Ein historisches Gebäude in roter Farbe.
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Wettbewerbe 2018 Stuhlrohrquartier

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Bürgerinitiative, Bergedorfer Politik, Verwaltung und Investor haben sich einstimmig für einen Siegerentwurf ausgesprochen.

Stuhlrohrquartier

Der Entwurf des Architekturbüros raumwerk Gesellschaft für Architektur und Stadtplanung mbH mit den GHP Landschaftsarchitekten:innen konnte mit seiner Idee die anwesenden Bergedorfer:innen nd schließlich die Jury überzeugen.

Die öffentliche Jurysitzung im Forum des Gymnasiums Lohbrügge war dabei in zwei Abschnitte unterteilt. Im ersten Teil konnten sich alle Interessierten die Entwürfe zusammen mit der Jury vorstellen lassen und im Anschluss kritisch kommentieren. Diese Stellungnahmen aus der Bevölkerung flossen in die Juryentscheidung mit ein, die im Anschluss öffentlich tagte und sich schließlich für den Siegerentwurf einstimmig entschied.

Die Jury setzte sich aus Vertreter:innen der Bürgerinitiative, der Bezirksfraktionen, der Verwaltung, dem Investor sowie Fachexperten:innen zusammen.
Alle drei teilnehmenden Architekturbüros haben die Vorgaben der vorliegenden Kompromissvereinbarung eingehalten und gleichzeitig durchaus unterschiedliche Entwürfe abgegeben.

Einige Überarbeitungshinweise muss das Büro nun noch erfüllen, damit im Anschluss ein Bebauungsplan erarbeitet werden kann – unter anderem soll die Ausarbeitung des zentralen Riegelgebäudes die Qualität des Quartiers weiter erhöhen und die Stuhlrohrhallen nicht geöffnet werden. Nach dem Beschluss einer abschließenden Vereinbarung zwischen der Bürgerinitiative und den Fraktionen zur Fortsetzung des Bebauungsplanverfahrens beendet die Bürgerinitiative offiziell das Bürgerbegehren.

Hintergrund:

Mit Bescheid vom 05. Februar 2018 ist das Zustandekommen des Bürgerbegehrens „Bergedorf stellt alles in den Schatten – für ein lebenswertes Stuhlrohrquartier“ festgestellt worden. Das Hauptziel der Bürgerinitiative bestand hierbei in einer Reduzierung der Höhe und der Dichte der geplanten Bebauung des Stuhlrohrquartieres.

Seit dem 26. Januar 2018 führen die Bürgerinitiative und die Fraktionen, vermittelt und moderiert durch den Bezirksamtsleiter, intensive Gespräche mit dem Ziel, eine einvernehmliche Lösung für das Quartier zu entwickeln, die sowohl den Bedarf an Wohnraum, als auch die Bedenken der Initiative, insbesondere bezüglich Stadtbild und Verkehr, berücksichtigt und die Durchführung eines Bürgerentscheides entbehrlich machen würde.

Das Ergebnis dieser Verhandlungen, in Form einer Vereinbarung zwischen der Bürgerinitiative, der SPD-Fraktion, der CDU-Fraktion, der Fraktion Die Grünen und der Fraktion Die Linke, wurde von diesen unterzeichnet. Die seitens der Bezirksverwaltung unterzeichnete Zusatzerklärung enthält die inhaltliche Zustimmung zu der Vereinbarung sowie die Erklärung, das weitere Verfahren und die Umsetzung der Vereinbarung weiterhin konstruktiv und konsensorientiert zu unterstützen. Die Vereinbarung enthält im Wesentlichen Verabredungen zum weiteren Verfahren sowie Eckpunkte zur Weiterentwicklung des Stuhlrohrquartiers.

Vereinbarungen zum Verfahren

Die vereinbarten Eckpunkte bildeten die Grundlage für einen neuen „kleinen Wettbewerb“, der unter den drei bestplatzierten Büros des alten Wettbewerbes durchgeführt wurde:

Eckpunkte

Dichte   GFZ (Geschossflächenzahl) max. 2,2
Höhe
  • 4-6 Geschosse im Mittel (inkl. Staffel- und Dachgeschoss)
  • Baukörper mit 7 Geschossen zur Akzentuierung in Einzelfällen (max. 10-15 % der Gesamtfläche)
  • keine Hochhäuser ( >/= 8 Geschosse)

Stellplätze

  • 0,5 PKW-Stellplätze pro Wohneinheit
  • 0,1 PKW-Stellplätze für Besucher pro Wohneinheit
  • überdachte Fahrradstellplätze in der Anzahl gemäß Bauprüfdienst,  mindestens 2,5 pro Wohneinheit
Nicht-Wohnnutzung
  • mind. 15.000 Quadratmeter BGF Bruttogeschossfläche (inklusive Stuhlrohrhallen)
  • Erwünscht ist hierbei ausdrücklich die gesamte Bandbreite: Geschäfts- und Büronutzungen, Einzelhandelsbetriebe, Schank- und Speisewirtschaften sowie Betriebe des Beherbergungsgewerbes, sonstige Gewerbebetriebe, Anlagen für Verwaltungen sowie für kirchliche, kulturelle, soziale, gesundheitliche und sportliche Zwecke

Des Weiteren einigen sich die Beteiligten auf den dauerhaften Erhalt der denkmalgeschützten Stuhlrohrhallen und die Sicherstellung einer hohen Wohnqualität durch die Nutzung der Innenhöfe als Grün- und Aufenthaltsflächen. Zudem ist bereits im Bebauungsplanverfahren über ein Verkehrsgutachten nachzuweisen, dass der Verkehr des Quartiers die aktuelle Lage auf den Fahrbahnen nicht signifikant verschlechtern wird. Andernfalls müsste die Wohnbebauung entweder entsprechend reduziert werden und/oder es müssten Maßnahmen zur Ertüchtigung der Verkehrsinfrastruktur ergriffen werden.

Arne Dornquast, Bezirksamtsleiter Bergedorf: „Wir haben einen sehr guten Entwurf gefunden, der zu uns passt. Wir waren offen im Verfahren und wir gehen mit diesem Entwurf weiter in die Zukunft und haben damit gezeigt, dass Bergedorf etwas Gutes gemeinsam schaffen kann. Ein ausdrücklicher Dank an die Mitglieder:innen der Bürgerinitiative, dass sie uns vertraut haben, gemeinsam diesen Prozess gut gestalten zu können.“

Alexander Happ, Geschäftsführer Development DE BUWOG Group: „Der Bebauungsplan wird im Detail zeigen, wie alles zu lösen sein wird. Wir haben diese Aufgabe offen und konstruktiv aufgenommen – der Entwurf wird architektonisch eine Herausforderung. Dieses Scharnier für Bergedorf ist eine große Chance. Wir werden jetzt den Siegerentwurf konkret wirtschaftlich bewerten, auch in unseren Gremien, hinsichtlich der möglichen Umsetzung.“

Morlen Gohl, Bürgerinitiative „Bergedorf stellt alles in den Schatten – für ein lebenswertes Stuhlrohrquartier“: „Wir haben genau das geschafft, was wir uns vorgenommen haben. Wir haben für Bergedorf etwas Gutes verhandelt und gehen heute alle als Gewinner:in nach Hause. Die konkrete Umsetzung ist jetzt spannend und ich freue mich darauf, wie das Quartier in einigen Jahren aussehen wird.“

Franz-Josef Höing, Oberbaudirektor Hamburg: „Wir haben einen ersten wichtigen Schritt für ein gut funktionierendes Quartier gemacht. Jetzt gilt es das Stuhlrohrquartier in den Gesamtradius Bergedorfs einzubetten und die Identität und Qualität des Quartiers zu entwickeln.“

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