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Annemarie Dose Preis 2019 Innovatives Engagement mit dem Annemarie Dose Preis 2019 geehrt

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Am 29. August 2019 hat Sozialsenatorin Dr. Melanie Leonhard zum ersten Mal drei herausragende Projekte mit dem Annemarie Dose Preis ausgezeichnet, die sich für Jugendliche, Seniorinnen und Senioren sowie obdachlose Menschen einsetzen. 

Annemarie-Dose-Preis für innovatives Engagement verliehen

„Mit Ihrem Engagement zeigen Sie, dass Sie gerne in unserer Stadt leben und Hamburg mitgestalten wollen“, sagte Sozialsenatorin Dr. Melanie Leonhard anlässlich der feierlichen Preisverleihung im Hamburger Rathaus. „Sie packen an, wo es etwas zu tun gibt, anstatt sich schulterzuckend abzuwenden. Sie denken über den eigenen Tellerrand hinaus und werden für Ihre Mitmenschen aktiv. Dafür danke ich Ihnen.“

Eine hochkarätige Jury unter dem Vorsitz der Sozialsenatorin wählte aus rund 60 eingegangenen Bewerbungen die Gewinnerinnen und Gewinnern aus. Den mit 5.000 Euro dotierten Gruppenpreis erhielt der Verein Gefangene helfen Jugendlichen aus Wandsbek, der ein bundesweit einzigartiges Projekt mit resozialisierten, ehemaligen Häftlingen und zahlreichen freiwillig Engagierten initiiert hat.

„Mir gefällt an diesem Projekt besonders, dass Menschen, die von der Mehrheit unserer Gesellschaft kaum wahrgenommen werden, den Mut haben, sich einzubringen, indem sie sich - aufgrund ihrer persönlichen Erfahrungen - dort erfolgreich engagieren, wo andere häufig scheitern, und jetzt auch in einem Projekt, das auf langfristige Kontakte setzt“, betonte Viola L’Hommedieu, Vorstandsmitglied im AKTIVOLI-Landesnetzwerk e.V. in ihrer Laudatio für den Gruppenpreis.

Das Projekt „Pädagogisches Boxen“ von Vereinsgründer Volkert Ruhe widmet sich seit 2017 der Prävention von Jugendgewalt und Jugendkriminalität. Jugendliche zwischen zwölf und 21 Jahren, die bereits straffällig geworden sind, können sich hier mit ehemaligen Häftlingen austauschen und Boxen trainieren. Ein Team aus freiwillig engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unterstützt dabei einen ausgebildeten Anti-Gewalt-Trainer und Boxer und sorgt dafür, dass die Jugendlichen langfristig begleitet und engmaschig betreut werden.

Eine der beiden Preisträgerinnen in der mit je 1.500 Euro dotierten Einzelpreis-Kategorie war die Kultur- und Musikmanagerin Mitra Kassai aus dem Schanzenviertel. Als DJ Rita bringt sie regelmäßig Menschen zum Tanzen – junge und alte Menschen. Ende 2017 hat Mitra Kassai die gemeinnützige Initiative Oll Inklusiv gegründet. Unter dem Motto "Gemeinsam statt einsam" organisiert sie mit großer Leidenschaft Events für Menschen über 60. Dabei veranstaltet sie mit ihnen originelle Ausflüge, Nachmittage mit Wundertüteneffekt und außergewöhnliche Workshops.

„Ich kenne kaum ein Projekt, das dem Gedanken von Annemarie Dose besser folgt als dieses. Es hat Leichtigkeit, vermittelt Freude und ist so einfach gedacht,“ sagte Lars Meier, Vorstandsmitglied des Vereins MenscHHamburg dazu in seiner Laudatio.

Der zweite Einzelpreis ging an die Journalistin Susanne Groth vom Verein Leben im Abseits, die zusammen mit dem Fotografen Markus Connemann einen Bildband über das „Leben am Rande der Gesellschaft“ herausgegeben hat, dessen Erlöse vollständig dem CaFée mit Herz in Hamburg Mitte zugutegekommen sind. Die freie Journalistin dokumentierte in diesem Bildband auf St. Pauli die Lebensgeschichten in der Einrichtung, in der Bedürftige nicht nur essen und warme Kleidung bekommen, sondern auch den Glauben an ihr Leben und ihren Selbstwert wiederfinden können. 

„Mich beeindruckt am freiwilligen Engagement von Susanne Groth vor allem, dass sie mit ihren würdevollen, von Vertrauen geprägten Gesprächen mit Bedürftigen und ihrer kreativen Netzwerkarbeit wesentlich dazu beiträgt, dass obdachlose und sozial schwache Menschen in unserer Stadt wieder gesehen werden und dadurch eine Chance bekommen, an sich selbst und ihre Fähigkeiten zu glauben“, sagt Hjalmar Stemmann, Präsident der Handwerkskammer Hamburg, in seiner Laudatio.

Im November 2017 gründete Susanne Groth den Verein Leben im Abseits, der sich nicht nur für Obdachlose und Bedürftige einsetzt, sondern auch für Personen, Vereine und Organisationen, die Bedürftigen helfen. Mit Hilfe ihres Vereins bildete sie ein Netzwerk aus 40 Institutionen rund um den Kiez, die Obdachlosen helfen. Seitdem organisiert sie Lesungen, Projekttage an Schulen, Dialogabende und eine jährliche Benefizveranstaltung. Im Jahr 2019 publizierte sie ein weiteres Buch mit dem Titel Leben unter dem Radar, in dem sie nicht nur das Leben von Obdachlosen, sondern auch von Sozialarbeitern und Polizisten porträtierte, die sich um Obdachlose auf dem Kiez kümmern. 

Der Annemarie Dose Preis ist nach der Gründerin der Hamburger Tafel benannt und wird jährlich Ende August rund um den Geburtstag der Namensgeberin vom Hamburger Senat verliehen. Der Preis würdigt Menschen, die sich in Hamburg regional mit kleinen, innovativen Projektideen für andere sozial engagieren und dabei in besonderem Maße den gesellschaftlichen Zusammenhalt der Hansestadt stärken.

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