Sehr geehrter Herr Otto,
sehr geehrte Damen und Herren,
der Vortragstitel kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Künstler und die Kreativen vermutlich nicht allzu froh wären, mit den Hipstern in einen Topf geworfen zu werden. Und selbst die Hipster lassen sich vermutlich nicht gern als solche bezeichnen.
Der jüngst erschienene Sammelband zum „Krisenphänomen Hipster“ beschreibt eben jenen als gekennzeichnet von Ironie, übersteigertem Distinktionsgebaren und als scheinbaren Counterpart des Spießers. Hipster seien, so Zwarg/Wilpert, ihrer Zeit zwar immer einen Schritt voraus, wüssten also immer, was „angesagt“ ist. Sie seien aber genau daher auch vom „Zeitgeist entlastet“ und Nichts verpflichtet. Und am Ende nähern sie sich mit ihren Gründerzeit-Bärten, den Vintage-Looks und dem „ironischen“ Zitieren von Nierentisch und Jagdtrophäen eben doch der Bilderwelt von Spießigkeit und Biedermeier an.
Ich will diesen Aspekt kurz halten: Hipster halten sich zwar oft an den Rändern von Kunst auf, sind aber meist weder Künstler noch Kreative, daher fühle ich mich als Senator für Kultur und Medien nicht qua Amt zuständig…
Veränderungsprozesse in der Stadt
Ich will mich auf den eigentlichen Zusammenhang konzentrieren: Städte und kreative Szenen – das gehört zusammen. Und: Städte verändern sich. Sie sind lebendige Systeme. Die Frage ist: Wo können wir das steuern, wo wollen wir das steuern und wo müssen wir das steuern? Und was hat das mit Kunst und Kreativwirtschaft zu tun?
Lange Jahre sind alle Richard Floridas „Creative Class“ auch in der Stadtentwicklung nachgelaufen. Das war in Europa immer schon empirisch schwierig und es zieht sozial problematische Folgen nach sich, wie Florida in seinem neuesten Buch zugesteht. Es lohnt sich also, genauer und differenzierter hinzusehen.
Wenn Künstler und Kreative in ein Viertel gehen, weil es dort noch bezahlbaren Atelierraum oder bezahlbaren Wohnraum gibt, verändert das dieses Viertel. Es entstehen andere Angebote – kleine Galerien, Design-Läden, aber auch Bars und Clubs im Schlepptau dieser kreativen Szene; und auch die Bewohnerstruktur wandelt sich. Die große Sorge der alteingesessenen Anwohnerinnen und Anwohner ist oft vor allem die Verdrängung durch steigende Mieten. Eine Sorge, die man durchaus verstehen kann.
Politik kann und muss hier dem generellen Anspruch, alle Bürgerinnen und Bürger mit bezahlbarem Wohnraum zu versorgen, Genüge tun. Darüber hinaus haben wir verschiedene Instrumente, um zu verhindern, dass Viertel sich zu schnell verändern und es sprunghafte Verdrängungsprozesse gibt: u.a. das Mietrecht, wenn die Stadt Eigentümer ist, die Einhaltung von Bebauungsplänen und soziale Erhaltungsverordnungen, mit denen aufwändige (Luxus-)Modernisierungen und spekulative Umwandlungs- und Verkaufstätigkeiten begrenzt werden können.
Die jüngst beschlossenen Änderungen des Bauplanungsrechts – Sie wissen alle davon – ermöglichen mit der Einführung der neuen Baugebietskategorie „urbane Gebiete“ mehr Flexibilität, um künftig auch in Gewerbegebieten oder in stark verdichteten städtischen Gebieten neue Wohnungen zu bauen. Das Leitbild dabei ist, eine Stadt mit kurzen Wegen, Arbeitsplätzen vor Ort und einer guten sozialen Mischung zu schaffen.
Wir sind gut beraten – gerade in der Stadt – immer auch Kunst, Kultur und Kreativwirtschaft mitzudenken, wenn es um Stadtentwicklung geht. Denn Urbanität heißt ja: Nutzungsmischung von Gewerbe, Wohnen, Arbeiten und Freizeit. Und soziale und kulturelle Einrichtungen sind wichtig für das Wohlbefinden der Bewohner und eine funktionierende Nachbarschaft. Das liegt also auch im wohlverstandenen Eigeninteresse der Projektentwicklung und Investoren.
Die kompliziertere Frage ist: Wie erreichen wir das?
Künstler/Kreative als Pioniere
Wir haben es augenscheinlich mit zwei Richtungen zu tun: Zum einen mit der Pionierfunktion von Kunst, also der Einleitung von Wandel an städtischen Bruchkanten und zum anderen mit der Notwendigkeit von Kunst und Kultur zur Sicherung von Kohärenz und Kontinuität. Zwei Phänomene, die zu unterschiedlichen Zeiten in unterschiedlichen Zusammenhängen auftreten.
Da, wo urbane Dichte ist, entsteht Kreativität. Wo sich so viele verschiedenen Menschen begegnen, gibt es Reibung und Reibung erzeugt ja bekanntlich Funken. Diese kreativen Funken sind oftmals vermehrt in Städten zu finden.
Kunst und Kultur als Initial städtischer Entwicklung kommen meist da zum Zuge, wo es Leerräume gibt, die man füllen kann, wo es billigen Wohn- oder Atelierraum gibt, städtische Brachen, verrottende Gebäude, Gewerbeschwund oder Leerstand – genau da findet man kreative Milieus. Diese Impulse brauchen wir für die Stadtentwicklung. Über kulturelle Zwischennutzungen können wir hier den Kreativen interessante Angebote machen und den Prozess auch steuern. In Hamburg kümmert sich seit 2010 die Kreativgesellschaft darum, eine städtische Tochtergesellschaft. Und über einen städtischen Zwischennutzungsfonds stehen Mittel zur Verfügung.
Ein Hamburger Beispiel ist das Areal „Hamburger Hochwasserbassin“, das sich in städtischem Besitz befindet. Der ehemalige Betriebshof der Hamburger Wasserwerke stand viele Jahre leer und ist nun bis zum Jahr 2036 kreativwirtschaftlicher und kultureller Nutzung zugeführt worden. 2016 wurde er nach mehrmonatiger Sanierung an zwei Betreibergemeinschaften übergeben. Die Grundsanierung wurde mit Mitteln der Kulturbehörde in Höhe von 650.000 Euro realisiert.
Das Beispiel zeigt, wie wir Künstler und Kreative nicht nur als Pioniere holen, um „den Boden urbar“ zu machen, sondern ihnen auch eine Perspektive geben können, die nicht allzu prekär ist. Und wir müssen sie nach Möglichkeit auch integrieren, wenn die Brache zum Bauland, das Wrack zum Wohnviertel wird. Nicht nur aus schierer Nächstenliebe, sondern weil urbane Viertel ohne Kunst und Kultur nicht funktionieren können oder mindestens weniger lebenswert wären.
Künstler/Kreative zur „Sicherung“ des Viertels
Hier sind wir bei dem zweiten zuvor genannten Phänomen: kulturelle Angebote als Garanten für den Zusammenhalt im Viertel. Gute Stadtplanung berücksichtigt ja nicht nur soziale, ökologische, wirtschaftliche und infrastrukturelle Aspekte, sie sorgt nicht nur für Naherholungsräume, Läden, Schulen, Kindergärten und Arbeitsplätze in erreichbarer Nähe – sondern eben auch: für die Bücherhalle, das Stadteilkulturzentrum, das kleine Kino um die Ecke, die Off-Galerie und die Geschichtswerkstatt. All dies beeinflusst das soziale Klima im Stadtteil, bietet Begegnungsräume, Gestaltungsspielraum, aktiviert Selbstermächtigungsprozesse und Austausch.
Und in Zeiten, in denen die Welt immer mehr aus den Fugen zu geraten scheint und in denen die Fliehkräfte unserer Gesellschaft immer stärker an den Strukturen unseres Daseins ziehen, werden Kunst und Kultur immer bedeutsamer.
Wenn die Welt unübersichtlicher wird, brauchen wir erst recht Orte, die Orientierung geben und Begegnung ermöglichen.
Unser Land ist – wie Olaf Scholz sagte – zu einem „Hoffnungsland“ geworden und unsere Städte zu „Arrival Cities“ (Doug Sanders), zu Ankunftsstädten, in der die Aufnahme in einen neuen kulturellen Kontext ihren Anfang nimmt. Viele Menschen kommen in die Städte, um eine neue Heimat zu finden. Das ist eine Chance. Wir sollten keine Angst vor der Attraktivität unserer Stadt haben, sondern uns freuen, dass wir es mit den Herausforderungen des Wachstums, des Aufbruchs und der Hoffnung zu tun haben. Auch dabei leisten künstlerische Projekte einen wertvollen Beitrag zur Vermittlung zwischen den Kulturen.
Urbanität heißt Milieubreite: Alteingesessene und Zugezogene, junge Familien und Musikclubs, Fertigungsbetriebe und Wohnungen. Dadurch entsteht natürlich manches Mal auch eine Reibung anderer Art, die nicht unbedingt immer den kreativen Funken zündet. Manchmal entsteht auch ein Funke, der – wenn wir nicht aufpassen – irgendetwas „in Brand setzen“ kann. Dann beginnen Nutzungskonflikte, dann sind den jungen Familien die Clubs plötzlich zu laut, wegen denen sie mal ins Viertel gezogen sind. Umgekehrt können die Clubs ohne Musik nicht überleben. Das sind Problemlagen, die wir gemeinsam lösen müssen.
Deshalb sind Veränderungsprozesse immer auch eine Aufforderung zum Gespräch – und dieses Gespräch müssen dann alle gemeinsam führen. Darüber, welche unterschiedlichen Bedürfnisse es im Viertel gibt, was man gemeinschaftlich ändern will oder wo Politik und Stadtplanung einwirken müssen. Hier können in heiklen Lagen selbstverständlich moderierte und – auch kulturell – angeleitete Prozesse sinnvoll sein. Mit der PlanBude rund um die Esso-Häuser am Spielbudenplatz haben wir gezeigt, wie man das machen kann.
Verhältnis Kultur und Stadtentwicklung
Aber auch, wenn die Kultur explizit mit gedacht wird, macht sie es uns nicht einfach. Wenn Politik oder Stadtplanung explizit mit Kultur gestalten will, gibt es oft „Kultur um zu“ – Kultur, um ein Viertel aufzuwerten, um Veränderungsprozesse zu begleiten, um Akzeptanz herzustellen, um Nachbarschaft zu stärken, um Integration voranzutreiben. Die Ziele sind alle gut und ehrbar. Und sie sind mit einer ganz besonderer Verantwortung verbunden: der Verantwortung für einen Veränderungsprozess, der oft auch Sorgen und Ängste hervorruft. Wandel war schon immer ein Vexierbild zwischen Verheißung und Bedrohung.
Kultur ist nicht dafür da, der Stadtplanung den Weg zu ebnen.
Sondern Stadtplanung sollte Möglichkeitsräume, auch kulturelle Möglichkeitsräume, für die Menschen schaffen.
Wie also können Kultur und Stadtplanung sinnvoll und sich gegenseitig befruchtend zusammenwirken?
Bei einer Befragung verschiedener Bürgermeister in Österreich wurde u.a. folgende Antwort gegeben:
„Wir haben mit viel kulturellem Engagement (unsere Stadt) zu einem Best Practice Beispiel für regionale Stadtentwicklung gemacht und gezeigt, dass eine erfolgreiche Verbindung zwischen Kulturarbeit und Tourismus viele Früchte trägt.“
150.000 Kulturgäste pro Jahr und 4 Mio. Wertschöpfung zeugen von einer Revitalisierung einer sonst wirtschaftlich schwachen Region. Das ist großartig, keine Frage.
Ein bisschen stutzig macht es mich allerdings, wenn ich die folgende Aussage lese:
„Am ehesten kann man einen Entscheidungsträger für eine kulturelle Initiative begeistern, wenn diese ein unmittelbares Problem löst. Zum Beispiel Leerstand in Stadtzentren oder Abwanderung junger Bevölkerungsgruppen.“
Das ist strategisch zwar eine richtige und nachvollziehbare Überlegung, führt uns aber dennoch auf eine gefährlich schiefe Ebene.
Kulturverständnis
Ich möchte mich daher für ein etwas anderes Kulturverständnis stark machen:
Kunst und Kultur als vollkommen zweckfreie, dabei aber höchst sinnvolle Angelegenheit.
Wie wollen wir leben? Was hält unsere Gesellschaft zusammen? Was ist gerecht? Das sind die Kernfragen einer offenen, modernen Gesellschaft. Und in einer sich stetig, zum Teil in rasantem Tempo wandelnden Gesellschaft, müssen wir diese Fragen beständig neu verhandeln.
Es ist oftmals die unmittelbare Kraft von Kunst und Kultur, die uns auf diese Fragen stößt und sie mitten in unsere Gesellschaft hinein trägt. Literatur, Film, Theater und Musik – sie zeigen uns, im wahrsten Sinne des Wortes, die Dissonanzen und die Harmonien in unserer Gesellschaft auf.
Im Sinne Adornos bringt die Kunst Chaos in die Ordnung. Das heißt, sie darf, ja vielleicht: sie muss widerständig sein.
Erst in vollständiger und zweckbefreiter Freiheit entfalten Kunst und Kultur die gesellschaftliche Wirkung, die wir nicht funktional erwarten dürfen.
Kunst lehrt uns somit schon seit Jahrhunderten in allerbester Form den Disput, die Neugier auf andere Sichtweisen und andere Argumente, und sie befähigt uns die eigene Wahrnehmung zu schärfen und Sachverhalte zu kontextualisieren. Dieser „lebendige Prozess“ der Aufklärung, wie Habermas es nannte, macht uns zu Citoyen – also zu mündigen Bürgerinnen und Bürgern, die sich aktiv und kompetent in die Gesellschaft einbringen.
Kultur als „widerborstiger“ Partner von Stadtentwicklung
Ich denke, die Tatsache, dass Kunst dies vermag, macht sie zu einem interessanten Partner der Stadtplanung. Wenn wir sie nicht in das Korsett der Zweckrationalität sperren.
Der Historiker und Kulturwissenschaftler Jörn Rüsen schrieb einmal:
„Kultur hat eine dreifache (…) Funktion: Die der Deutung, die der Kritik und die der Utopie.“
Die Utopie ist eine äußerst spannende Kategorie – für Künstler und Kreative genauso wie für Stadtplaner. Stellt sie doch eine der wichtigsten Fragen, die wir uns stellen können: die Frage danach, wie wir leben wollen. In städtebaulichen Parametern könnte man sagen: Welchen baulichen Rahmen brauchen wir für die Organisation unserer Gesellschaft? Welche Frei-Räume benötigen wir für das Ungeplante, das unser Leben auch braucht? Welchen Platz brauchen wir für die soziale Begegnung?
Die Koordinaten, die unsere Städte heute bestimmen, kann man wohl nur schwerlich einheitlich definieren. Obwohl der „Megatrend Urbanisierung“ ausgerufen wurde, wachsen nicht alle Städte. Die „großen Sieben“ (Berlin, München, Stuttgart, Frankfurt, Köln, Hamburg oder Düsseldorf) legen massiv zu, andere Städte wiederum stagnieren oder schrumpfen sogar. Die kommunale Selbstverwaltung und die damit verbundenen Möglichkeiten der Gestaltung sind daher eine wichtige Voraussetzung für eine kluge Stadtentwicklung. Die Kenntnis der Bedarfe sowie der Risiken und Chancen ist unabdingbar, um die relevanten Ansprechpartner, Sachverständige und lokalen Akteure ins Boot zu holen für die Planung von Veränderungsprozessen.
Was kann Kunst hier leisten? Was soll Kunst hier „leisten“?
Künstler und Kreative setzen zunehmend auch auf künstlerische Beteiligungsprozesse einerseits und Interventionen andererseits. Und das ist gut so.
Es hat einen intrinsischen Wert, wenn sich Künstlerinnen und Künstler intensiv mit den drängenden Fragen unserer Zeit beschäftigen. Das sehen wir beispielsweise an den zahlreichen Projekten der letzten Jahre mit Geflüchteten. Die Initiativen sind aus den Theatern, aus den Tanzcompanien, den Museen und Orchestern heraus entstanden. Sie zeigen das Bedürfnis, sich zu öffnen und Kultur stärker in die Mitte unsere Gesellschaft zu rücken.
Die Hamburger Kunsthalle – um nur ein Beispiel zu nennen – hat mit dem Projekt „Open Access“ zwölf Neu-Hamburgerinnen und Neu-Hamburger eingeladen, gemeinsam mit ihrem – ebenfalls neu nach Hamburg gekommenen – Direktor eine Ausstellung zu konzipieren. Das Ergebnis sind dreizehn ganz neue Blicke auf die Sammlung.
An der Stelle auch ein herzlicher Dank an Sie, lieber Herr Otto, dass Sie die Modernisierung der Kunsthalle so großzügig gefördert haben.
Interessant ist auch, was derzeit in der Kreativwirtschaft passiert. Dort werden Methoden und Instrumente der schnellen Veränderungen entwickelt. Wir lernen bei der Kreativwirtschaft, wie man anders mit Teams umgeht, wie man anders Innovationsprozesse baut, wie man Technologie und inhaltliche Orientierung anders fokussiert.
Wir stellen fest, dass zum Beispiel solche Methoden wie Design Thinking in anderen Kontexten genutzt werden, weil wir damit Kreativität und Veränderungsbereitschaft innerhalb großer Strukturen fördern können. In Hamburg beginnen wir daher aktuell mit Clusterbrückenprojekten, wie beispielsweise der „Hamburger Plattform für branchenübergreifende Lösungen mit der Kreativwirtschaft“.
Mit Arealen wie dem Oberhafenquartier (67.000 qm), einem ehemaligen Güterbahnhof hinter dem Ausstellungshaus Deichtorhallen in zentraler Lage, erhalten wir einen Raum, den Kreative bereits vor längere Zeit für sich entdeckt haben. In einem schrittweisen dialogorientierten Transformationsprozess schaffen wir dort neuen Raum für Kreative zu kostengünstigen Konditionen. Eine Veranstaltungshalle (Halle 424), die Hanseatische Materialverwaltung (für ausgediente Requisiten zur weiteren künstlerischen Verwendung), der Kammerkunstverein und viele weitere Akteure sind bereits dort angesiedelt.
Es gibt in Hamburg – nicht nur hier, aber auch hier – herausragende Beispiele der Stadtentwicklung, auf die wir stolz sind. Mit dem Programm RISE (Rahmenprogramm integrierte Stadtteilentwicklung) werden nicht nur städtebauliche Ziele verfolgt, sondern auch die Bildungsinfrastruktur verbessert, Familien durch soziale Infrastrukturangebote gefördert, die Aufenthaltsqualität von öffentlichen Plätzen und Grünanlagen verbessert, die lokale Ökonomie gestärkt und natürlich: das nachbarschaftliche und kulturelle Leben in den Stadtteilen belebt.
Stadteilkulturzentren, Bücherhallen, Veranstaltungsräume und anderes sind gemeinschaftsstiftende Einrichtungen, die gerade in strukturschwachen Gebieten und Milieus Möglichkeiten der Selbstorganisation schaffen und somit große Aktivierungspotentiale im Stadtteil haben. Kürzlich erst haben wir beispielsweise in Hamburg-Langenhorn das ELLA Kulturhaus feierlich neu eröffnet.
Dieses Beispiel hervorragender Zusammenarbeit verschiedener Behörden und Fachleute zeigt, dass wir alle – Künstler, Kreative, Bewohnerinnen und Bewohner, Stadtplaner und Politiker – uns in einem einig sind: Wir müssen Wandel nicht aushalten – sondern wir müssen Wandel gestalten. Mit Sorgfalt, mit Verve, mit allen zusammen.
Wie das gelingen kann, zeigt uns das Gebäude, in dem wir uns heute befinden. Die Elbphilharmonie zeigt exemplarisch, welche Kraft zur Veränderung in der Kultur liegt. Und wie wichtig es ist, den richtigen Ort zu finden. Dieses Haus, mit diesem Konzept und dieser Qualität konnte nur an diesem spezifischen Ort entstehen. Schön, dass Sie alle das erleben können.
Vielen Dank.