Museum für Kunst und Gewerbe
Werkstätten Hellerau - ein Zentrum für innovative Gestaltung
Mit der Gründung der Deutschen Werkstätten Hellerau im Jahr 1898 wurde Dresden neben München zu einem Zentrum für innovative Gestaltung. Es ist vor allem Karl Schmidts (1873–1948) Engagement zu verdanken, dass unmittelbar nach der Gründung seines Unternehmens mehrere Frauen als Gestalterinnen beauftragt und ihre Produkte unter ihren Namen vertrieben wurden.
Erfolgreiche Gestalterinnen in eine Männerdomäne
Die Ausstellung erinnert an diese Gestalterinnen, die trotz reger Entwurfs- und Lehrtätigkeit, zahlreicher Ausstellungen und erfolgreicher Wettbewerbsteilnahmen im Laufe der Zeit in Vergessenheit gerieten. An Frauen, die zu erfolgreichen Möbeldesignerinnen wurden, obwohl sie - mangels Studienberechtigung - oft nur eine Ausbildung zur Zeichenlehrerin hatten. An Frauen, die mit der Ausübung eines zuvor Männern vorbehaltenen Berufs mehr Autonomie und Selbstbestimmung erlangten. An Frauen, die maßgeblich zum Erfolg der noch jungen Werkstätten beitrugen und die innovative Gestaltung in Deutschland entscheidend vorantrieben.
Die Werke der Designerinnen fanden sich früh in öffentlichen Museums- oder Mustersammlungen, die sich explizit aktuellen Tendenzen in Design und Kunsthandwerk zuwandten. Auch das MKG sammelte von Beginn an Zeitgenössisches wie angewandte Grafik und Plakatkunst und erwarb Werbegrafiken von Gertrud Kleinhempel (1875–1948), Änne Koken (1885–1919), Clara Möller-Coburg (1869–1918) und anderen Gestalterinnen.
Eine Ausstellung im Rahmen des Hamburger Architektursommer 2019.
Weitere Infos: Gegen die Unsichtbarkeit