus oder ähnlich großer Beutetiere machen. Auch reicht der noch vorhandene Jagdinstinkt meistens nicht zum Überleben aus.


Nahrung
Der Waldiltis als Stammform der Frettchen ist ein vorwiegender Fleischfresser, der sich bevorzugt von Amphibien wie Fröschen und Kröten ernährt. Iltisse sind geschickte und aggressive Jäger, die ein Beutetier überwältigen können, das doppelt so groß ist wie sie. Neben Amphibien stehen auch Kaninchen, Vögel, Eier, Fische und Nagetiere sowie Schlangen auf ihrem Speiseplan.
Das Frettchen als Haustier hat auch heute noch ähnliche Ansprüche an seine Ernährung. Ein vielfältiges Angebot an Mäusen, Eintagsküken, Fisch sowie einem speziellen Fertigfutter in Kombination mit regelmäßigen Vitamingaben halten die Fütterung für das Frettchen abwechslungsreich und stellen eine optimale Versorgung mit allen notwendigen Nähr- und Mineralstoffen sicher.

Besonderheiten
Das Frettchen als domestiziertes Tier war bereits bei den Griechen bekannt – bereits Aristophanes erwähnte die Frettchen und auch Aristoteles beschrieb diese Tiere in der jüngeren Hälfte des 4. vorchristlichen Jahrhunderts als Helfer bei der Jagd. Auch vielfältige spätere schriftliche Erwähnungen lassen darauf schließen, dass die Anfänge der Domestikation des Waldiltis vor etwa 2500 Jahren im Mittelmeerraum liegen.
Eingesetzt wurden die gezähmten Tiere hauptsächlich zur Kaninchenjagd. Der Iltis fängt auch in der Natur Kaninchen und wurde bzw. wird heute noch in seiner domestizierten Form als Frettchen in die Kaninchenbauten gelassen, um diese aus dem Bau heraus zu scheuchen. Dies wird genutzt, um die flüchtenden Kaninchen in Fallen laufen zu lassen oder um sie durch einen Falkner mit einem Habicht oder Bussard zu erlegen.
Heute findet diese Methode des Kaninchenfangs hauptsächlich in Gebieten statt, wo eine Jagd mit dem Gewehr nicht möglich ist, beispielsweise in Wohngebieten oder auf Friedhöfen.

Frettchen

Foto: Eva Lange

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