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Gebärdensprache

Fragen und Antworten zum Thema Sturmflut

Arnd Hemken

1 Folgende Begriffe sind wichtig zum Verständnis:

2 Als Ebbe bezeichnet man ablaufendes Wasser, also die Zeit zwischen Hochwasser und Niedrigwasser). Als Flut bezeichnet man auflaufendes Wasser, also die Zeit zwischen Niedrigwasser und Hochwasser). Ebbe und Flut stehen umgangssprachlich für das tägliche Spiel der Gezeiten, auch Tiden genannt. Sie werden ausgelöst durch die Anziehungskräfte von Mond und Sonne. Der Rhythmus beträgt ca. 12,5 Stunden zwischen zwei Fluten.

3 Sturmflut: Windstärke und Windrichtung haben deutlichen Einfluss auf den Wasserstand. Drückt der Wind aus nordwestlichen Richtungen Wasser in die Deutsche Bucht, sprechen wir ab einem Wasserstand von +1,50 m über dem mittleren Hochwasser (MHW) von einer Sturmflut. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (kurz BSH) warnt vor einer Sturmflut ab einem Wasserstand von +1,50 m über dem Mittleren Hochwasser (MHW), das sind +3,63 m über NormalHöhenNull (NHN) am Pegel St. Pauli, der für Hamburg als Bezugsgröße maßgeblich ist. Eine solche Sturmflut wird in Hamburg oft nur als deutlich erhöhter Wasserstand wahrgenommen.

4 Pegel dienen der Messung von Wasserständen. Was einfach klingt, ist doch sehr kompliziert: Schon zwischen den Pegeln St. Pauli und dem nur ca. 1 km flussaufwärts gelegenen Pegel an der Schaartorschleuse gibt es einen Unterschied von einigen Zentimetern. Erst im Jahr 2000 hat man sich europaweit auf eine einheitliche Bezugsebene, dem Normalhöhennull (NHN), geeinigt (siehe Antwort zu "Unterschied zwischen MHW und NHN").

5 MHW (auch MThw) ist die Abkürzung für Mittleres Hochwasser bzw. Mittleres Tidenhochwasser. Da ist die durchschnittliche Fluthöhe der vergangenen 5 Jahre. Das MHW steigt durch den Klimawandel und der damit einhergehenden Erhöhung des Meeresspiegels stetig an.

6 Wasserstandsstufen: Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (kurz BSH) nutzt für seine Vorhersagen die Begriffe "Sturmflut" (ab 1,50 m über MHW), "schwere Sturmflut" (ab 2,50 m über MHW) und "sehr schwere Sturmflut" (ab 3,50 m über MHW). Da Wasserstände bis 5,00 m über NormalHöhenNull (NHN) - entspricht 2,87 m über MHW - in Hamburg lediglich als deutlich erhöhtes Hochwasser wahrgenommen werden, benutzt Hamburg eigene Wasserstandsstufen:

7 Wasserstandsstufe 0: ab 3,50 m bis 5,00 m ü. NHN Wasserstandsstufe 1: ab 5,00 m bis 5,50 m ü. NHN Wasserstandsstufe 2: ab 5,50 m bis 6,50 m ü. NHN Wasserstandsstufe 3: ab 6,50 m bis 7,30 m ü. NHN Wasserstandsstufe 4: ab 7,30 m über NHN

8 Anhand der durch den Zentralen Katastrophendienststab (ZKD) ausgerufenen Wasserstandsstufe, werden durch die Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Hilfsorganisationen abgestufte Maßnahmen zur Gefahrenabwehr getroffen.