Im Stadtbild ist das Unterschutzstellen von Bäumen aber nicht nur eine Frage der Schönheit des Ortsbildes mit seinen ästhetischen, ethischen und gemütsbildenden Wirkungen, sondern auch und vornehmlich eine Frage der Verbesserung des Stadtklimas, das durch Staub und Abgase bedroht ist:
- Eine freistehend gewachsene Buche im Alter von 100 Jahren verarbeitet bei der Photosynthese pro Stunde 2350 Gramm Kohlensäure von 4.800 m³ Luft (das ist ungefähr der Inhalt von zehn Einfamilienhäusern) und gibt dabei 1.710 Gramm Sauerstoff ab. Zwar verbrauchen auch Pflanzen Sauerstoff unter Abgabe von Kohlensäure. Es bleibt aber dennoch ein großer Sauerstoffüberschuss. Eine Blattoberfläche von 25 m² (in dem genannten Beispiel war die Blattoberfläche des Baumes mit 1600 m² errechnet worden) kann an einem Sonnentag ebenso viel Sauerstoff ausscheiden, wie ein Mensch im gleichen Zeitraum für seine Atmung benötigt.
- Von günstiger klimatischer Wirkung ist die starke Verdunstung von Wasserdampf und die damit einhergehende Luftbefeuchtung. So verdunstet beispielsweise eine mittelgroße Buche während der Vegetationsperiode täglich etwa 200 bis 500 Liter, eine Birke 270 bis 360 Liter Wasser. Damit verbunden ist die durch die Bäume bewirkte Abkühlung an sommerheißen Tagen. Eine weitere günstige Wirkung geht auch von dem vertikalen Luftstrom aus, der durch die Verdunstung über den Bäumen steht. Hierdurch werden Abgase und Staub aus der Stadt in höhere Luftschichten geführt, wo dort herrschende Winde sie wegtreiben.
- Für das Artenspektrum im Stadtbereich bedeutsam ist der Baum als Lebensraum für eine Gemeinschaft von Pilzen, Beeren und anderen Pflanzen, Insekten und Vögeln. Insgesamt sind an eine heimische Baumart - zum Beispiel der Stieleiche - bis zu 500 Organismenarten gebunden.