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Übergangsmanagement „Eine gelungene Resozialisierung ist der beste Opferschutz“

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Senat startet Projekt zur verbesserten Wiedereingliederung von Strafgefangenen

Gebäudeteil Justizvollzugsanstalt Billwerder Justizvollzugsanstalt Billwerder.

Projekt bessere Wiedereingliederung Strafgefangener - Hamburg - FHH

Der Senat will Strafgefangene besser auf ihr Leben in Freiheit vorbereiten und so die Rückfallquote senken. Gefangene der Justizvollzugsanstalt Billwerder werden sechs Monate vor bis sechs Monate nach der Entlassung durch feste Ansprechpartner bei ihrem Übergang in die Freiheit begleitet. Sie unterstützen die Gefangenen zum Beispiel bei der Wohnungssuche, der Bereinigung ihrer Schulden, der Suchtprävention, der Arbeitsaufnahme oder beim Start einer beruflichen Qualifizierung.

Justizsenatorin Jana Schiedek: „Eine gelungene Resozialisierung ist der beste Opferschutz. Studien zeigen, dass die Rückfallquote in den ersten sechs Monaten nach ihrer Entlassung besonders hoch ist. Wohnung, Arbeit und soziale Kontakte helfen die Gefangenen zu stabilisieren. Wir wollen erreichen, dass sie nach ihrer Entlassung nicht in ein Loch fallen.“

Sozialsenator Detlef Scheele: „Wir haben in Hamburg ein gut ausgebautes Hilfesystem. Wir müssen dafür sorgen, dass die Strafgefangenen dort auch ankommen. Mit der Fachstelle Übergangsmanagement erhalten sie Hilfe aus einer Hand. Die Unterstützung endet nicht am Gefängnistor, sondern erst in einer stabilisierten Lebenslage.“

Organisiert wird der Übergang der Gefangenen in die Freiheit von der Fachstelle Übergangsmanagement. Sie nimmt ihre Arbeit zum 1. Juli 2014 in der Justizvollzugsanstalt Billwerder und im beim Bezirksamt Eimsbüttel angesiedelten Fachamt Straffälligen- und Gerichtshilfe auf. Drei Mitarbeiter nehmen rund 800 Gefangene, die jährlich ohne einen Bewährungshelfer aus der JVA Billwerder entlassen werden, in den Blick, motivieren sie mitzuarbeiten und entwickeln mit ihrem Einverständnis einen „Eingliederungsplan“.

Die tatsächliche Begleitung der Gefangenen erfolgt durch einen freien Träger. Im Rahmen eines mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds geförderten Projektes mit einem Volumen von insgesamt einer Million Euro werden über zweieinhalb Jahre die Gefangenen durch drei Fallmanager begleitet. Zum Team gehören auch die Projektleitung, eine Psychologin und eine Assistenz. Die Gefangenen erhalten einen festen Ansprechpartner, der sie z.B. bei der Wohnungssuche, der Schuldenbereinigung, der Suchtprävention, der Arbeitsaufnahme oder dem Start in eine berufliche Qualifizierung unterstützt. Wichtige Informationen gehen so nicht verloren. Die tatsächliche Begleitung der Entlassenen kann auch durch die Fachstelle Übergangsmanagement erfolgen.

Hintergrund:
Im vergangenen Jahr wurden in Hamburg rund 1.500 Strafgefangene in die Freiheit entlassen. Rund 1.000 davon wurden nicht vorzeitig und damit ohne einen ihnen individuell zugeordneten Bewährungshelfer entlassen. Davon alleine rund 800 in der JVA Billwerder. Zum Vergleich wurden aus der JVA Fuhlsbüttel nur 19 Gefangene ohne einen Bewährungshelfer entlassen. Nach der vom Bundesministerium der Justiz Anfang des Jahres vorgestellten Studie „Legalbewährung nach strafrechtlichen Sanktionen“ werden rund die Hälfte aller aus dem Strafvollzug entlassenen Personen wieder rückfällig. Dabei ist die Rückfallquote bei kurzen Freiheitsstrafen und in den ersten sechs Monaten nach der Entlassung besonders hoch. An diesem Punkt setzt das Projekt an.

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