Laudator Justizsenator Dr. Till Steffen hob hervor: „Der Helmut-Frenz-Preis wird heute an zwei Institutionen verliehen, die sich um die zeitgemäße Resozialisierung von Straftäterinnen und Straftätern in unserer Stadt verdient gemacht haben. Hamburg hat einen guten Ruf was seine Resozialisierungskonzepte betrifft, dazu leisten Sie einen großen Beitrag, wofür wir Ihnen ausdrücklich danken.
In dieser Legislaturperiode wollen wir diese Konzepte fortführen und außerdem mit einem Landesresozialisierungsgesetz unterstützen. Damit wollen wir die ambulante und stationäre Resozialisierung verbindlich regeln und die Eingliederung der Straftäterinnen und Straftäter strukturell verbessern. Wer – wie Sie es tun – Straftätern hilft, sich nach ihrer Entlassung aus dem Vollzug wieder in das gesellschaftliche Leben einzugliedern, der hilft auch, die Rückfallquoten zu verringern, die Kriminalität in unserer Stadt zu reduzieren und Menschen davor zu bewahren, in Zukunft Opfer von Straftaten zu werden. Eine erfolgreiche Resozialisierung ist der beste Opferschutz!“
Über Helmut Frenz
Helmut Frenz (1933-2011) wirkte als Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Chile, wurde dort 1975 durch die chilenische Militärdiktatur ausgewiesen. Er war Generalsekretär der deutschen Sektion von Amnesty International, Flüchtlingsbeauftragter des Landtags Schleswig-Holstein und der Evangelisch-Lutherischen Nordkirche sowie Professor für Menschenrechte in Chile.
Über den Helmut-Frenz-Preis
Der Helmut-Frenz-Preis ist mit 3.000 Euro dotiert und wird alle zwei Jahre vom Ida Ehre Kulturverein e.V. und der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Eimsbüttel vergeben. Mit ihm werden Menschen gewürdigt, die sich aus innerer Überzeugung für Menschlichkeit in der Gesellschaft und damit auch für die Realisierung der Menschenrechte einsetzen.
Über die Preisträger
Der Verein „Aktiv gegen Gewalt e.V.“ betreut Strafgefangene, die eine Gewalttat begangen haben, insbesondere durch kostenlose therapeutische Maßnahmen. Die Aktiven bringen ihre jahrzehntelange berufliche und ehrenamtliche Erfahrung in die Projekte ein und unterstützen Strafgefangene darin, den Übergang von einem Leben im Justizvollzug in ein Leben in Freiheit zu meistern und in unsere Gesellschaft zurückzukehren.
Der „Hamburger Fürsorgeverein von 1948 e.V.“ hat als ein Projekt seiner Beratung und Betreuung von Strafgefangenen und deren Angehörigen eine „Vater-Kind-Gruppe“ ins Leben gerufen. In der Justizvollzugsanstalt Billwerder, in der Untersuchungshaftanstalt und in der Justizvollzugsanstalt Fuhlsbüttel wird so die Beziehung von strafgefangenen Vätern – vor und nach ihrer Entlassung – zu ihren Kindern gestärkt. Dadurch werden sowohl die sozialen Bindungen als auch das Verantwortungsbewusstsein der Väter und ihrer Familien gefestigt.