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UNESCO-Kandidatur Jüdischer Friedhof Altona für deutsche UNESCO Welterbe-Kandidatur ausgewählt

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Aufnahme des Jüdischen Friedhofs Altona in die Tentativliste

Am 12. Juni 2014 hat die „Ständige Kultusministerkonferenz der Länder“ (KMK) über die Aufnahme neuer Stätten in die ab 2016 geltende „deutsche Tentativliste“ entschieden. Die Tentativliste ist die „Liste der Kultur- und Naturgüter, die von der Bundesrepublik Deutschland zur Aufnahme in die UNESCO-Liste des Kultur- und Naturerbes der Welt angemeldet werden sollen“. Die KMK ist dabei den Empfehlungen eines Expertengremiums gefolgt, das sie für das Auswahlverfahren einberufen hatte.

Kultursenatorin Prof. Barbara Kisseler: „Der jüdische Friedhof Altona ist ein einmaliges Zeugnis des sephardischen und aschkenasischen jüdischen Lebens aus dem 17. Jahrhundert. Mit der Aufnahme des jüdischen Friedhofs Altona in die deutsche Tentativliste für eine UNESCO Welterbe Kandidatur ist ein weiterer Schritt der Anerkennung des außergewöhnlichen universellen Wertes dieses historischen Zeugnisses gelungen.“

Elf nationale und internationale Expertinnen und Experten aus den Bereichen Kunst, Kultur und Wissenschaft haben im Laufe des Jahres 2013 die von den Bundesländern eingereichten Vorschläge evaluiert. Aufgeteilt waren sie dabei in die vier Arbeitsgruppen „Kulturlandschaften“, „Modernes Erbe“, Religiöses Erbe im Hinblick auf jüdische Stätten“ und „Technisches/ Industrielles Erbe“. Das Expertengremium hat den jüdischen Friedhof mit folgender Begründung an zweiter Stelle für die Aufnahme in die Tentativliste vorgeschlagen:

Der 1611 entstandene Friedhof für die sephardischen Juden „gilt als ältester Friedhof der infolge der Vertreibung aus Spanien nach Nordeuropa zugewanderten Juden. Die Sepharden waren die ersten Juden, die sich in Hamburg niederlassen durften. Fünf Jahre später wurde ein Teil des Friedhofgeländes von aschkenasischen Juden genutzt. Der Friedhof zeigt die reiche sephardische Grabmalkunst, die dem schlichten aschkenasischen Grabstil gegenübersteht. Damit zeugt er von dem Mit- und Nebeneinander zweier europäisch-jüdischer Kulturen, die beide in Hamburg ansässig waren und eine jahrhundertelange Geschichte in der Hansestadt aufweisen.“ Der Fachbeirat würdigt besonders den sephardischen Teil des Friedhofs als „weltweit wichtiges kulturelles Zeugnis sephardischer Geschichte, als bedeutsames Beispiel sephardischer Grabmalkunst und als einzigartiges kunst- und kulturhistorisches Dokument“ sowie den gesamten Friedhof „hinsichtlich der wichtigen Verbindungen zu bedeutenden Gelehrten.“

Das Expertengremium empfiehlt der KMK, den Jüdischen Friedhof Altona auf die deutsche Tentativliste zu setzen und schlägt als Nominierungsjahr 2017 vor. Es  unterstützt, dass der Antrag als Teil einer transnationalen seriellen Nominierung definiert und insbesondere die Kooperation mit der Republik Surinam gesucht wird, die mit dem bereits 1998 erfolgten Eintrag „The settlement of Joden Savanne and Cassipora cemetery“ in ihre Tentativliste vorangegangen ist, um hiermit die jüdisch-sephardische Tradition zwischen Europa und der Karibik zu würdigen.

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