
Das Gaswerk Bahrenfeld wurde zwischen 1892 und 1895 errichtet und ging 1896 in Betrieb. Bombenangriffe im Jahr 1943 führten zur Zerstörung von Teilen des Gaswerks. Nach dem Krieg wurde lediglich die Benzolfabrik weitergeführt, die Produktion von Stadtgas wurde eingestellt. 1960 folgte die endgültige Stilllegung des Industriestandortes.

Anfang der 90er Jahre entdeckten Investoren und Architekten die Fabrikbauten mit ihren typischen Backsteinfassaden und gründeten das „Forum Altes Gaswerk“. 1994 erwarben die Investorengruppe HPV und ein weiterer Investor das Areal für die Wandlung in ein modernes Zentrum mit Gewerbe, Mischgebiet und einer zentralen Grünanlage. Die Planungsziele wurden in dem 1995 eingeleiteten B-Planverfahren Bahrenfeld 17 aufgegriffen und konkretisiert.
Die Erkundung des Geländes erbrachte auf dem gesamten Gelände zum Teil starke Bodenbelastungen. Im Bereich der ehemaligen Teer- und Ammoniakgruben sowie im Bereich des ehemaligen Benzollagers wurden Belastungsschwerpunkte durch PAK, Phenole und BTEX festgestellt. Aromatische Verbindungen waren trotz des gut geschützten Grundwasserleiters bereits im Grundwasser nachweisbar. Für die Realisierung der geplanten Nutzung sowie zum Schutz des Grundwassers waren umfangreiche Sanierungsmaßnahmen erforderlich. Über die teils durch die FHH, teils durch die Investoren durchzuführende Sanierung schloss die FHH mit den Investoren im Mai 1999 einen öffentlich-rechtlichen Sanierungsvertrag.
Die Sanierungsmaßnahmen der FHH wurden durch die BSU europaweit ausgeschrieben und 1999 bis 2000 parallel zu den Baumaßnahmen der Investoren ausgeführt. Unter anderem wurden unterirdische Grubenbauwerke freigelegt, entleert und zurückgebaut sowie eine bis 12 m unter GOK reichende PAK- und BTEX-Kontamination ausgehoben. Das übrige Gelände wurde von den Investoren bei der Neugestaltung je nach Baufortschritt abschnittsweise durch Bodenaustausch saniert. Die Sanierung und Sicherung eines Benzolschadens im Frühsommer 2007 stellt im Zusammenhang mit dem Bau des letzten noch zu errichtenden Baukörpers den Abschluss der Sanierung dar.

Das Areal, getauft auf den Namen Otto von Bahrenpark, bietet heute weitgehend in historischer Bausubstanz eine Mischung aus Büros, Geschäften, Hotels, einem Fitnesscenter, Restaurants, rund 250 Eigentumswohnungen sowie einen zentral gelegenen Park. Durch das Flächenrecycling konnten sowohl der historisch außergewöhnliche und unter Denkmalschutz gestellte Gebäudebestand erhalten, als auch das Erfordernis eines neuen Ortszentrums für den Hamburger Stadtteil realisiert werden.