Mit derzeit rund 350 Mitgliedern, die überwiegend aus Hamburg und Norddeutschland stammen, bildet der DVIS die große schifffahrtsrechtliche Kompetenz des wichtigsten deutschen Schifffahrtsstandortes Hamburg in besonderer Weise ab. Das Schifffahrtsrecht spielt für die Freie und Hansestadt Hamburg als maritimes Zentrum Deutschlands mit dem bedeutendsten deutschen Seehafen bereits seit Jahrhunderten eine wichtige Rolle.
Die Aktivitäten des Seerechtsvereins auf nationaler Ebene erstrecken sich unter anderem auf Stellungnahmen in Rechtssetzungsverfahren und auf die Förderung der Aus- und Weiterbildung der Mitgliedschaft. Auch Veranstaltungen speziell für den seerechtlichen Nachwuchs werden vom DVIS organisiert.
Anna Gallina, Senatorin für Justiz und Verbraucherschutz: "Hamburg und das Seerecht – das gehört zusammen. Die internationale Rechtsvereinheitlichung im maritimen Bereich ist in den letzten Jahrzehnten erheblich vorangekommen, aber einige Herausforderungen bleiben bestehen. Deshalb freue ich mich, dass so viele renommierte Expert:innen zu Klimarisiken und Gefährdung der Hafeninfrastruktur sprechen werden. Es sind diese Zukunftsthemen, die für die maritime Wirtschaft aber auch für die Politik von größter Bedeutung sind. Ebenso wie das Seevölkerrecht. Wir alle sind hier in der Verantwortung, transparente, einheitliche und praktikable Regelungen zwischen den Völkern auf dem Wasser, in den Häfen und an Land zu fördern, die ein Ertrinken hilfloser und hilfesuchender Menschen im Mittelmeer zukünftig verhindern."
Dr. Klaus Ramming, Co-Vorsitzender des Deutschen Vereins für Internationales Seerecht: "Der Deutsche Verein für Internationales Seerecht feiert am 28. September 2023 sein 125-jähriges Bestehen mit einer eintägigen Festveranstaltung. Seit seiner Gründung im Jahre 1898 hat er über viele Jahrzehnte als deutsche Landesgruppe des Comité Maritime International (CMI) an unzähligen Projekten mitgewirkt, insbesondere bei der Erstellung von Entwürfen von und Stellungnahmen zu vielen wichtigen internationalen Übereinkommen. Darüber hinaus hat der Verein auch die Bundesregierung bei zahlreichen maritimen Gesetzgebungsvorhaben durch Stellungnahmen unterstützt. Nicht zuletzt bietet der Verein in Vortragsveranstaltungen auch eine umfassende Fortbildung für Mitglieder und Nichtmitglieder im Bereich des See- und des Seehandelsrechts an."
Dr. Ann Fenech, Präsidentin des Comité Maritime International: "Nachdem das CMI im vergangenen Jahr in Antwerpen sein 125jähriges Bestehen gefeiert hat, folgt dieses Jahr das 125jährige Jubiläum des Deutschen Vereins für Internationales Seerecht (DVIS). Der DVIS ist eines der ältesten Mitglieder des CMI und hat in der Zeit seit seiner Gründung großartige und wichtige Beiträge für das CMI geleistet und viele Projekte des CMI im Bereich des internationalen Seerechts und Seehandelsrechts unterstützt. Dies gilt aktuell auch für das am 7. Dezember 2022 verabschiedete Beijing-Übereinkommen über die internationalen Wirkungen der Zwangsversteigerung von Schiffen, das seit dem 5. September 2023 zur Zeichnung aufliegt. Zu diesem Übereinkommen hat der DVIS mit vielen Impulsen und persönlichem Engagement beigetragen. Das CMI sieht nunmehr den Ratifikationen des Übereinkommens durch möglichst viele Staaten, einschließlich Deutschland, entgegen. Hierdurch werden klare Verhältnisse für deutsche Reeder, die Schiffe aus Zwangsversteigerungen erwerben, und für die finanzierenden Banken in Deutschland geschaffen."
Dr. Gaby Bornheim, Präsidentin des Verbands deutscher Reeder: "Die maritime Branche spielt eine entscheidende Rolle in unserer globalisierten Welt. Sie verbindet Kontinente, schafft Arbeitsplätze und treibt den Handel an. Das Seerecht ist das Rückgrat unserer Industrie, und der Deutsche Verein für Internationales Seerecht hat maßgeblich dazu beigetragen, dieses Rückgrat zu stärken und die notwendige internationale Rechtsvereinheitlichung voranzutreiben. Der VDR wünscht dem Seerechtsverein für sein Jubiläum alles Gute, wir blicken voller Zuversicht in die Zukunft, in der die maritime Branche und das Seerecht gemeinsam eine zentrale Rolle spielen werden."
Hintergrund
Der in Hamburg beheimatete Seerechtsverein ist ein 1898 gegründeter gemeinnütziger Verein, dessen Zweck die Förderung wissenschaftlicher Zwecke ist. Hierzu gehört insbesondere die Förderung der Entwicklung des deutschen und internationalen Seerechts einschließlich des einschlägigen Gemeinschaftsrechts und des (See-) Völkerrechts. Der Seerechtsverein wirkt seit Jahrzehnten unter anderem bei allen wesentlichen deutschen Rechtssetzungsvorhaben auf diesem Gebiet mit und ist mit der umfassenden Kompetenz seiner Mitglieder in diesem Bereich ein wichtiger und verlässlicher Ansprechpartner für Politik und Ministerien auf Landes- und auf Bundesebene, etwa für das Bundesministerium der Justiz (BMJ), das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) sowie für das Auswärtige Amt (AA).