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Weiterentwicklung der Volkspark Landschaftsachse Bahrenfelder Friedhöfe

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Hamburgs grünes Netz ist ein zentraler Garant für Lebensqualität in der Stadt. Die zwölf Landschaftsachsen führen die offene Landschaft strahlenförmig wie grüne Arterien bis in die innere Stadt. Die Volkspark-Landschaftsachse verbindet das St. Pauli Stadion mit dem Volksparkstadion und Planten un Blomen mit den Moorfröschen im Schnaakenmoor. Sie hat eine lange Geschichte und wurde schon von Gustav Oelsner in den 1920er Jahren als grüne Verbindung geplant und bis heute entsprechend von Bebauung freigehalten.

Planungsgebiet

Bahrenfelder Friedhöfe

Entlang des Holstenkamps im Stadtteil Bahrenfeld: Umgeben von Gewerbegebieten und Kleingärten liegt in Mitte der Landschaftsachse eine Kette von Friedhöfen. Ehemals am Stadtrand, sind sie heute vergessene stille Oasen inmitten der Stadt. Doch Friedhofsflächen werden angesichts sich ändernder Bestattungs- und Trauerkultur nicht mehr in dieser Dimension benötigt. Gleichzeitig müssen die Flächen weiter gärtnerisch gepflegt werden, um nicht zu verwildern. Und auch die angrenzenden Flächen, bestehend aus Kleingärten, Verkehrsräumen wie dem Holstenkamp aber auch für Bebauung vorgesehene Areale sind großen Umbrüchen unterworfen und bedürfen einer intensiven Betrachtung. Freie Flächen sind ein knappes Gut im dichten Hamburg und angesichts der Klimakrise eine wichtige Ressource für die Gestaltung einer auch zukünftig lebenswerten Stadt. 

Übersichtsplan

Zugleich setzen große städtebauliche Entwicklungen in der unmittelbaren Umgebung der Friedhöfe Maßstäbe: in Folge des neuen Fernbahnhofs und der Umsetzung des Rahmenplans Diebsteich wird sich das Areal rund um den im Osten gelegenen Friedhof Diebsteich deutlich urbanisieren und zukünftig höhere Besucherfrequenzen aufweisen. Im Osten schließt in Zukunft der A7 Deckel an. Durch die Schließung dieser städtebaulichen Wunde aus dem 1960er Jahren rücken der Altonaer Volkspark, die Bahrenfelder Friedhöfe aber auch die angrenzenden Quartiere wieder deutlich näher aneinander. Die Volkspark Landschaftsachse wird hier in Zukunft durchgängig und barrierefrei erlebbar, der Grünzug auf dem Deckel verbindet sie  zudem mit dem Elbufer  im Süden. Auch die Planungen für die Science City Bahrenfeld setzen wichtige Impulse, ihre Entwicklungsflächen ragen mit der geplanten Bebauung nördlich des Holstenkamps bis in das Planungsgebiet hinein. 

Es ist an der Zeit, sich diesen Veränderungen und Herausforderungen zu stellen. Zusammen mit dem Flächeneigentümer der großen evangelischen Friedhöfe, dem evangelisch-lutherischen Kirchengemeindeverband Altona, wurden grundsätzliche Überlegungen zur Weiterentwicklung des Areals angestellt. Folgende zentrale Herausforderungen galt es dabei im Blick zu behalten: Ein sensibler Umgang mit dem Thema Friedhöfe und Trauer, die ökologische Transformation und Klimaanpassung innerstädtischer Grünflächen, die Entwicklung neuer Nutzungskonzepte, die Zugänglichkeit und Nutzbarkeit für die anliegenden Quartiere, Fragen der Mobilitätswende und gestalterische Lösungen für Verkehrsräume, die Berücksichtigung des Denkmalschutzes und der Einschränkungen durch benachbarte Industriebetriebe, mögliche Umsetzungspfade und lange Planungshorizonte und nicht zuletzt die kontrovers diskutierte Frage nach baulichen Entwicklungspotentialen auf den heutigen Friedhöfen. 

In einem kooperativen Werkstattverfahren wurden vier Planungsteams aus den Bereichen Landschaftsarchitektur und Stadtplanung damit betraut, Ideen und Strategien für den Planungsraum zu entwickeln. So entstanden vier unterschiedliche Entwürfe zur zukünftigen Gestaltung der Flächen. Die Entwürfe wurden anschließend diskutiert, gegenübergestellt und ausgewertet. Auf dieser Grundlage wurden ein daraus extrahierter Programmplan und konkrete Empfehlungen entwickelt. Sie dienen der Kirche und der Stadt als Grundlage für erste Umsetzungsschritte und weitere Vereinbarungen. Alles mit dem Ziel die Bahrenfelder Friedhöfe städtebaulich und freiraumplanerisch weiterzuentwickeln und damit die Volkspark Landschaftsachse aufzuwerten und durchgängig erlebbar zu machen. 



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