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Aktuelle Ausgabe "Die Denkmalpflege" erschienen Hamburger Gartendenkmalpfleger berichtet über den Dulsberg

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Dr. Jens Beck vom Denkmalschutzamt Hamburg schreibt über das Gartendenkmal "Neubaugebiet Dulsberg" aus den 1920er und 1950er Jahren in der neuesten Ausgabe des Hefts "Die Denkmalpflege".

Gartendenkmal Neubaugebiet Dulsberg

Der Hamburger Stadtteil Dulsberg, im Nordosten der Stadt gelegen und für mehr als 40.000 Einwohner konzipiert, wurde nach dem Ersten Weltkrieg sukzessiv mit mehrgeschossigen Zeilenbauten und Wohnblöcken dicht bebaut. Von Beginn an waren Grünanlagen ein wesentlicher Bestandteil der Planung. Realisiert wurde eine langgestreckte, das gesamte Gebiet durchziehende Anlage: der erste Grünzug in der Hamburger Stadtplanung. Nach teilweise großen Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wurden die Außenanlagen völlig neu gestaltet, während der Wiederaufbau der Gebäude sich weitgehend an den ursprünglichen Plänen der 1920er Jahre orientierte. Dadurch stoßen heute völlig unterschiedliche städtebauliche Konzepte aufeinander, so dass die Frage nach dem Denkmalwert von Gebäuden und Grünanlagen trotz der gemeinsamen Planungsgeschichte jeweils unterschiedlich beantwortet werden muss.

Im Artikel "Der Dulsberg - Ein Hamburger Neubaugebiet der 1920er Jahre" schildert Dr. Jens Beck, Gartendenkmalpfleger des Denkmalschutzamtes Hamburg die Kontroverse zwischen den beiden gartenbaulichen Entwürfen des Dulsbergs nach dem Ersten und nach dem Zweiten Weltkrieg:


Spielende Kinder auf der Rollerbahn, Foto um 1954 Spielende Kinder auf der Rollerbahn, Foto um 1954
"Die Bebauung des Dulsberggeländes begann nach 1918 mit den südlichen und westlichen Wohnblöcken. Die ersten Gebäude wurden von Schumacher selbst entworfen, die anderen Baublöcke von teilweise namhaften Architekten, darunter Paul Frank und Carl Brunke. Der zentrale Grünzug erscheint auf den Zeichnungen Schumachers noch als weitgehend leere, ungestaltete Fläche. Erst Otto Linne legte die Funktionen der einzelnen Abschnitte fest und gestaltete diese entsprechend aus. Neben Spiel- und Sporteinrichtungen sah die Planung auch zwei Rosen- und Blumengärten vor, mehrere Ruhebereiche für ältere Menschen und verschiedene Liegewiesen. Ein besonderes Element waren kreisrunde, von Rasenstufen und Hecken eingefasste „Erzählersenken", die offenbar für improvisierte Lesungen, kleine Aufführungen oder andere Darbietungen gedacht waren.


Die Zeit des Zweiten Weltkrieges brachte für das Dulsberggelände schwere Zerstörungen. Im Fall der Grünanlagen kamen zu den direkten Schäden weitere Substanzverluste in den Jahren nach dem Ende des Krieges durch Abholzungen, Vernachlässigung der Pflege und die Nutzung als Grabeland. Notunterkünfte und eine große Trümmeraufbereitungsanlage in der Mitte des Grünzugs bedeuteten weitere Beeinträchtigungen. Außer der Grundeinteilung und einigen Grundmauern war von der Gestaltung der 20er Jahre nichts geblieben.


Typischer Innenhof am Dulsberg Typischer Innenhof am Dulsberg
Das heutige Erscheinungsbild aller Grünanlagen des Dulsbergs ist geprägt von zwei aufeinander folgenden Gestaltungsphasen. Durch die Zerstörungen und die Neugestaltung der 50er Jahre ist allerdings aus der ersten Phase der 1920er Jahre außer den Grundflächen und wenigen baulichen Elementen keine Substanz mehr überkommen.  Hingegen ist die vollständige Neugestaltung als qualitativ hochwertiger und wichtiger Beitrag zur Grünplanung der Nachkriegsjahre zu betrachten, sodass aus diesem Grund die gartengeschichtliche Bedeutung für die Denkmaleigenschaft der Anlage spricht. "

Den kompletten Artikel finden Sie in der aktuellen Ausgabe von "Die Denkmalpflege", oder als PDF in den Downloads.

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