Liebe Vizepräsidentin der Hamburgischen Bürgerschaft, liebe Barbara Duden,
liebe Abgeordnete,
sehr geehrter Herr von Notz,
sehr geehrte Frau Prof. Dr. Müller,
sehr geehrter Hinnerk Behlmer,
Lieber Johannes Kahrs,
meine sehr verehrten Damen und Herren,
„Der Anfang ist die Hälfte des Ganzen!“
Dieser optimistische Ausspruch von Aristoteles beschreibt die Gründungsphase des Museums der Arbeit nur bedingt, denn als am 6. Januar 1997 an dieser Stelle das Museum offiziell eröffnet wurde, war damit keineswegs die Phase der Konzeptentwicklung, des Sammlungsaufbaus und der Bautätigkeit abgeschlossen.
Dass die Entwicklung dieses Museums, das in seinen Mittelpunkt das Thema Arbeit stellte, passenderweise auch selbst ein „work in progress“ sein würde, hatte die damalige Kultursenatorin Helga Schuchardt schon im April 1986 bei der Planungskommission deutlich gemacht:
„Der Aufbau des neuen Museums wird sich nur etappenweise und mit einer zeitlichen Perspektive bis zum Ende dieses Jahrhunderts realisieren lassen“.
Als wichtiges Etappenziel kann der Senatsbeschluss vom Juli 1989 gewertet werden, das Museum der Arbeit als siebentes und „eigenständiges staatliches Museum“ zu errichten. Mit diesem Status war vornehmlich zweierlei verbunden: Zum einen die Selbstverpflichtung der Freien und Hansestadt Hamburg, die für den Unterhalt des Hauses erforderlichen Mittel im städtischen Haushalt dauerhaft zu verankern. Vornehmlich aber die Überzeugung, dass Hamburgs Kulturlandschaft um ein Museum „neuen Typs“ bereichert werden müsste.
Folgende konzeptionelle Überlegungen standen im Vordergrund:
(1) Es sollte ein Museum sein, das sich den Auswirkungen von Industrialisierungsprozessen und den durch sie ausgelösten sozialen, kulturellen und ökonomischen Veränderungen für die Gesellschaft und den Menschen widmet und dies exemplarisch an den für Hamburg repräsentativen Industrie- und Wirtschaftsbranchen des 19. und 20. Jahrhunderts aufzeigt;
(2) das Museum sollte sich zugleich als Ort des öffentlichen Diskurses über die Ursachen und Auswirkungen diese gesellschaftlichen Veränderungen etablieren; (3) und last but not least: das Museum wollte als Bildungs- und Kulturzentrum verstanden werden, das zum einen neue Formen der Vermittlung komplexer wirtschaftlicher und politischer Zusammenhänge entwickelt und zum anderen explizit jene Zielgruppen in den Blick nimmt, die bisher nicht zu den klassischen Museumsbesuchern zählen.
Heute zählen diese Ideen zu den Standards moderner Museumsvermittlung. 1989 markierten sie jedoch einen kulturpolitischen Wendepunkt.
Sie verdeutlichten eindringlich, dass Museen in den freiheitlichen und offenen Gesellschaften unserer Tage anders funktionieren müssen als früher. Sie sind in erster Linie diskursive Orte, die neben der Wissensvermittlung eben auch den öffentlichen Raum schaffen, der uns in modernen Städten oftmals verloren zu gehen droht.
Museen sind immer schon Orte der Selbstvergewisserung und des Infragestellens gewesen. Heute aber passiert das nicht mehr gleichsam von oben, sondern aus der Gesellschaft heraus.
Deswegen brauchen erfolgreiche Museen auch eine starke gesellschaftliche Verankerung
„Zusammenkommen ist ein Beginn. Zusammenbleiben ist ein Fortschritt. Zusammenarbeiten ist ein Erfolg.“Das sagte Henry Ford einmal.
Der „Verein der Freunde des Museums der Arbeit“ ist hierfür ein wunderbares Beispiel. Er hat uns gezeigt, was möglich ist, wenn sich Menschen zusammenfinden, die engagiert und selbstbestimmt zusammenarbeiten, um ein großes gemeinsames Ziel zu realisieren.
Es ist Ihnen zu verdanken, dass dieses Museum entstehen konnte. Sie waren Wegbereiter seiner Gründung, leisteten vielfach Überzeugungsarbeit und organisierten den notwendigen Rückhalt in Politik und Gesellschaft.
Und auch als sich abzeichnete, dass das Ziel, die Museumsgründung, erreicht ist, erlahmte Ihr Engagement nicht. Vielmehr änderten Sie 1990 kurzerhand den Vereinszweck in „Förderung des Museum der Arbeit“.
Stets gaben Sie, die Freunde, wichtige Impulse zur Entwicklung des Museums und nahmen aktiv an aktuellen Diskussionen teil.
Das Museum der Arbeit hatte von Beginn an die richtigen Freunde und hat heute – mit mehr als 1.200 Mitgliedern – auch richtig viele Freunde, was zeigt, dass es noch immer von einer großen gesellschaftlichen Kraft getragen wird.
Sie unterstützen das Haus kontinuierlich in seiner musealen Arbeit – die vielen Praxisvorführungen und Aktionen, die diesen Ort so besonders machen, wären ohne das Engagement der Ehrenamtlichen nicht denkbar. Der „Verein der Freunde“ ist über den Kreis seiner aktiven Mitglieder hinaus ein verlässlicher Partner für das Museum geblieben. Ihnen allen möchte ich hierfür sehr herzlich danken.
Meine Damen und Herren,dieses Museum passt zu Hamburg. Es passt hierhin vielleicht besser als an jeden anderen Ort in Deutschland. In kaum einer anderen Stadt ist im Stadtbild so deutlich sichtbar, welche Bedeutung Arbeit für den Wohlstand hat.
Seit Jahrhunderten und bis heute schlägt das wirtschaftliche Herz Hamburgs im Hafen. Und es wird am Leben gehalten von der harten Arbeit vieler – in den Kontorhäusern genauso wie an den Containerbrücken und erst recht in der hier angesiedelten Industrie.
Dass harte Arbeit die Grundlage des Wohlstandes ist – hier in Hamburg kann man das nicht nur wissen und ahnen, sondern man kann es auch sehen und spüren. Mitten in der Stadt!
Deshalb mögen sich die Fragen des Museums verändern, aber sein Auftrag bleibt aktuell.
Für ein Museum, das sich dem vielschichtigen Komplex Arbeit widmet – und dieses Thema übrigens auch als einziges bundesdeutsches Museum in seinem Namen führt – gewinnt die Frage nach der Zukunftsfähigkeit der Arbeit eine besondere Bedeutung. Wir alle kennen die allfälligen Kassandrarufe vom Ende der Arbeit: Aktuell wird geraunt, dass in den westlichen Industrieländern mittelfristig bis zu 5 Millionen Arbeitsplätze durch Digitalisierung und Umstrukturierungsprozesse wegfallen werden.
Bewahrheitet haben sich solche Vorhersagen bislang nicht. Schon Jeremy Rifkin lag falsch mit seiner Annahme, dass Arbeit eine immer knapper werdende Ressource wäre, die es nur neu zu verteilen gelte.
Seit Friedrich Engels‘ „Von der Menschwerdung des Affen durch die Arbeit“ wissen wir um die Bedeutung der Arbeit für unsere Existenz, für unser Selbstbewusstsein und für unsere gesellschaftliche Teilhabe.
Ein Museum der Arbeit kann daher auch ein starkes konzeptionelles und emotionales Bollwerk gegen jene allzu leichtfertigen Annahmen vom Ende der Arbeit sein.
Ich bin sicher: Es gibt auch in Zukunft genug zu tun – aber nicht alles lässt sich mit den bislang etablierten Mechanismen auch finanzieren. Hier liegen intellektuelle Fragestellungen, die den Kern unserer Gesellschaft berühren, denen wir uns stellen müssen. Wenn wir nämlich in westlichen Wohlstandsgesellschaften merken, dass die guten volkswirtschaftlichen Daten sich nicht mehr ohne weiteres in einen für alle spürbaren gesellschaftlichen Reichtum übersetzen lassen, dann bekommen wir ein Problem.
Es ist in den vergangenen Monaten mikrosoziologisch einfühlsam in Büchern wie „Rückkehr nach Reims“ oder „Hillbilly Elegy“ beschrieben worden.
Durch die Globalisierung findet die Vermögensverteilung mittlerweile weltweit statt – mit der Folge, dass der Wohlstand global zunimmt, einzelne wirtschaftlich ohnehin schwächere Milieus in den Wohlstandsgesellschaften aber erleben müssen, dass das auf ihre Kosten geschieht. Die Annahme, dass es „those who work hard and play by the rules“, wie Bill Clinton gesagt hat, letztlich gut gehen werden, dass sich Anstrengung auszahlt, dass sein Leben verbessern kann, wer sich Mühe gibt – diese Gewissheiten müssen wir heute erkämpfen.
Hier setzen die Aufgaben einer Politik der guten Arbeit an, die Arbeit als Voraussetzung der Teilhabe am gesellschaftlichen Haben und Sagen begreift und versucht, sie entsprechend zu gestalten. Und die neue Arbeit auch dort schaffen will, wo das bislang noch nicht gelungen ist.
Vorrangige Aufgabe eines Museums der Arbeit ist daher nicht das nostalgische Aufbewahren, nach dem Motto: „Wenn die Arbeit abgeschafft ist, kommt sie ins Museum – und mit ihr auch gleich ihre Maschinen und Apparate“.
Seine Aufgabe wird sich nicht auf das Ausstellen von Sammlungen und die Darstellung von Technik in Funktion beschränken – und dies nicht nur, weil das Museum der Arbeit nie ein Technik-Museum war und dies auch nie sein wollte. Es kann vielmehr eine sehr aktive Rolle im Kontext der gegenwärtigen und zukünftigen Erinnerungskultur spielen. Und es kann auch ein Nachdenkraum für die Qualität zukünftiger Arbeit sein.
Meine Damen und Herren,
um die Zukunft des Museums muss uns also nicht bange sein: Seine Fragen sind aktuell und seine Verankerung in der Stadt ist tief und fest.
Das Museum der Arbeit ist seit nunmehr 20 Jahren der Knotenpunkt des kulturellen Lebens in Barmbek, zwischen Bücherhalle, Volkshochschule und dem Stadtteilzentrum Zinnschmelze.
Man hätte sich für das Museum keinen passenderen Ort, als die 1871 erbauten und heute unter Denkmalschutz stehenden Hallen der ehemaligen „New-York Hamburger Gummi-Waaren Compagnie“ vorstellen können. Aber auch für den lebendigen Stadtteil Barmbek ist es ein Glück, dass das Museum hier angesiedelt wurde. Gelingt es hier doch auf vorbildliche Weise, die Folgen des Strukturwandels der Industriegesellschaft nachzuzeichnen und zugleich in einen lebensnahen und aktuellen Kontext zu stellen.
Angegliedert sind zwei Außenstellen: das bereits 1995 gegründete und in privater Trägerschaft geführte Speicherstadtmuseum und das Hafenmuseum Hamburg.
An beiden Standorten werden Teilaspekte von Hamburgs wirtschaftlicher Entwicklung behandelt:1) Das Speicherstadtmuseum präsentiert in der authentischen Atmosphäre eines Lagerhauses von 1888 anhand typischer Arbeitsgeräte und Waren die traditionelle Lager- und Veredelungswirtschaft hochwertige Importgüter.2) Das Hafenmuseum zeigt rund um die historischen 50er Schuppen und das Schaudepot den Wandel des Hamburger Hafens vom Stückgut- zum Containerumschlag und gibt Einblicke in die Themenbereiche Schifffahrt und Schiffbau.
Diese beiden „Abkömmlinge“ des Museums der Arbeit erfahren zurzeit aufgrund politischer Entscheidungen und somit auch in der öffentlichen Wahrnehmung einen enormen Schub hinsichtlich ihrer perspektivischen Neupositionierung:
So hat mit der Verleihung des UNESCO-Titels „Weltkulturerbe“ an die Speicherstadt das dortige Museum bereits deutlich an Besucherinteresse hinzugewonnen.
Mit der Entscheidung des Bundestages, 120 Mio. Euro für die Errichtung eines Deutschen Hafenmuseums bereitzustellen, das sich nicht nur auf regionale Zusammenhänge konzentriert, sondern neben nationaler und internationaler Bedeutung auch eine hohe touristische Relevanz gewinnt, wird das Hafenmuseum Hamburg eine erhebliche Aufwertung erfahren bzw. in einen sehr viel weiter gefassten Kontext der musealen Präsentation integriert werden.
Damit stellt sich automatisch die Frage nach der weiteren Entwicklung des Haupthauses, des Museums der Arbeit am hiesigen Standort.
Dieses ist keine existenzielle Frage, denn durch die letzte Änderung des Hamburgischen Museumsstiftungsgesetzes wurde der Erhalt der ehemaligen staatlichen Museen innerhalb der Stiftungen gesetzlich verankert. Sie drängt sich aber auf, wenn man sich hier auf dem Gelände einmal umschaut:
1) Konnte in den zurückliegenden Jahren die Sanierung der beiden Fabriken und des Hofes erfolgreich abgeschlossen und auch die Zinnschmelze modernisiert werden, so ist leider noch immer ein Gebäude, nämlich das Torhaus, in dem Gesamtensemble unvollendet geblieben. Wer eine der benachbarten Einrichtungen oder das Museum besucht, wird fast schon provozierend darauf aufmerksam gemacht, dass es selbst 20 Jahre nach seiner Eröffnung eigentlich immer noch nicht ganz fertig ist.
2) Mit der nun anstehenden denkmalgerechten Sanierung des Torhauses wird das Museum der Arbeit aber auch diese letzte Lücke schließen und dieses einmalige Industrieensemble komplettieren. Dass es gelungen ist, die für die Baumaßnahme erforderlichen Mittel aus dem Bundeshaushalt bereit zu stellen, ist dem Wirken der Hamburger Bundestagsabgeordneten im Haushaltsausschuss, Anja Hajduk, Johannes Kahrs und Rüdiger Kruse zu verdanken. Diese engagierte Parteinahme zur denkmalgerechten Fertigstellung dieses Museumskomplexes ist ein wichtiger Beitrag für die Zukunftsfähigkeit des Museums, herzlichen Dank.
Nimmt man die Aufforderung ernst, die mit dem Grundsatz „form follows content“ beschrieben wird, demnach sich also die äußere Gestaltung an dem Inhalt ausrichten soll – und nicht umgekehrt –, so sind Museum und Stiftung nun gefordert, die weiteren Schritte in der inhaltlichen Akzentuierung vorzunehmen.
Mit der Chance zur räumlichen Weiterentwicklung des Museums stellt sich auch die Frage, was macht es weiterhin zu einer Institution von Relevanz und zu einem unverzichtbaren, lebendigen Ort?
Diese Frage ist keine, die sich nur an das Museum der Arbeit richtet, vielmehr müssen sich gerade die kulturhistorischen Museen immer wieder neu positionieren um dem tiefgreifenden gesellschaftlichen Wandel gerecht zu werden. Prozesse von Urbanisierung und Globalisierung aber auch Migration und Integration von Menschen mit anderem kulturellen Hintergrund sowie die immensen Folgen, die die Digitalisierung auf die Arbeitswelt und den Alltag jedes einzelnen hat, werfen Fragen auf, auf die die historischen Museen Antworten finden müssen, wenn sie nicht zum bloßen Verwalter unserer kulturellen Traditionen werden wollen.
Das Museum der Arbeit ist einerseits ein Ort der Repräsentation, andererseits eine aktive Produktionsstätte. Auch hierbei wird es sehr genau auf die Zielgruppen ankommen, die das Museum ansprechen will. Wer sind unsere Besucherinnen und Besucher von morgen, wie können wir sie involvieren, welche Themen sind für sie relevant? Was muss ein Museum bieten?
Der Berliner Museumstheoretiker und Ausstellungsmacher Joachim Baur hat einmal treffend gesagt:„Das Museum entfaltet sich in einem Kraftfeld zwischen den Polen Unordnung und Ordnung, zwischen Chaos und Kosmos. Auf der einen Seite kultiviert es ein ausgeprägtes Messie-Syndrom; es gründet auf zwanghaftem Sammeln wertloser oder verbrauchter Dinge. Es widmet sich dem Abfall von Kultur und Geschichte, den Resten überkommener Epochen, eben jenen Dingen, die ihren Wert in der Welt außerhalb der Museumsmauern verloren haben. Zugleich sind Museen Agenturen des Sortierens, Kategorisierens, Systematisierens, Definierens. Es sind Apparate, die die Unordentlichkeit in der Welt in Ordnung überführen.“
Bei diesem beständig fortzuführenden Prozess von Einordnung, Deutung und Bedeutungsvermittlung bietet die Gründungsphilosophie des Museums der Arbeit nun einen aktuellen und hochmodernen Anknüpfungspunkt: Bereits in den konzeptionellen Überlegungen der Entstehungsphase ist der Anspruch des Museums angelegt, dass Ausstellungen in sich verständlich sein müssen und der wirkungsvolle Wissenstransfer an unterschiedliche Besuchs- und Nutzergruppen gelingen soll.
Wenn nun nach Abschluss der Sanierungsarbeiten im Torhaus pädagogische Werkstätten und Aktionsräume für Schulklassen und andere Lernende eingerichtet sind, wird das Museum der Arbeit diesem Ziel einen entscheidenden Schritt nähergekommen sein, denn es gewinnt weitere Flächen hinzu und kann fortan moderne Formen der Bildungs- und Vermittlungsarbeit erproben und einsetzen.
Somit liegt ein wichtiger Zukunftsschritt nicht nur in der denkmalgerechten räumlichen Herrichtung, sondern ebenso in seiner inhaltlichen Ausgestaltung und Nutzung sowie in seiner Inbesitznahme durch die Besucherinnen und Besucher.
Das Museum der Arbeit wird auch weiterhin für die Stadt ein zentraler Ort sein, der komplexe gesellschaftliche und globale Prozesse aufzeigt und in einen Zusammenhang stellt. Es hat sich in den zurückliegenden 20 Jahren beständig und erfolgreich den aktuellen Fragestellungen und Debatten über die Auswirkungen von Urbanisierung und globaler Vernetzung gewidmet, und wird dies auch weiterhin tun.
Dass es mittlerweile bundesweit hohe Anerkennung bei Besuchern und in Fachkreisen gewonnen hat, ist hinlänglich unter Beweis gestellt. Immer wieder hat es mit der klugen Konzeption überzeugender Sonderausstellungen zu brisanten oder aktuellen Themen Aufmerksamkeit und Neugier auch in anderen Städten ausgelöst.
Beispielhaft seien hier die Ausstellungen „Tanz um die Banane“ (2003), „Sexarbeit“ (2005) und die Ausstellung über das „Fahrrad“ (2014) genannt, die durch ihre Weitergabe in Museen anderer Bundesländer bzw. nach Frankreich oder in die Schweiz eine besonders weitreichende Form von Nachhaltigkeit erzeugt haben.
Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Museums, die sich an unterschiedlichen Positionen für seine erfolgreiche Arbeit eingesetzt haben, danke ich sehr herzlich.
Ein Museum muss anstößig sein, um Diskurse anstoßen zu können. Es muss sich in den Wind stellen. Da Arbeit sich immer in einem dialektischen Verhältnis zum Kapital und anderen gesellschaftlichen Veränderungskräften befindet, sollte das im Museum der Arbeit leichter fallen als anderswo. In der Gründungsphase wurde im Kreis der Initiatoren jedenfalls ein bis heute gültiger Zusammenhang betont:
„Eine Ausstellung, die niemanden ärgert, ist eine schlechte Ausstellung. Das Museum sollte nur nicht immer dieselben ärgern.“
In diesem Sinne bin ich überzeugt, dass wir uns auch in den nächsten zwanzig Jahren auf viele Impulse sowie geschichtliche, kulturelle und wirtschaftliche Beiträge gefasst machen oder freuen können, die das Museum der Arbeit reflektieren wird. Denn das Ende der Arbeit ist nicht in Sicht! Es geht weiter, was 1997 auf den Plakaten zur Eröffnung stand: An die Arbeit!
Vielen Dank.