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Gebärdensprache

Verhaltensempfehlungen bei Hitze

colourbox.de / Sergej Razvodovskij

1 Stellen Sie im Wohnbereich gut sichtbar ein Thermometer auf. Bei Raumtemperaturen über 26 Grad Celsius nutzen Sie bitte diese Maßnahmen/Hinweise:

2 Vermeiden Sie aufgeheizte Orte und die direkte Sonneneinstrahlung.

3 Vermeiden Sie es, sich in der heißesten Zeit draußen aufzuhalten (zwischen 11 und 16 Uhr).

4 Halten Sie sich möglichst im Schatten auf und gehen Sie nicht direkt in die Sonne.

5 Vermeiden Sie große körperliche Anstrengungen.

6 Verschieben Sie körperliche Aktivitäten im Freien (wenn möglich) auf die frühen Morgen- und/oder späten Abendstunden oder ganz auf weniger heiße Tage.

7 Lassen Sie keine Personen oder Tiere in geparkten Autos zurück. Die Gefahr einer Überhitzung entsteht schon nach einer sehr kurzen Zeit.

8 Benutzen Sie Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor (min. LSF 30, besser noch höher) und UVA-/ UVB-Schutz.

9 Achten Sie auf den UV-Index vor Ort. Er gibt Auskunft über die aktuelle Stärke der Sonneneinstrahlung (UV-Anteil) und bietet eine gute Orientierung für Sonnenschutzmaßnahmen (ein UV-Index von 1 oder 2 gilt als unbedenklich, ab 3 bzw. 4 ist ein Sonnenschutz erforderlich). Den Link dazu finden Sie unter dem Video.

10 Aktivieren Sie Netzwerke: Nachbarn, Familie, Freunde, die sich täglich kümmern/sich erkunden.

11 Säuglinge und Kleinkinder sind besonders hitzeempfindlich!

12 Die Haut von Säuglingen und Kleinkindern ist besonders empfindlich – auch und vor allem, wenn es um UV-Strahlung geht. Sie ist noch sehr dünn und der UV-Eigenschutz der Haut muss sich in den ersten Lebensjahren erst noch entwickeln. Auch bei bedecktem Himmel ist noch Vorsicht angesagt, denn bis zu 80 Prozent der UV-Strahlung dringen auch dann noch bis auf die Haut durch.

13 Gehen Sie mit Babys bis zum 1. Lebensjahr am besten gar nicht in die direkte Sonne.

14 Bis zum Vorschulalter sollen Kinder pralle Sonne am besten meiden (auch eingecremt).

15 Verwenden sie im 1. Lebensjahr möglichst keine Sonnenschutzmittel, da sie die empfindliche Babyhaut unnötig belasten.

16 Babyöl ist kein Sonnenschutzmittel, es fördert sogar noch die Lichtempfindlichkeit der Haut.

17 Cremen Sie ein halbe Stunde vor dem Hinausgehen alle unbedeckten Körperstellen mit einer ausreichenden Menge wasserfestem Sonnenschutzmittel ein (mind. LSF 30, besser noch höher).

18 Stillen Sie Ihr Baby häufiger bzw. legen Sie es häufiger an und trinken auch Sie mehr. Bei Babys, die eine Flaschenmahlzeit bekommen, sollte die Trinkmenge der Milch entsprechend angepasst werden. Erst etwa einem Jahr alten Kindern sollte (zusätzlich) Wasser angeboten werden.

19 Decken Sie den Kinderwagen nicht mit Tüchern ab. Es besteht die Gefahr eines Hitzestaus.

20 Ziehen Sie Ihrem Kind sonnengerechte Kleidung an: am besten mit UV- Schutz, Kopfschutz mit Schirm und Nackenschutz, luftige und möglichst lange Kleidung, Sonnenbrille mit gutem UV-Filter, Schuhe, die den Fußrücken bedecken.

21 Halten Sie Ihren Körper kühl und achten Sie auf Ihre Flüssigkeits- und Elektrolytzufuhr.

22 Tragen Sie luftige, helle und bequeme Baumwoll-Kleidung, Sonnenbrille und eine Kopfbedeckung (bevorzugt einen Sonnenhut mit breiter Krempe und/oder Nackenschutz; ggf. auch UV-Kleidung).

23 Kühlen Sie Ihren Körper mit Wasser. Nehmen Sie kühle (Dusch-)Bäder (nicht zu kalt, da der Körper sonst noch mehr Wärme produziert.) Auch kühle Arm- und Fußbäder, kühle/feuchte Umschläge oder kühles Wasser auf den Handgelenken wirken entlastend. Vorteilhaft sind auch Stirn-Kompressen, gekühlte Gelmasken auf den Augen oder die Nutzung von Wassersprühern für Gesicht/Arme/Dekolleté.

24 Nutzen Sie leichte Bettwäsche oder nur ein Bettlaken zum Schlafen.

25 Trinken Sie ausreichend und regelmäßig mehrmals am Tag. Am besten mind. 2 Liter Flüssigkeit (bei körperlicher Arbeit mind. pro Stunde 2-4 Gläser eines kühlen, alkoholfreien Getränks).

26 Passen Sie Ihre Trinkmenge dem Wetter an. An heißen Tagen ist der Flüssigkeitsbedarf deutlich erhöht. Zu empfehlen sind vor allem natriumhaltiges Mineralwasser (>20 mg/l), Säfte, Kräuter- und Früchtetees, Brühen, Suppen, Salate, wasserreiche Lebensmittel (wie z.B. Melonen, Gurken, Tomaten, Erdbeeren, Pfirsiche).

27 Verlassen Sie sich nicht auf das eigene Durstgefühl. Dies ist gerade bei Kindern und älteren Menschen oft beeinträchtigt. Am besten nach jedem Trinken direkt ein neues Glas bereitstellen und/oder eine Trink-Erinnerung einstellen (z.B. einen Wecker, eine Trink-App installieren oder einen Trinkplan von Ihrem/Ihrer Hausarzt/Hausärztin aufstellen lassen).

28 Trinken Sie keine zu kalten Flüssigkeiten.

29 Meiden Sie Getränke mit Alkohol, Zucker und Koffein. Auch schwarzer oder grüner Tee ist nicht zu empfehlen.

30 Bevorzugen Sie leichtes Essen und verteilen Sie es auf mehrere kleinen Mahlzeiten. Vermeiden Sie schwere und fettige Speisen.

31 Achten Sie auf den Ausgleich des Salzverlustes Ihres Körpers durch starkes Schwitzen. Bei einer zu hohen Wasseraufnahme in Verbindung mit zu geringer Salzzufuhr besteht die Gefahr einer Überwässerung .

32 Bei manchen Krankheiten muss die Flüssigkeitszufuhr sorgfältig kontrolliert werden. Bei Fragen wenden Sie sich an Ihren/Ihre Hausarzt/Hausärztin.

33 Halten Sie Ihre Wohnung kühl.

34 Lüften Sie, wenn es draußen kühler ist als drinnen (z.B. nachts oder frühmorgens).

35 Schützen Sie Räume vor direkter Sonneneinstrahlung durch geeignete Verdunklung/Verschattung.

36 Halten Sie sich tagsüber in kühlen Räumen auf.

37 Kühlen Sie anfällige Lebensmittel und ggf. auch Medikamente, damit diese nicht verderben oder ihre Wirkung verlieren/verändern (Medikamenten-Rücksprache mit Ihrem Hausarzt/Ihrer Hausärztin)

38 Nutzen Sie Ventilatoren mit Vorsicht: es besteht Erkältungsgefahr durch den Luftzug.

39 Reduzieren Sie Wärmequellen in der Wohnung: wie z.B. künstliche Beleuchtung und Elektrogeräte.

40 Was tun, wenn die Hitze Gesundheitsprobleme auslöst?

41 Wenn sich bei Ihnen Gesundheitsprobleme – wie z.B. Kreislaufbeschwerden, Erbrechen, trockener Mund, trockene/gerötete Haut, Fieber, Kopfschmerzen, Krämpfe, Unruhe und/oder Verwirrtheit – einstellen, die als Ursache auf Hitze hindeuten, dann suchen Sie bitte umgehend Schatten auf. Lagern Sie Ihren Oberkörper hoch und trinken Sie etwas. Mit einem kühlen Tuch auf der Stirn können Sie sich leicht abkühlen. Holen Sie sich Hilfe!

42 Suchen Sie umgehend eine/n Arzt/Ärztin auf, falls die Beschwerden sich verstärken oder anhalten (ggf. an den Notdienst der Kassenärztlichen Vereinigung unter www.116117.de wenden). Bei Bedarf den Notruf 112 kontaktieren.

43 Medikamente können durch Hitze geschädigt werden oder unerwünschte Nebenwirkungen erzeugen. Einige Medikamente beeinflussen auch die physiologische Anpassungsmechanismen an hohe Temperaturen. Bitte besprechen Sie Medikamentendosierungen mit Ihrem Hausarzt/Ihrer Hausärztin (bitte keine Änderungen selbst vornehmen) oder wenden Sie sich an die Patientenberatung (hier beraten Ärztinnen und Ärzte): Die Links dazu finden Sie unter dem Video.