Porträtmalerei im Fokus
Die Ausstellung geht über die lange etablierte Sichtweise Gabriele Münters im Umfeld des Blauen Reiters hinaus. Sie legt den Fokus vielmehr auf die Porträtmalerei der Künstlerin und gibt einen Einblick in die enorme Bandbreite von Gabriele Münters künstlerischem Schaffen.
Präsentiert werden Zeichnungen, Skizzen und Fotografien ihrer USA-Reise 1899-1900, die expressiven Einzel- und Gruppenporträts der Jahre 1908 – 1912, die gemalten und gezeichneten Damenbildnisse der 1920er Jahre und schließlich ihre letzten Kinder- und Selbstporträts.
Gabriele Münter und der Blaue Reiter
Gabriele Münter (* 19. Februar 1877 in Berlin; † 19. Mai 1962 in Murnau am Staffelsee) gilt neben Paula Modersohn-Becker als bedeutendste Vertreterin des Expressionismus in Deutschland. Neben Gemälden erschuf sie ein umfangreiches zeichnerisches und druckgrafisches Werk und betätigte sich nebenher auch als Fotografin.
Münter war Mitbegründerin der Künstlervereinigung Der Blaue Reiter. Während des Nationalsozialismus sah sie sich dem Unverständnis des Publikums ausgesetzt. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie wiederentdeckt.
Über lange Zeit wurde Münter hauptsächlich als Lebensgefährtin Wassily Kandinskys gesehen und galt als gefühlsorientierte Vertreterin des Blauen Reiters ohne eigenen künstlerischen Ansatz.. Erst seit den 1990er Jahren wird das vielseitige Werk der Künstlerin als eigenständige Schöpfung wahrgenommen.
Weitere Informationen: Ausstellung Gabriele Münter